Gmail-Postfach gescannt – Festnahme nach Hinweis von Google

Gmail-Postfach gescannt - Festnahme nach Hinweis von Google

Vor Kurzem nahm die Polizei einen Mann in Housten/USA fest. Er steht unter dem Verdacht, kinderpornografisches Material zu besitzen. Drei entsprechende Fotos sollen in seinem Gmail-Postfach gefunden worden sein. Die Polizei fand außerdem in seinem Besitz Fotos und Textnachrichten, die nach aktuellem Stand den Verdacht erhärten. Der Mann war bereits einmal vor 20 Jahren des Kindesmissbrauchs beschuldigt worden, als er einen achtjährigen Jungen belästigt haben sollte. Er ist seitdem als Sextäter registriert.

Der Weg zur Festnahme war ungewöhnlich. Nach Medienberichten hatte Google der Organisation National Center for Missing and Exploited Children (NCMEC) einen Hinweis gesendet, die dann die Polizei informierte. Kindesmissbrauch ist ein abscheuliches Verbrechen. Dennoch ergeben sich aus dem Fall Fragen. Denn der mutmaßliche Täter wurde scheinbar überführt, weil er Fotos über seinen E-Mail-Account verschickt hatte. Woher wusste Google von diesen Fotos?

Wichtig für alle Nutzer von Gmail sind die Nutzungsbedingungen. Diese beinhalten einen Passus, der es dem Unternehmen erlaubt, bei möglichen Verdachtsfällen auf die Inhalte des Postfachs zuzugreifen. Genau das ist offensichtlich geschehen. Während Google sich zu dem Fall nicht äußert und die Polizei sich dankbar für den Tipp zeigte, sprießen in den Medien die Spekulationen, wie Google die Fotos gefunden hat. Wahrscheinlich ist, dass Google die Bilder automatisiert als anstößiges Material erkannt hat. Denn seit Jahren arbeitet das Unternehmen an einer Technik, die es erlaubt, Nacktfotos von Kindern und ähnliche Bilder aus den Suchergebnissen zu bannen. Über Algorithmen wird diese Entwicklung scheinbar auch angewendet, um automatisiert den Mailverkehr der Gmail-Nutzer abzuscannen. In dem aktuellen Fall wurde so verbotenes Material gefunden und der Täter überführt.

Die technischen Möglichkeiten, Bilder zu kontrollieren, ist auf dem ersten Blick ein Segen. Immerhin können so unter anderem solche widerwärtige Verbrechen aufgeklärt werden. Dennoch sind zwei Punkte zu beachten: Die Hoheit über die Interpretation von Bildmaterial ermöglicht grundsätzlich eine Zensur. Denn es sind auf diese Weise nicht nur verbotene Nacktfotos erkennbar, sondern grundsätzlich auch viele andere Inhalte zensier- und manipulierbar. Zum anderen ist zumindest in Deutschland das Abscannen von E-Mails ohne richterlichen Beschluss verboten. Hier steht der Schutz der Privatsphäre und des Briefgeheimnisses aller Bürger an oberster Stelle. Die Nutzer müssen sich darüber im Klaren sein, dass Gmail als kostenloses E-Mail-Angebot über amerikanische Server diesen Schutz nicht gewährleistet.

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