Entscheidung der Bundesnetzagentur – Entgelte für letzte Meile deutlich gesenkt

Entscheidung der Bundesnetzagentur - Entgelte für letzte Meile deutlich gesenkt

Bei der sogenannten letzten Meile handelt es sich um den Teil der Leitung, die zu dem Teilnehmerhaushalt führt. In dem Besitz der letzten Meile ist die Deutsche Telekom, sie vermietet diesen Leitungsabschnitt an ihre Wettbewerber. Nach Ansicht der Konkurrenten sind die Entgelte, die sie an den ehemaligen Monopolisten für die Überlassung und die Kündigung bezahlen müssen, zu hoch. Die Deutsche Telekom beantragte jedoch eine Erhöhung dieser Entgelte. Heute hat die Bundesnetzagentur (ehemals Regulierungsbehörde, Telespiegel-News vom 13.07.2005) über die Entgelte entschieden, die die Deutsche Telekom von ihren Wettbewerbern verlangen darf.

In der ersten Entscheidung geht es um einmalige Entgelte, die von den Wettbewerbern bei der Anmietung und der Rückgabe der letzten Meile an die Deutsche Telekom gezahlt werden. Möchte ein Wettbewerber einem Neukunden seine Leistung über die Kupferdoppelader bereitstellen und sind dafür keine Schaltarbeiten an der Leitung notwendig, zahlt das Unternehmen rückwirkend seit dem 01. Juli 10 Prozent weniger als bisher, nämlich einmalig 43,10 €. Muss die letzte Meile für die Bereitstellung neu geschaltet werden, fallen nur 32,24 € an. Kündigt der Kunde das Vertragsverhältnis und wird die Kupferdoppelader in diesem Haushalt deshalb nicht mehr benötigt, fällt für die Rückgabe ein Kündigungsentgelt in Höhe von 29,10 € an, 21 Prozent weniger als bisher. In Verbindung mit einem Wechsel des Kunden zu einem anderen Anbieter muss das Unternehmen sogar nur 5,80 € an die Deutsche Telekom zahlen. Das ist eine Senkung um 71 Prozent.

Die zweite Entgeltentscheidung der Bundesnetzagentur betrifft das Line-Sharing, bei dem die letzte Meile nach niedrigen und hohen Frequenzbändern unterteilt wird. Die Deutsche Telekom nutzt die unteren Frequenzbereiche weiterhin für die Übertagung von Sprache, also als Festnetz-Telefonanschluss, und die Wettbewerber können die oberen Frequenzbereiche anmieten, um ihren Kunden darüber Datendienste, also zum Beispiel einen DSL-Anschluss anbieten. Für die Bereitstellung dieses Teils des Teilnehmeranschlusses müssen die Wettbewerber an die Deutsche Telekom nun auch weniger zahlen. Die einfache Übernahme kostet künftig einmalig 51,43 € statt wie bisher 60,82 €. Rückwirkend ab dem 01. Juli zahlen die Unternehmen für die Überlassung etwa 5 Prozent weniger als bisher an den magentafarbenen Riesen, nämlich pro Monat 2,31 €. Wenn der Frequenzbereich nicht mehr benötigt wird, kostet das die Unternehmen bei einem Wechsel des Kunden 10,48 €, 83 Prozent weniger als bisher. Um 19 Prozent wurde das einmalige Entgelt gesenkt, im Falle dass der Kunde nicht gleichzeitig zu einem anderen Provider wechselt, dann fallen 51,22 € an. Alle Entgelte wurden für zwei Jahre, also bis Ende Juni 2007, genehmigt. Damit möchte die Bundesnetzagentur allen Unternehmen Planungssicherheit gewährleisten.

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