Co2 Verbrauch – Ist das Internet schädlicher als der Flugverkehr?

Co2–Verbrauch – Ist das Internet schädlicher als der Flugverkehr?

Netflix oder Amazon Prime, Twitter, Instagram, Facebook, YouTube und co. – all diese Webseiten, Streaming-Dienste und sozialen Netzwerke verbrauchen Unmengen an Strom und stoßen damit Co2 aus. Insgesamt ist die digitale Technologie für ungefähr vier Prozent der weltweiten Co2-Emission verantwortlich.

Galileo: Hilft das löschen von Datenmüll der Umwelt?

Während Autos und Kraftwerke allgemein bekannte Co2-Produzenten sind, ist vielen nicht bewusst, dass auch das Internet Auswirkungen auf die Umwelt hat. Ralph Hintemann vom Berliner Borderstep-Institut für Innovation und Nachhaltigkeit erklärt im Interview mit dem ProSieben Wissensmagazin Galileo: „Das Internet erzeugt ungefähr so viel Co2 wie der weltweite Flugverkehr.“ Da der Co2-Ausstoß des Internets unsichtbar ist, wirke er auf uns harmlos. Fakt ist jedoch, dass weltweit rund 4 Milliarden Menschen online sind. Zehn E-Mails, die versendet werden, stoßen so viel Co2 aus wie eine Energiesparlampe pro Stunde. Das gleiche gilt für 20 Suchanfragen auf Google. Auch dieser Vorgang verbraucht rund 0,3 Wattstunden, genau wie die Energiesparlampe in einer Stunde.

Das Galileo-Experiment

Galileo wagt ein Experiment, um herauszufinden, ob das Löschen von Daten wie altem E-Mail-Schrott wirklich dabei helfen kann Co2 zu sparen. Im Rahmen des Experiments wurden von tausenden von Usern insgesamt 303.350 Mails innerhalb einer Stunde gelöscht, was 1,7 Kilogramm Co2 entspricht. Obwohl dies zunächst nicht viel klingt, könnten rund 91.000 Tonnen Co2 pro Jahr eingespart werden, wenn jeder auf der ganzen Welt jeden Tag lediglich 11 E-Mails löschen würde. Dies entspricht so viel dem Stromverbrauch von 125.000 Personen pro Jahr in Deutschland.

Was kann jeder User unternehmen?

Um wirklich Co2 einsparen zu können, ist es dabei entscheidend, dass die Mails endgültig gelöscht werden und nicht nur im Papierkorb landen. Daher sollte auch der Papierkorb des E-Mail-Fachs regelmäßig geleert werden.

Ist das Internet wirklich genauso schädlich für die Umwelt wie der Flugverkehr?

Pro Jahr werden durch den Betrieb des Internets rund 33 Millionen Tonnen Co2-Ausstoß verursacht, was tatsächlich dem innerdeutschen Flugverkehr entspricht. Bei der Klimawirkung wird nicht nur die Co2-Emission beachtet, sondern auch der Ausstoß anderer Schadstoffe. Zusätzlich spielt es eine Rolle, in welche Atmosphären-Schicht die Stoffe gebracht werden. Hierbei wird zwischen bodennahen und hohen Schichten unterschieden. Wird die gesamte Klimawirkung, und nicht nur der Co2-Ausstoß beachtet, ist diese, laut Aussage von Hintemann, rund doppelt so hoch wie die des Internets.

Ein Beispiel: Abwärme aus Rechenzentrum beheizt komplettes Schwimmbad.

Wodurch entsteht der Stromverbrauch des Internets?

Privatpersonen verursachen an ihrem PC oder Laptop zuhause nur den kleinsten Teil des Stromverbrauchs durch das Internet. Der Großteil wird durch die gesamte Netzinfrastruktur erzeugt. In Rechenzentren stehen tausende Rechner, die für die Haltung und Weitergabe der Daten des Internets verantwortlich sind. Die Räume der so genannten Serverfarmen müssen heruntergekühlt werden, wodurch viel Energie verbraucht wird.

Tarifrechner

2 Kommentare

  1. Hallo,
    leider ist der Artikel sachlich nicht ganz richtig:
    * Eine Energiesparlampe, die 0,3 Watt Leistung hat (0,3 Wattstunden pro Stunde = 0,3W) ist extrem dunkel, üblich sind 7-12W, was ungefähr ein Glühbirnen-60W Äquivalent ist. Bitte besser recherchieren!
    * Warum soll das Löschen von E-Mails strom sparen? Ich finde diesen Ratschlag sehr gewagt. Es mag zwar Energie sparen, da dadurch weniger Serverspeicherplatz benötigt wird, aber ich denke es gibt andere Wege um Energie zu sparen, die weit mehr bringen: Einen nicht benötigten Rechner oder Bildschirm Abschalten (Stromverbrauch in der Größenordnung von 25-100W, je nach Fläche und Leistung)

    Zitat „Privatpersonen verursachen an ihrem PC oder Laptop zuhause nur den kleinsten Teil des Stromverbrauchs durch das Internet“ das ist wörtlich genommen richtig, verleitet aber dazu, dass man denkt: Das Internet verbraucht ganz viel strom und mein Rechner zuhause ist egal. Aber der Client, der eine Webseite oder ein Video anfordert, muss dieses auch darstellen, auch der Client hat eine CPU, RAM und Festplatte. Ich schätze, dass die Clientleistung mindestens in der Größenordnung der Server liegt.

  2. An und für sich sollte es ja bekannt sein,doch der Verbraucher nimmt es einfach nicht wahr. Ich lösche alles sofort was für mich keine Bedeutung hat, Papierkörbe werden mindestens einmal pro Tag gelehrt, Spams sofort weg usw. Das ist so wie ich vor 65 Jahren als Schreibtischritter (lehrling )jden tag meinen Schreibtisch abends sauber verließ. War er mal nicht so ordentlich, gab es am nächsten Tag mehr als nur Ärger, meistens gab es dann irgendeine langweilige Strafarbeit die ,mich narürlich vom Lernen abhielt.

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