Kostenlos telefonieren per R-Gespräch

R-Gespräch

Was ist ein R-Gespräch?

Ein R-Gespräch, auch als Rückruf oder Gebührenrückruf bekannt, ist eine Form des Telefonierens, bei der die anfallenden Telefongebühren nicht von der anrufenden, sondern von der angerufenen Partei getragen werden.
In Deutschland sind R-Gespräche wenig populär, im Gegensatz zu anderen Ländern wie beispielsweise der USA. Um dieses Angebot zu puschen, wurden R-Gespräche bereits mit dem Versprechen „kostenloses Telefonieren“ beworben: Rund um die Uhr kann der Anrufer mit dem Handy, von einem Festnetz-Telefonanschluss, einer Telefonzelle und aus dem Ausland alle deutschen Festnetzanschlüsse gratis anrufen. Allerdings war in dieser Werbung für das ungeübte Auge erst auf den zweiten Blick ersichtlich, dass das Telefonat zwar für den Anrufer kostenlos, für den Anrufer aber erheblich teurer als ein normales Telefonat ist. Der Minutenpreis von bis zu 99 Cent pro Minute für die über eine kostenlose 0800-Nummer erstellte Verbindung wurde damals in der TV-Werbung verschwiegen. Für die Gebühren kommt der Angerufene auf, denn es handelt sich um Verbindungen per R-Gespräch.

Wie funktioniert ein R-Gespräch?

Der Anrufer wählt eine für ihn gebührenfreie Rufnummer aus dem Festnetz, Mobilfunknetz oder von einer Telefonzelle aus. Dann ertönt eine Ansage und der Anrufende nennt seinen Namen und die Telefonnummer inklusive Vorwahl, die dieser erreichen möchte. Nun wird die gewünschte Rufnummer angewählt, dem sich dort Meldenden wird mitgeteilt, dass ein R-Gespräch von dem genannten Namen vorliegt, die Kosten dafür und dann die Frage, ob der Teilnehmer dieses Gespräch annehmen möchte. Lehnt dieser ab, kommt keine Verbindung zustande, dieses wird dem Anrufer mitgeteilt. Nimmt der Angerufene das Gespräch entgegen, fallen für diesen recht hohe Gesprächskosten an.

R-Gespräche können gesperrt werden

Verbraucher haben die Möglichkeit, ihre Telefonnummern vorsorglich bei den R-Gespräch-Dienstleistern für deren Dienst sperren zu lassen und sich damit vor dem Erhalt unerwünschter R-Gesprächen zu schützen. Siehe dazu: Telefonnummern bei den R-Gespräch-Dienstleistern für deren Dienst sperren.

Anbieter & Kosten R-Gespräche

  • Telekom, Vorwahl 0800 0800108. Dieses Angebot wurde zum 31.12.2020 eingestellt.
  • R-Call-by-Call: Vorwahl 0800 5522
    Preise: aus dem Festnetz 48 Cent (24 Cent im gleichen Ortsnetz), aus der Telefonzelle 99 Cent, vom Handy 99 Cent, jeweils je Minute im 60-Sekundentakt.
  • Yoo R-CALL Vorwahl 0800 1723
    Preise: aus dem Festnetz oder aus der Telefonzelle 59 Cent, vom Handy 89 Cent, jeweils je Minute im 30-Sekundentakt.

Für R-Gespräche aus dem Ausland (wesentlich teurer) halten die Anbieter andere Vorwahlen bereit, siehe dazu die verlinkte, jeweilige Anbieter-Webseite.

Gerichtsurteile zu R-Gesprächen

Wissenswertes zu R-Gesprächen

  • Zweck: R-Gespräche sind hilfreich in Situationen, in denen der Anrufende keine Möglichkeit hat, das Gespräch zu finanzieren, etwa bei öffentlichen Telefonzellen oder bei Mobiltelefonen ohne Guthaben.
  • Akzeptanz: Die angerufene Partei hat immer die Option, die Annahme des R-Gesprächs (und damit die Kostenübernahme) zu verweigern.
  • Verfügbarkeit: Während R-Gespräche in einigen Ländern verbreitet sind, sind sie in anderen möglicherweise nicht verfügbar oder haben unterschiedliche Abläufe.
  • Missbrauch: R-Gespräche können für betrügerische Zwecke missbraucht werden, daher ist Vorsicht geboten, insbesondere wenn der Anruf von einer unbekannten Nummer kommt.

Nutzen

Obwohl R-Gespräche eine nützliche Option für spezifische Kontexte darstellen können, haben sie in der Ära von Flatrates und großzügigen Mobilfunkverträgen an Beliebtheit verloren. Zudem können sie Herausforderungen in Bezug auf Missbrauch und unerwartete Kosten für den Empfänger mit sich bringen.
Es ist stets ratsam, genau zu prüfen, ob und in welchen Situationen ein R-Gespräch angebracht ist und wie man sich vor potenziellem Missbrauch schützen kann.