Sparkasse – App für mobiles Bezahlen gestartet

Sparkasse - App für mobiles Bezahlen gestartet

Erst vor einem Monat machte Google Schlagzeilen, als das Unternehmen in Deutschland den Dienst Google Pay einführte. Nun ziehen die Sparkassen nach langer Entwicklungsphase nach und bieten die App Mobiles Bezahlen für Android-Versionen ab 5.0. Eine Apple-Version ist in Planung, aber noch nicht erhältlich.

Mobiles Bezahlen: Was kann die Sparkassen-App?

Die App nutzt wie Google Pay und das in Deutschland noch nicht gestartete Bezahlsystem von Apple die Near-Field-Communication-Schnittstelle (NFC) des Handys. Das bedeutet: Der Nutzer geht an den Kassenterminal, hält sein Gerät daran und über eine extrem kurze Funkfrequenz bezahlt er quasi im Vorbeigehen den ausgewiesenen Betrag. Bei Rechnungssummen bis 25 Euro ist das ohne Zusatzeingaben möglich. Beträge oberhalb dieser Grenze muss der Nutzer durch Eingabe seiner PIN bestätigen. Ein Sicherheitsaspekt, der die App unhandlicher macht, aber Missbrauch erschwert.

Nutzer können in der App Ihre Sparkassen-Karte oder eine von der Sparkasse ausgegebene Kreditkarte hinterlegen. Über diese bucht die Bank die Beträge vom Konto ab und leitet diese an den Händler weiter. Im Prinzip ersetzt das Handy das Einstecken der Karte in den Kassenterminal, funktioniert aus Sicht des Geldtransfers dann jedoch gleich.

Vor- und Nachteile der Sparkassen-App

Anders als der Konkurrent von Google, bei dem eine von bisher wenigen möglichen Kreditkarten hinterlegt werden muss, reicht es bei der Sparkasse aus, ein Konto mit Karte bei der Bank zu führen. Das führt in der Theorie zu einer breiteren Akzeptanz. Immerhin eine knappe halbe Million der Kassen sollen inzwischen NFC-Bezahlvorgänge unterstützen. Das eröffnete Nutzern ein vielfältiges Einkaufsangebot mit mobilem Bezahlen. Auch der Datenschutz und die Sicherheit beim Bezahlvorgang sind aus Sicht von Experten gewährleistet.

In der Praxis ist allerdings die App noch nicht ausgereift. Es fehlt nicht nur die Apple-Version, sondern auch weitere Bezahlmöglichkeiten wie zum Beispiel das Abscannen von in Online-Shops generierten QR-Codes oder das Hinterlegen weiterer Kunden- oder Kreditkarten. Wer bereits Google Pay oder ein anderes automatisches Bezahlsystem über die NFC-Schnittstelle nutzt, muss zudem mit einem Konflikt leben. Denn es kann nur eine Bezahl-App zeitgleich aktiv sein.

Ein weiteres Problem könnte eine Gebühr sein. Denn die regionalen Sparkassen dürfen selbst entscheiden, ob sie eine Gebühr pro Bezahlvorgang erheben. Nachdem viele Sparkassen vor einigen Monaten Kontoführungsgebühren eingeführt oder erhöht haben, sind vereinzelte Aufschläge nicht ausgeschlossen.

Die Sparkasse hat bereits mit Pay Direct und der App Kwitt Versuche gestartet, mobiles Bezahlen zu vereinfachen. Bisher war die Akzeptanz der Angebote eher mäßig. Es bleibt abzuwarten, ob mit Mobiles Bezahlen eine App den Weg zu den jüngeren Generationen findet, die mit den bisher ebenfalls nicht optimalen Konkurrenzprodukten mithalten kann.

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