Internet, Handy und Festnetz – Trotz guter Bonität kein Vertrag

Internet, Handy und Festnetz - Trotz guter Bonität kein Vertrag

Auskunfteien wie die Schufa geben auf Anfrage von Unternehmen Daten über die Kreditwürdigkeit eines Kunden heraus. Die dabei ermittelte Bonität hat einen großen Einfluss darauf, ob ein Geschäft zustande kommt und zu welchen Konditionen. Die TV-Sendung Markt des WDR hatte am 15.04.2013 darüber berichtet, dass diese Auskünfte nach einer nicht repräsentativen Stichprobe in vielen Fällen fehlerhaft sind.

Die Folgen falscher Bonitätseinstufungen durch Auskunfteien sind für den Kunden zum Teil verheerend. Denn eine negative Auskunft über die Kreditwürdigkeit kann Anbieter bzw. Händler dazu veranlassen, ein Geschäft wie beispielsweise einem Vertrag über Internet, Handy oder Festnetz nicht abzuschließen oder beim Kauf von Telekommunikationsartikeln wie einem Smartphone die Ratenzahlung zu verweigern. Denn bei Verträgen und Ratenzahlungen holen die Anbieter mit Zustimmung des Kunden eine Bonitätsauskunft ein. Ist diese negativ, erscheint der Kunde nicht kreditwürdig genug und das Geschäft kann scheitern.

Wie die Redaktion Markt heraus fand, ist dies aber nicht allein ein Problem von verschuldeten Menschen, sondern kann auch solvente Verbraucher treffen. Denn liegen bei der Auskunftei nicht ausreichend Daten vor, wird vielfach ein sogenanntes Geoscoring zugrunde gelegt. Das bedeutet, das Wohnumfeld des Kunden wird ermittelt und die dort bekannten Daten als Basis für eine Hochrechnung seiner möglichen Kreditwürdigkeit genutzt. Konkret sinkt diese zum Beispiel dann, wenn viele verschuldete Personen in unmittelbarer Nähe wohnen. Nach Auffassung von Datenschützern und vielen anderen Experten führt diese seit April 2010 erlaubte Berechnung zu einer Diskriminierung von Menschen, die in sozial schwächeren Wohngegenden zu Hause sind. Denn ob eine Person kreditwürdig ist oder nicht, kann anhand eines solchen Scores nicht verlässlich ermittelt werden. Dennoch nutzen Auskunfteien ihre Schätzung als Basis zur Einstufung der Kreditwürdigkeit.

Die Schufa lieferte in der Stichprobe von Markt relativ valide Daten, legt aber ihre Berechnung der Kreditwürdigkeit nicht offen. Dagegen stießen die Auskünfte von anderen Unternehmen auf zum Teil heftige Kritik. Insbesondere Arvato-Infoscore lieferte demnach fragwürdige Daten über Einzelpersonen, was sich auch an zahlreichen Beschwerden bei Datenschutzbehörden zeige. Auch die konkurrierende Deltavista nutzte bei der Stichprobe hochgerechnete Werte aus Geoscoring. Etwas zurückhaltender bei fehlenden Angaben zeigten sich laut Markt Creditreform sowie Bürgel und Accumio.

Da niemand vor falschen Einstufungen geschützt ist, empfehlen Daten- und Verbraucherschützer, regelmäßig die eigene Kreditwürdigkeit abzufragen. Laut Gesetz dürfen Privatpersonen einmal im Jahr eine Selbstauskunft verlangen. Die darin enthaltenen Angaben sollten genauestens überprüft werden. Kommt es zu Ungereimtheiten, sollten die Verbraucher auf eine Korrektur der Daten drängen.

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