Geschichte der Telefonie

altes Telefon

Neben der Erfindung des Telegrafens und der Entwicklung des Funktelegrafens ist die Entwicklung moderner Telefone ein wesentlicher Motor in der Mobilfunk-Geschichte gewesen. Neben dem Telefon wurden bereits früh Mobiltelefone entwickelt und getestet. Der richtige Durchbruch des Mobilfunks kam erst langsam mit dem C-Netz und dann endgültig mit dem D- und E-Netz. Das Festnetz-Telefon wird seitdem immer mehr vom Mobiltelefon abgelöst. Obwohl die Entwicklung des Telefonnetzes vom Mobilfunk getrennt betrachtet werden muss, hat das Telefon einen großen Einfluss auf die Funktionen der Mobiltelefone und damit die Mobilfunk-Geschichte gehabt.

Wann wurde das Telefon erfunden?

Das Pferd frisst keinen Gurkensalat, dieser unbedeutende Satz hängt mit der Erfindung des Telefons zusammen.
Nach verschiedenen Erfindungen und Ideen, die allesamt nicht zielführend umgesetzt wurden, entstanden das erste Telefon und die erste Telefonleitung erst im 19. Jahrhundert. Nach heutigem Wissensstand war es Antonio Meucci, der in den USA in seinem Haus erstmals eine Leitung legte und zwei Telefone miteinander verband. Wie auch bei anderen Vorreitern der Entwicklung gelang es ihm aber nicht, das Telefon zur Marktreife zu bringen. Dies schaffte erst Alexander Graham Bell. Obwohl er nicht der eigentliche Erfinder ist, gelang es ihm, das Telefon 1876 als Produkt auf den Markt zu bringen. Dabei konnte er auf zwei wichtige Grundlagen zurückgreifen: Die Erfindung von Antonio Meucci von 1860, in dessen Werkstatt er selbst arbeitetet und dessen Telefon-Pläne er (vermutlich sogar missbräuchlich) genutzt hat, und der Erfindung des auch sogenannten Telefongerät des Deutschen Johann Philipp Reis. Reis hatte in den 1860er-Jahren sein Telefon so weit entwickelt, dass er viele Exemplare als Anschauungsobjekt verschickte. Nach einer Legende fand das erste Telefongespräch im Hause Reis statt. Reis sein Schwager las im Garten aus einem Buch laut vor, die Worte wurden mit dem ersten Telefon ins Haus zu Reis übertragen.

Der erste Satz in einem Telefongespräch soll gelautet haben: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“.

Zwar wurde dieser Satz von Reis nicht komplett richtig verstanden, aber das spielt in der Geschichte keine große Rolle mehr. Unter anderem lernte Bell auf diese Weise das Gerät in Schottland kennen. Der Erfinder des modernen Telefons hatte sich also die Arbeiten von anderen zunutze gemacht und konnte auf dieser Basis die erste Telefongesellschaft „die Bell Telephone Company“ gründen, die heute als AT&T das größte Telekommunikationsunternehmen der Mobilfunk-Geschichte ist.

Weiterentwicklung der Telegrafie

Technisch war das Telefon eine Weiterentwicklung der Forschungen und Entwicklungen zur Telegrafie und zum Mikrofon. Denn die Übermittlung von Sprache wurde durch die Umwandlung in elektrische Schwingungen sowie durch die Rückwandlung in Sprache erreicht. Das Grundprinzip bestand darin, mit den Schallwellen der Sprache eine Membran zum Schwingen zu bringen. Die Schwingungen wurden über Spulen in elektrische Signale umgewandelt und nach Weiterleitung am Empfängergerät wieder umgekehrt und in Sprache umgewandelt. Die Weiterentwicklung des Mikrofons beschleunigte dabei die technische Optimierung des Telefons.

Die Entwicklung des Telefons schritt rasant voran. Bereits 1890 gab es in Berlin 13.800 Sprechstellen und ein Leitungsnetz von fast 30 Kilometer. Selbst Ferngespräche konnten bereits mit dem Telefon geführt werden. In den USA entstand zur gleichen Zeit die erste automatische Telefonvermittlung. Während bis dahin eine Person in einer Vermittlungsstelle tatsächlich einen Stecker umstöpseln musste, konnte über ein System, das dem heutigen Rufnummernverfahren ähnelt, Telefone direkt angewählt werden. Als Erfinder gilt der Bestatter Almon Strowger, der dieses System entwickelte, weil er glaubte, dass seine Konkurrenz ihm durch eine Zusammenarbeit den Angestellten der Vermittlungsstelle Aufträge wegnahmen.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde erstmals der Nummernschalter, die Drehwahlscheibe am Telefon eingesetzt. Diese arbeiteten nach dem Impulswahlverfahren und waren über Jahrzehnte Standard bei modernen Telefonen. Das heutige Mehrfrequenzwahlverfahren wurde bereits 1955 entwickelt und umgesetzt. Dieses Verfahren ist noch heute der Standard bei den Tastentelefonen. Das Telefongerät wurde noch einmal deutlich verbessert, als die Computertechnologie voranschritt und durch die Halbleitertechnik immer kompaktere Geräte und Informationsspeicher möglich wurden. Fax, Anrufbeantworter und Merkmale wie Makeln, Konferenzen und viele andere sind erst durch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte massentauglich geworden. Die Entwicklung der Telefon-Technik war zugleich stets ein Impuls für die Mobilfunk-Geschichte.