Internettelefonie mit dem Mobiltelefon

Internettelefonie mit Smartphone

Nutzer der ersten Stunde erinnern sich vielleicht noch daran, mit welchem Aufwand und Einschränkungen die Internettelefonie verbunden war. Inzwischen ist das anders. Internettelefonate sind keine Domäne von Computerspezialisten und Experimentierfreudigen mehr. Die heutigen Telefonanschlüsse im Festnetz basieren inzwischen auf der IP-Telefonie, oft, ohne dass die Kunden die Veränderung überhaupt bemerkt haben. Auch für Telefonate von Computer zu Computer gibt es zahlreiche komfortable Möglichkeiten. Auf einem Smartphone kann die Internettelefonie ebenfalls verwendet werden, mit diversen Vorteilen für den Nutzer.

Telefonate über die Datenverbindung

Es wird nicht die herkömmliche Sprachtelefonie über das Mobilfunknetz verwendet, sondern die Internetverbindung des Mobiltelefons per Mobilfunktechniken GPRS, EDGE, LTE, 5G oder der Funktechnik WLAN. Die Sprache wird in Datenpaketen über die Internetverbindung zwischen den Gesprächsteilnehmern verschickt. Per Internettelefonie kann mit anderen Internettelefonie-Nutzern, aber auch mit Teilnehmern in den herkömmlichen Mobilfunk- und Festnetzen in dem Inland und Ausland telefoniert werden. In diesem Fall werden die Sprachdaten einfach aus dem Internet in die Telefonnetze weitergeleitet. Die Sprachqualität ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig, insbesondere der konstant verfügbaren Bandbreite des Internetanschlusses und der Auslastung des Dienstes. Aussetzer und eine „Roboterstimme“ gibt es nämlich immer dann, wenn die Datenpakete nicht gleichmäßig und zuverlässig übertragen werden.

Datenverbindung über das Mobilfunknetz oder das WLAN

Gewöhnlich schließen die Mobilfunknetzbetreiber und -Anbieter die Nutzung von VoIP über den Mobilfunk-Datentarif in ihren AGB aus. Schließlich möchten sie, dass ihre Kunden die herkömmliche Handytelefonie nutzen, mit der sie Geld verdienen. Technisch ist eine Sperre des durch die Internettelefonie entstehenden Datenverkehr möglich, wird aber kaum angewendet. Mit Zusatzoptionen kann die Erlaubnis, Internettelefonie über den Datentarif zu verwenden, bei manchen Providern erkauft werden.
Völlig unabhängig von dem Mobilfunknetz telefonieren Nutzer per VoIP, wenn sie die WLAN-Anbindung ihres Smartphones, beispielsweise per Wifi-Calling verwenden. In diesem Fall wird die breitbandige Verbindung ihres DSL-Anschlusses oder eines öffentlichen Hotspots genutzt. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass es aufgrund der gewöhnlich konstant hohen Bandbreite während des Telefonats seltener Probleme mit der Sprachqualität gibt.

Apps für Telefonate per VoIP

Besonders praktisch ist die Nutzung der Internettelefonie per App. Für nahezu jedes Smartphone-Betriebssystem gibt es solche Zusatzprogramme. Häufig bieten die Internettelefonie-Anbieter selber eine App an, in denen die Zugangsdaten voreingestellt sind. Der Kunde muss dann nur noch einmalig seinen Nutzernamen und Passwort eingeben. Alternativ kann eine andere SIP-App genutzt werden, die es vielleicht sogar ermöglicht, die Accountdaten mehrerer Anbieter zu hinterlegen. So können mit nur einer App die Internettelefonie-Tarife unterschiedlicher Anbieter genutzt werden, ja nachdem, welcher gerade der günstigste ist. Häufig sind auch dort bereits die Zugangsdaten populärer VoIP-Anbieter hinterlegt.
Abhängig von dem Funktionsumfang erfolgen Telefonate über die Benutzeroberfläche der App oder über die in die Standardfunktion des Smartphone-Betriebssystems. In das binden sich manche SIP-Apps automatisch ein und bieten damit zusätzlichen Komfort.

  • WhatsApp: Ermöglicht kostenlose Sprach- und Videoanrufe über Internetverbindungen und ist bekannt für seine Einfachheit und breite Verwendung.
  • Skype: Ermöglicht neben Sprachanrufen auch Videochats, Textnachrichten und Anrufe an Festnetz- und Mobilfunknummern zu tätigen (gegen Gebühr).
  • Zoom: Hat sich als Plattform für Videokonferenzen einen Namen gemacht, bietet aber auch VoIP-Anrufe innerhalb der App.

Internettelefonie-Nutzer sparen Telefonkosten

Die Preise der Internettelefonie-Tarife liegen teilweise weit unter denen der herkömmlichen Telefonie. Das macht sich bereits bei dem Kunden bemerkbar, der einen Internettelefonie-Anbieter als primär genutzten Anbieter für Telefonate in seinem DSL-Router hinterlegt. Bei Telefonaten mit dem Mobiltelefon sind die Preisunterschiede häufig noch größer. Deshalb lohnt sich die Alternative Internettelefonie für Festnetz- und Mobilfunkkunden. Auch und insbesondere für Anrufe in das Ausland oder innerhalb des Auslands ist die Nutzung eines Internettelefonie-Anbieters vorteilhaft.
Zu den meist niedrigen Telefongebühren der VoIP-Anbieter kommen die Kosten des Übertragungsvolumens hinzu. Nutzer einer mobilen Datenflatrate in ihrem Mobilfunktarif, eines DSL-Anschlusses mit Flatrate oder eines öffentlichen Hotspots haben aber überwiegend ohnehin keine weiteren Kosten zu erwarten.

Unbedingt beachten

  • Datenverbrauch: Beachte deinen Datenverbrauch, besonders wenn du VoIP-Dienste über eine mobile Datenverbindung nutzt.
  • Verbindungsqualität: Die Qualität des Gesprächs ist oft abhängig von der Stärke und Stabilität deiner Internetverbindung.
  • Sicherheit: Achte darauf, Verschlüsselung und andere Sicherheitsfeatures zu verwenden, um private Gespräche zu schützen.
  • Notruf: In vielen Fällen bieten VoIP-Dienste keine Unterstützung für Notrufdienste. Stelle sicher, dass du eine alternative Methode hast, um im Notfall Hilfe zu rufen.