Bluetooth – Sicherheitslücke ermöglicht Zugriff auf zahlreiche Geräte

Bluetooth – Sicherheitslücke ermöglicht Zugriff auf zahlreiche Geräte

Sicherheitsforscher haben im Bluetooth-Protokoll eine Schwachstelle entdeckt, die es ermöglicht durch eine Angriffsmethode eine Verbindung zu einem Bluetooth-Gerät in der Nähe herzustellen. Bereits im Dezember vergangenen Jahres wurde die Bluetooth Special Interest Group (SIG) über die Sicherheitslücke informiert. Es ist allerdings noch nicht bekannt, wann ein Sicherheitspatch kommen soll.

Pairing beim Verbindungsaufbau

Die Sicherheitslücke kommt durch das sogenannte Pairing beim Verbindungsaufbau zwischen zwei Geräten zustande. Wenn sich zwei Geräte immer wieder miteinander verbinden sollen, zum Beispiel das Smartphone mit den Kopfhörern, muss hierfür nicht jedes Mal die Verbindung neu bestätigt werden.  Um dies zu ermöglichen, wird bei der ersten Verbindung der beiden Geräte ein langfristig gültiger und geheimer Schlüssel vereinbart. Dieser Schlüssel wird als Long-Term Key bezeichnet und ist für zukünftige Verbindungen zwischen den entsprechenden Geräten ausreichend.

Worin liegt die entdeckte Schwachstelle?

Die Sicherheitslücke liegt im klassischen Bluetooth-Protokoll BR/EDR. Den europäischen Sicherheitsforschern gelang es, eine Verbindung zu einem Gerät herzustellen, da diesem die Identität eines anderen Bluetooth-Geräts vorgetäuscht wurde, mit welchem es schon einmal gekoppelt war. Da keine beidseitige Authentifizierung beim Verbindungsaufbau erforderlich ist, konnten die Forscher die Authentifizierung des Stacks austricksen und sich als falsches Bluetooth-Device ausgeben. Im Vorfeld muss der Angreifer den Koppelungsvorgang zwischen den beiden Geräten belauschen. Hierdurch erhält er Informationen wie die BT-Adressen, die Protokoll-Versionsnummern und – Fähigkeiten sowie den Bluetooth-Namen. Der Angriff wird von den Sicherheitsforschern als Bluetooth Impersonation Attacks, kurz Bias, bezeichnet. In einer Forschungsarbeit beschreiben die Forscher der École Polytechnique Fédérale de Lausanne in der Schweiz den Angriff im Detail.

Welche Geräte sind von der Sicherheitslücke betroffen?

Da das klassische Protokoll BR/EDR nahezu von allen Smartphones, Laptops und Tablets genutzt wird, sind zahlreiche Geräte betroffen. Die Angriffsmethode erlaubt sowohl den Zugriff auf Smartphones, Computer oder Tablets, die als Master-Devices bezeichnet werden als auch auf Kopfhörer, Lautsprecher und andere Wearables, die als Slave-Devices bezeichnet werden. Alle Geräte, die die Protokolle Bluetooth 4.0, 4.1, 4.2 und 5.0 nutzen, sind betroffen. Die Schweizer Sicherheitsforscher konnten den Angriff insgesamt auf 31 Devices erfolgreich durchführen. Darunter unter anderem das iPhone 8, ThinkPads-Notebooks sowie Pixel-Smartphones.

Was sollen Verbraucher und Hersteller tun?

Um den Angriff durchführen zu können, müssen sich die Hacker im direkten Umfeld befinden, denn die Verbindung reicht lediglich über eine Distanz von bis zu zehn Metern. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Bluetooth nur bei Bedarf zu aktivieren und die Funktion ansonsten zu deaktivieren. Darüber hinaus sollten Verbraucher ihr Gerät in regelmäßigen Abständen Hersteller sollen das Risiko dieser Schwachstelle mit Sicherheitspatches minimieren und auf lange Verschlüsselungsreihen für die Verbindungen zurückgreifen.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Kostenloser Vodafone-Tarif – 30 GB Datenvolumen pro Monat im 5G-Netz

Kostenloser Vodafone-Tarif

30 GB Datenvolumen pro Monat im 5G-Netz

Der Vodafone CallYa M-Tarif bietet 30 GB Datenvolumen im 5G-Netz und ist jetzt komplett kostenfrei und ohne Vertragsbindung verfügbar. Die Aktion geht noch bis zum 3. November und kann sowohl von Neu- als auch von Bestandskunden des Anbieters genutzt werden. […]

Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf – Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf

Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Aktuell kursiert eine gefälschte E-Mail, die angeblich vom deutschen Zoll stammt. Der Empfänger wird aufgefordert, vermeintliche Gebühren für ein Paket per Paysafecard zu bezahlen. Dahinter steckt jedoch eine perfide Phishing-Masche. […]

Prepaid-Zahlungen im Internet - Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungen im Internet

Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungsmethoden wie die PaysafeCard gehören weltweit zu den beliebtesten Optionen für Online-Transaktionen. Besonders in Deutschland und Österreich erfreut sich die PaysafeCard wachsender Beliebtheit, da sie einfach zu nutzen ist und eine optimale Budgetkontrolle bietet. Ideal für alle, die Wert auf Datenschutz und Sicherheit beim Online-Shopping, Streaming oder Gaming legen. […]

Einheitlicher Look ab 15. Oktober – Google verändert Android-Design

Einheitlicher Look ab 15. Oktober

Google verändert Android-Design

Google macht neue Design-Regeln zur Pflicht für Android. Sämtliche Apps müssen themenbasierte Symbole unterstützen. So soll ein einheitliches Erscheinungsbild auf dem Startbildschirm geschaffen werden. Die App-Icons passen sich künftig automatisch dem gewählten Farbthema an. […]