Zwangstrennung am Handy

Zwangstrennung am Handy

Wer über einen längeren Zeitraum mit seinem Smartphone telefoniert, hat sicherlich schon einmal bemerkt, dass die Verbindung plötzlich einfach unterbrochen wird. Hierbei handelt es sich keineswegs um einen Fehler, sondern um die sogenannte Zwangstrennung, die meist nach zwei Stunden erfolgt. Die automatische Beendigung des Telefongesprächs erfolgt dabei meist ohne Vorwarnung.

Was steckt hinter der Zwangstrennung beim Telefongespräch?

Ursprünglich wurde die Trennung vonseiten der Mobilfunkanbieter als Sicherheitsfeature eingeführt. In Zeiten, als es noch keine Flatrates am Handy gab, sollte durch die erzwungene Trennung verhindert werden, dass die Kunden am Ende des Monats mit einer enorm hohen Mobilfunkrechnung konfrontiert werden. Zusätzlich wird verhindert, dass das Mobilfunknetz durch ungewollte Anrufe belastet wird. So sollen durch die Zwangstrennung beispielsweise auch sogenannte „Hosentaschenanrufe“ verhindert werden. Vergisst ein Nutzer aufzulegen, wäre er ohne die Trennung zudem über einen sehr langen Zeitraum nicht erreichbar.

Weshalb gibt es die Zwangstrennung bis heute?

Das Ziel, hohe Kosten durch die erzwungene Trennung zu vermeiden, ist mittlerweile jedoch veraltet. Denn heutzutage nutzen die meisten Smartphone-Besitzer Flatrates ins Mobilfunknetz oder Festnetz. Auch bei längeren Gesprächen entstehen demnach keine zusätzlichen Kosten für den Kunden. Doch auch wenn eine solche Flatrate vorhanden ist, wird das Telefongespräch nach zwei Stunden automatisch beendet. Daher dient die Zwangstrennung in Zeiten von Allnet Flatrates vermutlich eher dazu, die Kosten der Betreiber niedrig zu halten.

Bei welchen Mobilfunkanbietern gibt es die Trennung?

Die Zwangstrennung gibt es bei allen Netzen und auch bei den entsprechenden Discountern in den Netzen. Es ist demnach völlig egal, ob der Smartphone-Besitzer das Telekom-Netz, das Vodafone-Netz oder irgendein anderes nutzt. Die Discounter haben keinerlei Einfluss auf die Zwangstrennung, da diese direkt vom Netzbetreiber durchgeführt wird. Auch Prepaid SIM-Karten sind von der Trennung betroffen.

Ist es möglich, die erzwungene Trennung zu deaktivieren?

Es gibt bisher keine Möglichkeit, um die Zwangstrennung zu deaktivieren. Ebenso besteht auch keine Möglichkeit, die Zwangstrennung hinauszuzögern und die Gesprächsdauer damit auszuweiten. Die Verbindung wird immer nach zwei Stunden beendet. Wurde das Gespräch beendet, kann der Nutzer ganz einfach die Wahlwiederholungsfunktion verwenden und das Gespräch neu starten. Verbraucher haben allerdings auch die Option, die erzwungene Trennung bei Telefongesprächen zu umgehen.

Mögliche Alternativen

Wer nicht möchte, dass sein Gespräch nach zwei Stunden automatisch beendet wird, sollte nicht die normale Telefonie nutzen, sondern auf Dienste wie Skype, Facetime oder Telefonie über Messenger zurückgreifen. Es ist möglich, auch über diese Dienste ein Gespräch zu führen. Dieses wird nicht nach zwei Stunden unterbrochen, sondern kann beliebig lang geführt werden, da die Verbindung über das Datenvolumen läuft.