Preselection an Telekom-Anschlüssen – Wettbewerber reichten Missbrauchsverfahren ein

Preselection an Telekom-Anschlüssen - Wettbewerber reichten Missbrauchsverfahren ein

Inhaber von Festnetz-Anschlüssen der Deutschen Telekom müssen ihre Telefonate nicht zwingend über die Telekom führen, mit einer Call-by-Call-Vorwahl kann so mancher Euro gespart werden. Kunden, denen das Wählen einer solchen Netzbetreiberkennzahl vor jedem Gespräch zu lästig ist, haben die Möglichkeit, Preselection zu nutzen. Mit dieser Voreinstellung telefoniert der Anschlussinhaber automatisch über den gewählten Preselection Anbieter, beispielsweise Arcor-Preselection. Die Konkurrenten der Deutschen Telekom werfen dem Unternehmen laut einem Zeitungsbericht massive Wettbewerbsbehinderungen in diesem Bereich vor und haben bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) ein Missbrauchsverfahren beantragt. Der Ex-Monopolist führe mit geworbenen Preselection-Kunden sogenannte Akquisitionsgespräche, in denen er angibt, der Kunde könne „ganz problemlos„ ohne schriftliche Kündigung ihres derzeitigen Preselection-Vertrags günstigere Tarife der Telekom nutzen. Danach stelle das Unternehmen die voreingestellten Anschlüsse ohne das Einverständnis der Kunden auf ihr eigenes Telefonnetz zurück, manchmal sogar gegen den Willen der Kunden. Die Wettbewerber der T-Com haben inzwischen eidesstattliche Versicherungen von Kunden beigebracht, die angeblich zurückgeworben werden konnten, eine entsprechende Willenserklärung aber niemals abgegeben hatten. Die Deutsche Telekom wies die Vorwürfe dem Bericht zufolge zurück und erklärte ihr Vorgehen für völlig legal.

Die Deutsche Telekom fordere von ihren Konkurrenten, die Preselection-Aufträge der Kunden samt deren Unterschrift einzureichen, eine telefonische Bestellung würde nicht akzeptiert. Die Telekom nutze aber selbst genau diese Form bei der Rückumstellung von Kunden auf ihr Telefonnetz, sagte der Geschäftsführer des Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM), Jürgen Grützner. und forderte, „den Rückwerbeaktionen der Telekom durch Telefonwerbung endlich einen Riegel vorzuschieben„.

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