Message+ – reanimierter Messengerdienst Joyn im neuen Gewand

Message+ - reanimierter Messengerdienst Joyn im neuen Gewand
Bild: Telekom

Er ist kostenlos, bietet interessante Funktionen und verschlüsselt die Kommunikation. Der Messengerdienst Message+ ist da. Die Telekom schließt sich Vodafone an. Der Messenger wird sogar in neue Geräte von Sony integriert und steht darüber hinaus als App für Android und Apple zur Verfügung. Für Windows-Geräte soll eine Version folgen. Message+ konkurriert mit WhatsApp und weiteren guten Messengerdiensten, daher wird es schwer, in diesem Markt Fuß zu fassen. Zumal das Angebot auf Joyn (RCS: “Rich Communication Services”) aufbaut, das als in der Breite gescheitert betrachtet werden kann.

Was kann Message+?

Message+ ist ein typischer Messengerdienst wie WhatsApp und seine Alternativen. Neben einer Verschlüsselung der Kommunikation bietet er eine nicht auf den Datentarif angerechnete Datenübertragung von Mediadateien, Live-Telefonie mit Video sowie SMS und Chats. Eine Besonderheit ist die Call+-Funktion. Über diese kann der Anrufer seinen Gesprächspartner schon bei der Anwahl mitteilen, worum es geht und wie dringend der Anruf ist.

Technisch basiert Message+ auf RCS. Dabei handelt es sich um das Übertragungsprotokoll Rich Communication Suite, das inzwischen nahezu allen neuen Smartphones unterstützen. Die Software-Architektur basiert wiederum auf dem alten Messenger-Dienst Joyn, der vor mehreren Jahren von den großen Netzbetreibern gemeinsam als SMS-Nachfolger entwickelt wurde. Allerdings konnte sich Joyn nicht gegen die Konkurrenz von WhatsApp und seine Alternativen durchsetzen.

Während nahezu alle Smartphones RCS-tauglich sind, können Nutzer solche Dienste bisher nur im Netz der Telekom und von Vodafone und O2 nutzen. Das Telefonica-Netz von E-Plus wird in Kürze in das O2-Netz integriert und dann ebenfalls darauf umgestellt sein. Nach Aussagen der Telekom können dann 80 Prozent aller Mobilfunkkunden den Message+-Dienst nutzen. Eine Einschränkung gibt es für das iPhone. Wegen der Rechtevergabe funktioniert auf diesen Geräten die Call+-Funktion nicht.

Ist Message+ eine echte Alternative zu WhatsApp und Co.?

Message+ beinhaltet die typischen Messenger-Funktionen. Die Call+-Funktion ist sehr interessant und könnte Nutzer dazu bewegen, sich mit dem Messenger zu befassen. Wenn es der Telekom in Kooperation mit den anderen Netzbetreibern gelingt, Message+ in alle neue Smartphones schon über die Firmware zu integrieren, wie es zum Beispiel bei neuen Sony-Modellen der Fall ist, könnte der Angriff auf WhatsApp gelingen. Allerdings wird es sehr schwer, auch nur einen kleinen Bruchteil der Nutzer zum Umstieg zu bewegen.

Update 15.6.2017

O2 stellt zum 30. Juni 2017 den Dienst Message+ ein.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Congstar - Mobilfunktarife beinhalten jetzt mehr Datenvolumen

Congstar

Mobilfunktarife beinhalten jetzt mehr Datenvolumen

Der Mobilfunkanbieter congstar hat seine Angebotspalette der Allnet-Flatrates aufgewertet. Abhängig vom gewählten Tarifmodell können Kunden jetzt von einem monatlichen Datenvolumen von bis zu 50 GB profitieren. Um jedoch das 5G-Netz nutzen zu können, ist weiterhin eine zusätzliche Option erforderlich, die monatlich 3 Euro kostet. […]

Mobilfunk-Monitoring – BNetzA ergänzt interaktive Karte um 1&1-Daten

Mobilfunk-Monitoring

BNetzA ergänzt interaktive Karte um 1&1-Daten

Auf der Mobilfunk-Karte der Bundesnetzagentur können Verbraucher die aktuelle Mobilfunkversorgung für ganz Deutschland einsehen. Die Daten der interaktiven Karte wurden jetzt auch um die des vierten deutschen Netzbetreibers 1&1 Mobilfunk GmbH erweitert. […]