Amazon Echo – Alexa-Bericht löst Massenbestellung aus

Amazon Echo - Alexa-Bericht löst Massenbestellung aus

Ein Fernsehbericht hat in den USA eindrucksvoll gezeigt, wie wenig ausgereift die Assistenten-Box Amazon Echo ist. Ein Beitrag über ein kleines Mädchen löste eine Massenbestellung beim Online-Händler aus. Das Problem: Die Kunden wussten nichts davon.

Amazon Echo – so funktioniert die Box

Der virtuelle Assistent von Amazon ist eine Box, die auf Wunsch per Sprachsteuerung Musik abspielt, Informationen nennt oder Produkte bestellt. Per Stichwort „Alexa“ geht die Box dabei auf Empfang und erwartet einen gesprochenen Aufforderungsbefehlt wie „Alexa, spiel bitte den neuesten Song von Rihanna!“ o. Ä. Die Box beginnt dann das Abspielen des Musiktitels. Ähnlich funktioniert eine Bestellung per Sprachsteuerung. Die Box ist dabei 24 Stunden auf Empfang und reagiert jeweils auf „Alexa, …“. Voraussetzung zur Funktionalität sind ein Online-Zugang und eine Verknüpfung mit dem Amazon-Konto.

Massenbestellung durch TV-Bericht

Wie anfällig die Box für Fehldeutungen oder gar Manipulationsversuche ist, zeigte unbeabsichtigt, aber eindrucksvoll ein Fernsehbericht in den USA. In einem Beitrag zeigte die Nachrichtensendung CW6 ein glückliches Kind, das sich über ihr Puppenhaus freut. Dieses hatte die Familie über die Amazon-Box bestellt. Dazu sagte das Kind im Fernsehen: „Alexa ordered me a dollhouse.“ (Alexa hat mir ein Puppenhaus bestellt). Beim Wort Alexa sprang jedoch bei scheinbar allen Zuschauern mit Alexa-Box die Assistenzfunktion an. Die Folge: Die Boxen bestellten ein Puppenhaus für ihre Besitzer. Aus der Vergangenheitsform „ordered“ wurde mal eben die Aufforderung „order“.

Kurioserweise beschwerten sich die ungewollten Besteller aber offenbar nicht bei Amazon, sondern beim Sender. Sie machten der Nachrichtensendung den Vorwurf für die Bestellung verantwortlich zu sein. Immerhin: Die Bestellungen lassen sich laut Amazon kostenfrei stornieren.

Echo nicht ausgereift

Dieser Fall zeigt deutlich, wie ausgereift und zugleich unausgereift die Technik ist. Zwar funktioniert die Bestellung scheinbar sehr gut. Da Echo auf das Schlüsselwort Alexa hört, ist die Box aber auch extrem anfällig für Missbrauch. Nicht nur, dass Amazon auf diese Weise grundsätzlich 24 Stunden jeden Privathaushalt mit der Box abhören könnte, Manipulationsversuchen sind nach diesem Fernsehbeitrag und der damit ausgelösten Bestellung Tür und Tor geöffnet. Denn Kriminelle könnten über TV-, Radio- oder Internet-Werbung Bestellungen generieren. Zwar können die Kunden einen Sicherheits-PIN hinterlegen, die unberechtigte Bestellungen verhindert, bei den meisten Käufern ist diese offenbar aber nicht eingerichtet. So holen sich die Echo-Fans also nicht nur eine potenzielle Nonstop-Überwachungsmaschine ins Haus, sondern auch ein Gerät, das anfällig für kriminelle Attacken ist.

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