
Mit dem Telespiegel-Vorwahlverzeichnis können die Vorwahlen aus allen Bereichen der Telekommunikation herausgefunden werden. In dem entsprechenden Verzeichnis sind die Nummern hinterlegt, die für Telefongespräche benötigt werden.
Eine Vorwahl ist eine Art telefonisches Routing. Das heißt: Mit einer Vorwahl wird eine geografische Region oder eine bestimmte Funktion angewählt. Die anschließend folgende Rufnummer leitet dann innerhalb dieser Auswahl an die richtige Anschlussnummer weiter. Es gibt mehrere Arten von Vorwahlen.
Die unterschiedlichen Vorwahlen
Die internationalen Vorwahlen
Teilnehmer können sich innerhalb eines Staatengebietes ohne eine solche Vorwahl anrufen. Sobald sich aber ein Teilnehmer in einem anderen Land befindet, ist zwingend eine internationale Vorwahl erforderlich, durch die der Anruf in das Netzgebiet dieses Landes weitervermittelt wird.
Dabei sind die internationalen Ländervorwahlen für die jeweiligen Zielländer einheitlich geregelt. Das bedeutet bspw., dass Anrufer aus dem Ausland immer eine „0049“ vor der eigentlichen Rufnummer wählen müssen, um in Deutschland einen Teilnehmer zu erreichen. Diese 0049 wird teilweise auch als +49 oder nur 49 bezeichnet. Wichtig für Teilnehmer ist, dass Sie bei einer Ländervorwahl die folgende Null für die nationale Vorwahl weglassen müssen, sofern diese vorhanden ist. Ein Anruf aus dem Ausland nach Berlin erfordert beispielsweise „nur“ die Vorwahl 0049 30, nicht aber 0049 030.
- Verzeichnis: Internationale Vorwahlen aller Länder weltweit
Die nationale Festnetzvorwahl bzw. Ortsvorwahl
Die nationale Festnetzvorwahl ist eine Nummer, mit der Anrufer eine Region bzw. einen Ort bestimmen können, in dem sie eine bestimmte Anschlussnummer erreichen möchten. So kann es die Rufnummer 123456 in verschiedenen Orten geben. Um die gewünschte Nummer tatsächlich erreichen zu können, muss der Anrufer daher durch die Vorwahl den richtigen Ort auswählen. Das Stadtgebiet Hamburg ist bspw. unter der Vorwahl 040 erreichbar, während München 089 als Vorwahl hat. Bereits in Vororten oder am Stadtrand kann diese Nummer abweichen.
Ortsvorwahlen beginnen immer mit einer Null. Diese führende Null ist außer bei Anrufen aus dem Ausland zwingend. Anschließend folgt die eigentliche Ortskennzahl. Die gesamte Ortsvorwahl muss nicht mitgewählt werden, wenn der Anrufer aus dem gleichen Ortsnetz anruft. Ausnahmen sind einige Länder wie Polen oder Frankreich. Sie muss außerdem immer dann mitgewählt werden, wenn der Anrufer die Nummer aus dem Mobilfunknetz heraus wählen möchte.
- Verzeichnis: Ortsvorwahlen aller Vorwahlbereiche in Deutschland
Eine Ausnahme von der Ortsvorwahl ist die Nummer 032. Diese wird für VoIP-Telefonie (Internettelefonie) ortsunabhängig vergeben.
Vorwahlen für die Mobilfunknetze
Im Mobilfunknetz ist das Prinzip grundlegend anders als bei Festnetzvorwahlen. Hier existieren eine Reihe von Vorwahlen wie 0151, 0162, 0177 u. Ä. Diese kennzeichnen keine regionale Zuordnung, sondern ein bestimmtes Netz. Die ehemalige Unterscheidung zwischen D- und E-Netz anhand der Rufnummern ist jedoch nicht zuletzt durch die Rufnummernmitnahme zu anderen Anbietern inzwischen aufgebrochen. Allerdings lässt sich anhand der Vorwahlen nach wie vor ablesen, welcher Netzbetreiber diese Rufnummern erstmalig vergeben hat. So stammen Nummern mit der 0171 ursprünglich aus dem Telekom-Netz, während 0173-Nummern vom Netzbetreiber Vodafone vergeben werden.
Die Mobilfunkvorwahl ist zwingend. Ohne diese Kennzeichnung wird auch innerhalb eines Netzes der gewünschte Teilnehmer nicht gefunden. Ebenfalls muss ein Mobilfunkteilnehmer stets die Ortswahl wählen, um einen Teilnehmer im Ortsnetz zu erreichen. Das gilt auch dann, wenn er sich derzeit im Bereich des gleichen Ortsnetzes aufhält.
- Handyvorwahlen der deutschen Mobilfunknetze
- Handyvorwahlen weltweit für alle Länder
Vorwahlverzeichnis Vorvorwahlen
Mit der Verwendung einer Vorvorwahl im Festnetz kann der Netzanbieter gewechselt werden, um mögliche Gesprächskosten zu reduzieren. Telekom-Kunden verwendeten Call by Call (Option eingestellt), andere Festnetzkunden können insbesondere für Auslandsgespräche Callthrough nutzen.
- Call-by-Call
- Callthrough für Telefonkunden ohne Telekom-Festnetzanschluss
Servicevorwahlen
Einige Dienste erhalten eine besondere Vorwahl. Das sind sogenannte Servicenummern. Diese können kostenlos oder mit besonderen Gebühren verbunden sein. Beispiele sind Vorwahlen aus dem 0800er- und 0900er-Rufnummernblock. Es gibt aber deutlich mehr. Unter anderem gehören auch die 110 für die Polizei und die 112 für Notruf dazu.
Weitere Vorwahlen
Neben den genannten Vorwahlen existieren weitere Spezialfälle. Für Satellitentelefone im Inmarsat-Netz gilt etwa die 0087 als Vorwahl. Diese wird dann mit standortabhängigen Ziffernfolgen ergänzt, siehe Vorwahl-Nummern Inmarsat.
Für Teilnehmer, die aus einem Firmennetzwerk oder von einem an eine Telefonanlage angeschlossenen Apparat telefonieren, gelten gegebenenfalls besondere Vorwahlen. Je nach Konfiguration der Telefonanlage müssen sie eine zusätzliche Null oder eine andere Ziffernfolge nutzen. Das ist erforderlich, um von interner Verbindung auf extern umzuschalten und ein Freizeichen für die Rufnummernwahl zu erhalten.