HarmonyOS – Huawei führt sein neues Smartphone-Betriebssystem ein

HarmonyOS – Huawei führt sein neues Smartphone-Betriebssystem ein

Aufgrund des Handelsstreits zwischen den USA und China, beendete Google die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller, wodurch dieser die Android-Lizenz verlor. Bereits im Juli 2019 stellte der Tech-Konzern daraufhin sein eigenes Betriebssystem auf einer Entwicklerkonferenz vor. Das neue Betriebssystem kann in China nun auf den Flaggschiff-Geräten genutzt werden.

Was steckt hinter HarmonyOS?

Das Betriebssystem, das sowohl Anwendung auf Smartphones als auch auf Tablets findet, basiert auf der lizenzfreien Open-Source-Variante von Android. Dies bedeutet, dass der Zugang zu Google-Diensten und Google-Apps wie beispielsweise Google Maps oder Google Play Store nicht möglich ist. Mit dem eigenen Betriebssystem will sich der chinesische Konzern unabhängig von dem bisher genutzten Google-Betriebssystem machen. Insgesamt sollen rund 100 Smartphones sowie Tablets mit einem Update auf HarmonyOS versorgt werden. Bereits jetzt kann HarmonyOS in China auf den Handys P40 und Mate40 und auf dem MatePad genutzt werden. Ein Austausch außerhalb der Volksrepublik ist bisher noch nicht angekündigt.

Ähnlichkeiten zu Android und iOS

Das Betriebssystem von Huawei ähnelt den beiden Konkurrenzsystemen iOS von Apple und Android von Google sehr. Daher sollte den meisten Usern ein Umstieg nicht allzu schwerfallen. Allerdings müssen sich Huawei-Besitzer in Europa vorerst nicht auf HarmonyOS umstellen, denn aufgrund einer minimalen Hardware-Änderung im Vergleich zu den vorherigen Smartphones, hat der Konzern noch vereinzelt Modelle auf den Markt bringen können, die weiterhin eine lizenzierte Android-Version verwenden können.

Unabhängigkeit von den USA?

Mit dem eigenen Betriebssystem will der größte Technologiekonzern Chinas Image-Erfolge erzielen. Insbesondere gehe es darum zu zeigen, dass der „Mythos der technischen Überlegenheit der USA“ gebrochen sei, berichtete die chinesische Propagandazeitung „Global Times“. Allerdings stehen einige Experten dem Erfolg von HarmonyOS skeptisch gegenüber:

„Die Sache ist, dass man Android-Apps auf Geräten mit HarmonyOS nicht nutzen kann. Für alle Firmen, die ein neues eigenes Smartphone-Betriebssystem etablieren wollen, ist das das alles Entscheidende: Sie müssen App-Entwickler von der eigenen Plattform überzeugen“, schreibt John Artman, Tech-Experte der Hongkonger Tageszeitung „South China Morning Post“.

Nach Artmans Meinung reiche es demnach nicht aus, dass Huawei mit dem eigenen Betriebssystem softwaremäßig vorlegt. Der Konzern muss nun auch dafür sorgen, dass den Nutzern ausreichend Apps zur Verfügung stehen. Denn obwohl die Software durch das neue Betriebssystem nun unabhängig von den USA ist, bleibt ein Problem mit der Hardware bestehen. Durch den Handelsstreit zwischen den USA und China und den damit verbundenen Sanktionen, kann Huawei nicht mehr alle Hochleistungs-Computerchips der führenden internationalen Hersteller verwenden. Ob der Konzern daher überhaupt noch in den nächsten Jahren technologisch mithalten kann bleibt laut vieler Analysten fraglich. Insbesondere Europäer sollten sich Gedanken darüber machen, ob sie sich noch ein neues Huawei zulegen, „Denn es ist unklar, wie lange Huawei überhaupt noch Smartphones herstellt“, so Artman.

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