Urteil – Keine Haftung für Überweisungen aus Phishing-Atacke

Urteil - Keine Haftung für Überweisungen aus Phishing-Atacke

Ein Rentner war zu m Zwecke der Aufbesserung seiner Rente einen Arbeitsvertrag mit einer ausländischen Firma eingegangen, die ihm nicht bekannt war. Seine Aufgabe wurde folgendermaßen definiert. Er sollte nach dem Eingang von Zahlungen auf dem von ihm zur Verfügung gestellten Konto an einer Tankstelle Ukash-Karten zum selben Wert erwerben. Ukash ist ein elektronisches Zahlungsmittel, mit dem der Kaufwert relativ anonym in Wertcodes umgewandelt werden kann.

In diesem Fall ging es um fast 9.000,- €. Die waren zuvor von dem Konto einer Bankkundin abgebucht worden, die Opfer beim Onlinebanking einer Phishing-Atacke geworden war. Das Geldinstitut erstattete seiner Kunden die Summe, verlangte sie aber von dem Rentner zurück. Der erklärte, er habe nicht gewusst, dass das Geld aus einer betrügerischen Handlung stamme und an die Ordnungsmäßigkeit das Geschäfts geglaubt.

Das Gericht gab dem klagenden Kreditinstitut nur teilweise Recht. Der Rentner habe sein Bankkonto zwar für die Überweisung zur Verfügung gestellt, er habe aber nicht an der rechtswidrigen Handlung teilgenommen noch sie durchgeführt und sei nicht dafür haftbar. Der Rentner habe bezüglich des Geschäftskonzepts und des ausländischen Firmensitzes nicht argwöhnisch werden müssen. Es müsse immer der Einzelfall betrachtet werden, wenn es um die Strafbarmachung durch die Annahme aus Phishing stammenden Geldes gehe. Dabei seien die Umstände und die persönliche Erkenntnisfähigkeit des Beteiligten relevant.

Landgericht Itzehoe, Aktz. 7 O 16/10 vom 04.11.2010

Weitere Informationen

Gerichtsurteile Internet
Internet Ratgeber

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Jubiläum - vor 20 Jahren stellte AVM die erste FRITZ!Box vor

Jubiläum

Vor 20 Jahren stellte AVM die erste FRITZ!Box vor

Vor zwanzig Jahren, genau am 18. März 2004, präsentierte das Berliner Unternehmen AVM auf der Cebit seine erste FRITZ!Box und läutete damit das Zeitalter des modernen Heimnetzes ein. Die FRITZ!Box veränderte grundlegend, wie Menschen zu Hause das Internet nutzen – von sicherem Surfen über Telefonie bis hin zu starkem WLAN für Streaming und Homeoffice. […]

Congstar - Mobilfunktarife beinhalten jetzt mehr Datenvolumen

Congstar

Mobilfunktarife beinhalten jetzt mehr Datenvolumen

Der Mobilfunkanbieter congstar hat seine Angebotspalette der Allnet-Flatrates aufgewertet. Abhängig vom gewählten Tarifmodell können Kunden jetzt von einem monatlichen Datenvolumen von bis zu 50 GB profitieren. Um jedoch das 5G-Netz nutzen zu können, ist weiterhin eine zusätzliche Option erforderlich, die monatlich 3 Euro kostet. […]