Polizeiwarnung – Ping-Calls aus dem Ausland können teuer werden

Polizeiwarnung - Ping-Calls aus dem Ausland können teuer werden

Es versteht sich von selbst: Ein Anrufer, der einen Teilnehmer nicht erreicht, hinterlässt eine Nachricht oder ruft noch einmal an. Viele Telefone bzw. Telefonanlagen sowie Handys führen jedoch eine Liste über Nummern, die vergeblich angerufen haben. Die Angerufenen werden neugierig und rufen zurück. Die Polizei verschiedener Bundesländer warnt vor diesem zuvorkommenden Handeln, denn es könnte sich um Ping-Calls handeln. Das gilt insbesondere bei exotisch klingenden Vorwahlnummern. Denn dahinter verbirgt sich häufig ein Geschäftsmodell einer Betrugsmasche, das nur ein Ziel hat: Den Angerufenen finanziell zu übervorteilen.

So funktioniert ein Ping-Call

Ein Ping-Call funktioniert ganz einfach: Ein computergesteuertes System ruft eine Nummer an. Nach ein bis zwei Rufzeichen legt das System automatisch auf. Ziel ist es, zum einen aktive Rufnummern herauszufinden, zum anderen sollen die Anrufer aus Neugier zum Rückruf bewegt werden. Das ist überraschend häufig der Fall. Viele Menschen möchten wissen, warum sie angerufen wurden. Dabei achten Sie jedoch nicht auf die unbekannte Nummer.

Genau an dieser Stelle setzen Kriminelle an. Denn der Rückruf führt ins Ausland. Die Rufnummern sind in den Zielländern mit hohen Gebühren belegt, sodass der Anrufer pro Minute ggf. mehrere Euro zahlen muss. Die Gebühren werden dem rückrufenden Teilnehmer über den Anschlussanbieter in Rechnung gestellt. So verdienen kriminelle Banden über Telefongebühren viel Geld. Da diese überwiegend in exotischen Ländern sitzen, laufen Ermittlungen ins Leere.

Wichtig: Ping-Calls kommen fast immer von Rufnummern aus exotischen Ländern in der Karibik, Asien oder Afrika. Wer eine Nummer mit einer doppelten Null im Display sieht, sollte grundsätzlich nur zurückrufen, wenn er diese Nummer wirklich kennt. Achtung: Einige Nummern werden ggf. ohne die Doppelnull aufgeführt, wodurch sie auf dem ersten Blick wie eine deutsche Rufnummer wirken.

So schützen sich Betroffene

Es gibt leider wenige Möglichkeiten, sich vor den Anrufen selbst zu schützen. Die jeweiligen Nummern können jedoch häufig im Smartphone oder der genutzten Telefonanlage gesperrt werden. Die Betroffenen sollten allerdings keinesfalls zurückrufen, denn das ist das Ziel der Kriminellen. Sie lösen dann entweder Kosten oder sogar weitere Ping-Anrufe aus, da die Nummer als aktiv bestätigt wird.

Kommt es dennoch zum Rückruf und damit zu erhöhten Telefonrechnungen, können Betroffene ggf. die Rechnung korrigieren lassen. Denn die Bundesnetzagentur hat bereits eine große Zahl von Nummern gesammelt, die Telefonanbieter in Deutschland nicht mehr abrechnen dürfen. Damit sind Betroffene vor einen finanziellen Schaden geschützt. Sollte die angerufene Nummer jedoch noch nicht unter dem Verbot des Inkassos stehen, sollten Betroffene die Nummer der Bundesnetzagentur melden. Diese setzt die Rufnummer dann ggf. auf den Index.

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