Gefälschte Stellenanzeigen – immer wieder Betrug

Gefälschte Stellenanzeigen - immer wieder Betrug

Eigentlich ist es ganz einfach: Niemand sollte dubiosen Stellenanzeigen mit faszinierend hohen Gehaltsangaben oder wenig Aufwand glauben. Das gilt erst recht bei unaufgeforderten E-Mail-Zuschriften. Doch leider fallen immer wieder Menschen auf diese Betrugsmaschen herein. Einer der Gründe: Die gefälschten Stellenanzeigen werden immer „besser“ und die Palette von Missbrauchsmöglichkeiten steigt. Eine neue Masche: Betrüger schalten mit falschen Kontaktangaben Stellenanzeigen von bekannten Unternehmen, um sich so Glaubwürdigkeit zu erkaufen. Auf einen entsprechenden Trend weist unter anderem das Deutsche Institut für Compliance (Dico) hin.

Stellenangebote dienen zum Sammeln von Daten

Es geht nicht immer nur um dubios erscheinende E-Mail-Zusendungen von angeblichen Unternehmen, die Mitarbeiter mit einem Heimarbeitsplatz für einen Monatsverdienst zwischen 3.000 und 6.000 Euro netto suchen. Obwohl auf solche Stellenangebote leider viele Menschen hereinfallen, ist dieser Betrug relativ gut erkennbar. Die Betrüger gehen inzwischen andere Wege. Sie versuchen Stellenangebote großer Firmen zu fälschen, um an persönliche Daten zu kommen. Dico nennt den Datenhandel als lukrativen Grund.

Demnach schalten Betrüger gefakte Stellenanzeigen namhafter Unternehmen. Dabei sehen es die Kriminellen auf die eingegebenen Daten der Stellenbewerber ab. Diese sammeln sie und verkaufen sie als sehr exakte Datensätze von arbeitssuchenden Zielgruppen. Da auch Qualifikationen und ggf. das bisherige Einkommen abgefragt werden, ist der Wert eines solchen Datensatzes bei größerer Bewerberzahl beträchtlich. Der Schaden ist bei Betroffenen groß. Viele Menschen unterschätzen, wie wertvoll ihre persönlichen Daten sind. Sind außerdem Login-/Passwortangaben erforderlich, haben Betrüger eine weitere Datenquelle für anschließende kriminelle Machenschaften.

Die aktuellen Trends beeinträchtigen jedoch auch den Ruf der Unternehmen. Denn die Betrüger werben mit Stellen, die es gar nicht gibt. Der Betrug und die Nicht-Reaktion auf Bewerbungen fallen entsprechend auf die echten Unternehmen zurück. Die Firmen wehren sich, haben aber kaum eine Chance, da die Betrüger im Ausland sitzen und ihre Spuren verwischen.

Statt einer bezahlten Stelle nur Ausgaben

Es gibt weitere Wege, die Gutgläubigkeit der Bewerber auszunutzen. Teilweise werden Stellensuchende animiert, teure Software für ihre Tätigkeit zu kaufen oder vorzufinanzieren. Teilweise sollen sie Warenlieferungen per Nachnahme zahlen, was später ausgeglichen wird. Besonders beliebt sind nach wie vor Stellen, bei denen der Interessierte über sein eigenes Konto durch dubiose Ein- und Auszahlungen Geld wäscht. Der Erfindergeist der Betrüger scheint unbegrenzt zu sein.

Auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sollten Interessierte stets äußerst vorsichtig sein, wenn Angebote ungefragt an sie gerichtet werden, wenn sie in finanzielle Vorleistungen gehen sollen, wenn sie ihr eigenes Konto nutzen sollen oder wenn sie auf eigenen Namen Waren entgegennehmen oder versenden sollen u. ä. Einen bezahlten Job finden Suchende dabei jedenfalls nicht. Außerdem zeigen die aktuellen Trends, dass scheinbar echte Stellenangebote ebenfalls genau zu prüfen sind. Stimmen hier beispielsweise E-Mail-Adressen oder Telefonnummern nicht mit dem echten Unternehmen überein, ist ebenfalls Wachsamkeit angebracht. Wer auf ein Stellenangebot antworten möchte, sollte über eine Suchmaschine nach der Webseite des Unternehmens suchen und dort die Stellenangebote abgleichen. Fehlt die Stelle dort, könnte es sich um einen Betrugsversuch handeln.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Unzulässige Internet-Sportwetten – Spieler können Einsatz zurückfordern

Unzulässige Internet-Sportwetten

Spieler können Einsatz zurückfordern

Spieler können ihre im Internet verlorenen Wetteinsätze von ausländischen Anbietern zurückfordern. Nämlich dann, wenn der Anbieter der Online-Sportwetten zu diesem Zeitpunkt keine gültige Lizenz für Deutschland hatte. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden. […]

Glasfaseranschlüsse – BNetzA veröffentlicht Leerrohrentgelte-Entwurf

Glasfaseranschlüsse

BNetzA veröffentlicht Leerrohrentgelte-Entwurf

Die Telekom muss Wettbewerbern den Zugang zu sogenannten Leerrohren ermöglichen, um zusätzliche Bauarbeiten zu vermeiden. Wie viel das Unternehmen für die Nutzung durch die Konkurrenz erhält, steht bislang noch nicht fest. Jetzt hat die zuständige Behörde einen Kompromiss vorgeschlagen. […]

Adaptive Timeout-Funktion – längere Akkulaufzeit bei Android 15

Adaptive Timeout-Funktion

Längere Akkulaufzeit bei Android 15

Ein neues Feature, das mit Android 15 kommen soll, könnte die Akkulaufzeit von Android-Geräten erheblich verlängern. Entdeckt wurden Hinweise auf „adaptive Timeout“ auf der zweiten Developer Preview. Das neue Betriebssystem soll bereits in einigen Monaten erscheinen. […]

Spielspaß oder Suchtrisiko? – das steckt hinter sogenannten Lootboxen

Spielspaß oder Suchtrisiko?

Das steckt hinter sogenannten Lootboxen

Als Lootboxen bezeichnete virtuelle Überraschungskisten erfreuen sich bei vielen Gamern großer Beliebtheit. Es gibt jedoch auch kritische Stimmen, die darin eine ähnliche Suchtproblematik wie bei Online-Glücksspiel sehen. Noch sind die Boxen hierzulande legal. Andere Länder haben bereits reagiert. […]