Reklame auf das Handy – Neue interaktive Wege der Stadtwerbung

Reklame auf das Handy - Neue interaktive Wege der Stadtwerbung

Sie gehören zu dem gewohnten Stadtbild, die Litfaßsäulen, Werbeposter und Plakatwände. Unterbewusst wird die darauf befindliche Information wahrgenommen, zum Beispiel wie viel Prozent Fett in dem Joghurt zu finden sind, den die gesund aussehende Dame bevorzugt oder aus welcher Quelle das besonders wertvolle Mineralwasser kommt. Doch so wirklich sieht sie keiner mehr. Wenn die Stadtwerbung aber beginnt, den Passanten direkt anzusprechen, richtet sich die Aufmerksamkeit des potenziellen Kunden eher auf das Werbeobjekt und somit auf die Botschaft, die es verbreitet.

Für die Wall AG, ein Unternehmen aus Berlin, ist es das tägliche Brot, Städte mit Informations- und Werbeelementen auszustatten. Sie realisiert diverse Projekte, von der Wartehalle über Informationsterminals bis hin zu öffentlichen Toiletten, und nennt sich selbst Stadtmöblierer und Außenwerber. Dass es auch innovative Wege beschreitet, hat das Unternehmen bereits mit Terminals gezeigt, die Bluespot getauft wurden und in Berlin sowie in Freiburg (Breisgau) zu finden sind. Die dienen der Information und wer mag, kann sich die Informationen über die Stadt oder Gutscheine der Werbetreibenden dort gleich per SMS auf sein Handy senden lassen. Zusätzlich sind diese Terminals mit W-LAN, Telefon, Internet, eMail und WebCam ausgerüstet.

Die neuste Lösung spricht die Kunden sogar direkt an, nämlich über ihr Handy. Plakatvitrinen werden mit Bluetooth-Sendern ausgerüstet und Vorbeigehende, die die Bluetooth-Funktion an ihrem Handy nicht deaktiviert haben, erhalten über diese Sender eine Nachricht auf ihr Mobiltelefon. Die tatsächliche Werbebotschaft kann nach Erhalt der Mitteilung, dass eine Information zum Abruf angeboten wird, per Bluetooth (Funkübertragung auf kurze Distanz ohne Nutzung des Mobilfunknetzes) auf das Handy geladen werden. So bekommt der potenzielle Kunde Reklame direkt auf sein Mobiltelefon und die Werbebotschaft gleichzeitig die volle Aufmerksamkeit des Passanten. Das ist sicherlich eine geschickte Art, Produkte zu vermarkten, denn sie ist neu und nutzt eines der Herzstücke der modernen Kommunikation, das außerdem noch weit verbreitet ist, das Handy. Erstaunlich ist jedoch, dass während der 18-tägigen, nicht angekündigten Testphase an drei hochfrequentierten Stellen Berlins über 26.000 Passanten gezählt wurden, deren Bluetooth-Schnittstelle offen für Nachrichten und somit auch für eventuell nicht gutwillige Eindringlinge war. Und sogar 1.223 dieser Handy-Nutzer haben die Werbebotschaften auf ihr Mobiltelefon geladen, nicht wissend, um welche Daten es sich handelt.

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