
Die Betrüger, die Spam-Mails einsetzen, um an sensible Daten wie Bankinformationen, Passwörter oder Zahlungsdetails zu gelangen, entwickeln ständig neue Maschen. Aktuell kursiert eine besonders gefährliche Variante, denn die Mail stammt angeblich vom deutschen Zoll. Dem Empfänger wird suggeriert, dass für ein DHL- oder Deutsche-Post-Paket noch Zollgebühren fällig seien.
Was steckt hinter der vermeintlichen Zoll-Mail?
Ziel der Täter ist es auch hier, die Empfänger unter Druck zu setzen und zu einer Zahlung zu bewegen. Bei der betrügerischen Nachricht wurde eigens die Domain deutschzoll.com registriert, um Seriosität vorzutäuschen. Die Empfänger werden aufgefordert, eine Paysafecard im Wert von 50 Euro zu kaufen und den PIN-Code per Mail an paysafe@deutschzoll.com zu senden. Die E-Mail ist täuschend echt gestaltet und enthält sogar Hinweise auf angebliche Gesetze, um Vertrauen zu schaffen.
„Sehr geehrter Kunde,
Ihr DHL-Paket […] wird bearbeitet. Damit wir Ihr Paket liefern können, werden dem Importeur Mehrwertsteuerkosten erneut in Rechnung gestellt. […].
Um die Zustellung des Pakets für Ihre Heimatadresse zu ermöglichen, bitten wir Sie, Ihre nicht bezahlten Zollgebühren zu regulieren, indem Sie die folgenden Schritte ausführen, um die Zustellung Ihres Pakets abzuschließen:
- Kaufen Sie eine Paysafecard PIN-Code online (50 EUR) < wkv.com
- Senden Sie den PIN-Code (16 Ziffern) an folgende Adresse: paysafe@deutschzoll.com
Grüße,
Zoll Kundendienst“
Die Verwendung offizieller Begriffe wie Zoll oder Importeur sowie die Nachbildung bekannter Logos sind klassische Merkmale sogenannter Phishing-Mails. Ziel ist es, durch Täuschung an Geld oder vertrauliche Daten zu kommen. Der Zoll würde niemals per E-Mail zur Zahlung von Gebühren auffordern. Wer eine vermeintliche Zoll-Mail erhält, sollte diese nicht öffnen, keine Anhänge laden und der Verbraucherzentrale melden.
Was sind Spam-Mails überhaupt?
Unter Spam versteht man den massenhaften Versand unerwünschter Mails. Nicht jede Spam-Mail ist auch gefährlich. Viele enthalten lediglich Werbung. Doch immer häufiger verbergen sich dahinter Phishing-Versuche, bei denen echte Marken und Behörden imitiert werden, um Daten zu stehlen oder Geld zu erpressen. Zu typischen Merkmalen, um betrügerische Mails zu erkennen, gehören neben ungewöhnlicher Satzstellung und Rechtschreibfehlern auch immer Aufforderungen zum schnellen Handeln, Links oder Anhänge, die angeklickt werden sollen, und Absendeadressen, die echten Domains ähneln, aber leicht abgewandelt sind. Die Verbraucherzentralen raten, niemals auf Links in verdächtigen E-Mails zu klicken oder persönliche Informationen preiszugeben.
Wie gelangen die Betrüger an die E-Mail-Adressen?
Die Täter nutzen verschiedene Wege, um an E-Mail-Adressen zu kommen. Häufig kaufen sie Daten bei Adresshändlern, durchsuchen Websites mithilfe automatischer Programme nach Kontaktadressen oder generieren willkürliche Buchstabenkombinationen. Auch scheinbar harmlose Online-Gewinnspiele oder Newsletter-Anmeldungen können dazu führen, dass die eigene E-Mail-Adresse in die falschen Hände gerät. Verbraucher sollten daher genau überlegen, wo sie ihre E-Mail-Adresse angeben.
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