Aus und vorbei – BenQ Siemens stellt die Produktion ein

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Handys der Marke Siemens waren ehemals sehr beliebt und auch auf dem weltweiten Markt zahlreich vertreten. Jedoch ist das schon einige Jahre her. Die Handysparte von Siemens war trotz aller Bemühungen seit einiger Zeit nicht mehr profitabel und wurde im Jahr 2005 mitsamt der Standorte und Mitarbeiter an den taiwanesischen Konzern BenQ abgegeben (Telespiegel-News vom 07.06.2005). Als Zugabe erhielt BenQ von dem deutschen Traditionsunternehmen noch 400 Millionen Euro Mitgift. So wurden aus Siemens-Handys die Mobiltelefone von BenQ Mobile, der eigens dafür gegründeten deutschen Tochter von BenQ. Nach eigenen Angaben investierte der Mutterkonzern noch einmal doppelt so viel, doch Handys der Marke BenQ Siemens verloren immer mehr Marktanteile und nur ein Jahr später drehte BenQ seiner Tochter BenQ Mobile den Geldhahn zu.

BenQ Mobile musste Insolvenz anmelden (Telespiegel-News vom 28.09.2006), die Zukunft der noch 3000 Mitarbeiter war ungewiss, die Verbraucher kauften fast keine Handys der ehemaligen Traditionsmarke mehr und händeringend wurde ein Investor für das insolvente Unternehmen gesucht. Bis zum 31. Dezember 2006 um 24 Uhr musste ein solcher gefunden werden, weil andernfalls das Insolvenzverfahren eröffnet würde, hieß es. Nach drei Monaten vergeblicher Suche kam der Jahreswechsel und damit das Aus für den nach Hagenuk und Bosch letzten deutschen Handy-Hersteller. Kein Käufer hatte gewagt, die ehemalige Siemens-Sparte aufzukaufen.

Nun wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet und die Produktion der Mobiltelefone wird nach Erledigung der Restarbeiten eingestellt. Sollte sich nun noch ein Käufer finden, und es soll einen ernsthaften Interessenten geben, könnte dieser Teile des Geschäftes aus der Insolvenzmasse übernehmen. Dadurch hätte er den Arbeitnehmern gegenüber keine Verpflichtung, anders als bei einer Übernahme des gesamten Unternehmens. Von denen sollen bisher nur relativ wenige einen neuen Job gefunden, ein Bruchteil von ihnen werde zukünftig bei Siemens angestellt sein. Die übrigen Arbeitnehmer können in eine zum großen Teil durch Siemens finanzierte Transfergesellschaft wechseln, die sie in neue Beschäftigungsverhältnisse vermitteln soll und durch die ihre finanzielle Situation absichert werden soll. Auch für die ehemaligen Kunden des Handyherstellers soll gesorgt sein. Die Garantieleistungen für BenQ Siemens Mobiltelefone soll bis auf unbestimmte Zeit gesichert sein. (Telespiegel-News vom 20.11.2006)

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