Routenplaner reloaded – Abzocke durch Fake-Navi-Apps

Routenplaner reloaded - Abzocke durch Fake-Navi-Apps

In den letzten Jahren ist es ruhig geworden um das Thema Routenplaner. Zuvor gab es immer wieder dubiose Angebote, bei denen Betrüger Nutzer durch ein nur schwer erkennbares Abo in eine Kostenfalle gelockt haben. Nun taucht das Thema abgewandelt wieder auf – für Smartphone-Nutzer. Das Sicherheitsunternehmen ESET hat im Play-Store von Google über 15 Navi-Apps gefunden, die äußerst zweifelhaft sind. Das Unternehmen spricht sogar von einer groß angelegten Betrugsmasche.

Worum geht es bei den betrügerischen Navi-Apps?

Lukas Stefanko, Malware-Forscher bei ESET, hat bei seiner Arbeit im Play-Store von Google auffällige Navi-Apps gefunden. Diese versprechen teilweise interessante Zusatzfunktionen wie Kartografiemöglichkeiten, Geschwindigkeitsmessungen oder einen Kompass. Allerdings seien diese technischen Möglichkeiten entweder nicht vorhanden oder nutzlos umgesetzt.

Hauptkritikpunkt ist jedoch: Die Anbieter nutzen lediglich die kostenlose Funktion von Google Maps für ihre Apps. Dennoch verdienen sie durch entsprechende Preise damit viel Geld. Denn die Downloadzahlen lassen auf mehr als 50 Millionen Installationen schließen. Zusätzlich läuft in einigen Apps Werbung, mit der die Anbieter weitere Einnahmen erzielen. Außerdem drängen sie die Nutzer dazu, gegen eine weitere Gebühr die Werbung auszuschalten. Die App-Entwickler verdienen also dreifach: durch den Verkauf, durch Werbung und durch Zusatzgebühren. Der Nutzer hat dagegen keinen Mehrwert gegenüber den kostenlosen Funktionen von Google Maps. Insgesamt haben die Anbieter laut ESET nur ein Ziel. Sie wollen durch fragliche Apps ohne Mehrwert und diesen Etikettenschwindel den Nutzern Geld aus der Tasche ziehen.

Möglicherweise ausgeklügelte Betrugsmasche

Weitere Details fand der Sicherheitsforscher bedenklich. So verlangen einige Apps Zugriff auf das Adressbuch. Das Unternehmen leitet Probleme mit dem Datenschutz ab. Es besteht die Gefahr, dass Nutzerdaten von Unbeteiligten verkauft oder missbraucht werden. Stefanko sieht außerdem die Google-Richtlinien für den Play Store verletzt.

Auch die Bewertungen sind möglicherweise fraglich. So steht eine riesige Menge von Top-Bewertungen ohne Kommentar sowie mit stark fehlerhaften Texten einer großen Menge schlechter Bewertungen gegenüber, die insbesondere die Werbeflut kritisieren. Es stellt sich die Frage, ob die positiven Bewertungen alle echt sind oder wettbewerbswidrig gekauft wurden.

Empfehlung: App-Downloads vorab genau prüfen

Das Unternehmen rät Nutzern generell, vor jeden Kauf bzw. Download einer App genau die Nutzungsbedingungen, Datenschutzbedingungen und den Funktionsumfang zu prüfen. Außerdem ist ein Auftauchen in den beliebtesten Apps bei Google Play kein Garant für Qualität. Denn die fraglichen Apps sind durch die Bewertungen und Downloadzahlen dort gelistet und ziehen auf diese Weise viele weitere Nutzer an, die scheinbar ohne Prüfen der negativen Kritik die Apps installieren. ESET rät: „Immer den gesunden Menschenverstand walten lassen und im Zweifelsfall lieber auf eine App verzichten, statt sie unbesehen zu installieren.“

Weitere Informationen

Smartphone als Navigationsgerät im Auto

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