Spenden für OpenOffice – Der kostenlosen Open Source-Bürosoftware droht das Aus

Spendenaufruf für OpenOffice

Es muss nicht immer Microsoft-Software sein. Das gilt auch für das Office-Softwarepaket. Im Jahr 2000 ging aus dem Quelltext des StarOffice das Projekt OpenOffice.org hervor. Die freie und für jedermann kostenlos erhältliche Software OpenOffice (nicht zu verwechseln mit Oracle Open Office!) kann es problemlos mit dem Microsoft Office-Paketen aufnehmen. Die Benutzeroberfläche ist ähnlich aufgebaut, die Software verfügt über nahezu gleiche Funktionen und ist stetig weiterentwickelt worden. Sie kann auf den Betriebssystemen Windows, Linux/Unix und Mac installiert werden und unterstützt unter anderem auch Dateiformate des Office-Pakets von Microsoft, ist also mit damit erstellten Dokumenten kompatibel und kann diese Formate erzeugen. Das Software-Paket enthält alle nötigen Büro-Anwendungen und zusätzliche Funktionen. Das aktuelle OpenOffice besteht aus mehreren Elementen, die wahlweise installiert werden können: einer Textverarbeitung (Writer), Tabellenkalkulation (Calc), Präsentationsprogramm (Impress), Grafikprogramm (Draw), Datenbankprogramm (Base) und einem Formeleditor (Math). Als Pendant zu Word, Exel, PowerPoint und Co. wird das kostenlose OpenOffice weltweit von Privathaushalten, in kleinen und mittelständischen Unternehmen und bei Behörden angewendet. Sein Marktanteil beträgt in Deutschland einer Studie des Marktforschungsunternehmens Webmasterpro aus dem Jahr 2010 zufolge rund 20 Prozent. Durchschnittlich wird es pro Woche 1,5 Millionen Mal heruntergeladen.

Nun steht das Projekt eigenen Angaben zufolge aber vor dem finanziellen Aus. Denn nachdem sich der Softwarehersteller Oracle als Hauptsponsor des Projekts im Juni 2011 zurückgezogen hat, fehle das Geld, um OpenOffice zu erhalten, wie gewohnt professionell weiterzuentwickeln und den Support für Nutzer sicherzustellen. Oracle hatte etwa 85 Prozent des finanziellen Bedarfs abgedeckt. Man sei nun auf Spenden angewiesen, teilte der Verein Team OpenOffice.org mit, der die Open Source Software derzeit fortführt. Jeder Betrag helfe, die meistgenutzte, kostenlose Bürosoftware zur retten, heißt es auf der Webseite des Vereins, auf der der Spendenaufruf für OpenOffice.org veröffentlicht wurde. In jedem Fall werde die Software auch zukünftig kostenfrei und für Desktopnutzer immer ein Open Source-Produkt bleiben, betonte ein Sprecher.

Weitere Informationen

LibreOffice – unabhängig weiterentwickelte Abspaltung aus OpenOffice.org

Update 12.02.2016

LibreOffice – Microsoft-Konkurrenz im neuen Gewand

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