Android-Lizenz entzogen – Google beendet Zusammenarbeit mit Huawei

Android-Lizenz entzogen - Google beendet Zusammenarbeit mit Huawei

Smartphones des chinesischen Telekommunikationsausrüsters Huawei sollen in Zukunft vom Handybetriebssystem Android ausgeschlossen werden. Der Entzug der Android-Lizenz durch Google wird weitreichende Auswirkungen haben, die nicht nur den Konzern selbst betreffen.

Google hat die Zusammenarbeit beendet

Durch die Beendigung der Zusammenarbeit mit Google, verliert Huawei die Lizenz zur Nutzung wichtiger Teile des Android-Ökosystems. Dies bedeutet konkret, dass der chinesische Konzern künftig keinen Zugriff mehr auf Android-Updates haben wird. Das hat wiederum zur Folge, dass Smartphones des Herstellers auch nicht mehr mit den Google-Apps wie zum Beispiel Gmail versehen werden dürfen. Auch die Google Sicherheitsvorkehrungen stünden den Nutzern von Huawei-Smartphones dann nicht mehr zur Verfügung.

Was steckt hinter dem Android-Bann?

Die Idee, dem chinesischen Telekommunikationskonzern die Android-Lizenz zu entziehen, stammt nicht von Google selbst. Vielmehr ist die Beendigung der Zusammenarbeit zwischen Google und Huawei auf ein Dekret von US-Präsident Donald Trump zurückzuführen. Am vergangenen Mittwoch, dem 15. Mai, rief dieser einen nationalen Telekommunikationsnotstand aus. Das US-Wirtschaftsministerium reagierte auf diesen Telekommunikationsnotstand, indem es eine Liste von Firmen aufsetzte, mit denen es US-Firmen untersagt ist ohne eine Genehmigung der Regierung Geschäfte zu machen. Auf dieser Liste befindet sich auch der chinesische Huawei-Konzern. Damit wird deutlich, dass sich der Google-Konzern lediglich an die Vorgaben des US-Präsidenten hält.

Was bedeutet das Ende der Zusammenarbeit für die Nutzer?

Durch das Dekret von Trump könnte der Handelskonflikt zwischen den USA und China erstmals auch Auswirkungen auf Konsumenten weltweit haben. Bastian Pauly, Pressesprecher des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) äußerte sich in einer Pressemitteilung wie folgt:

Der sich weiter verschärfende Handelskonflikt kennt auf allen Seiten nur Verlierer. Politik und Wirtschaft sollten alles dafür tun, dass aus diesem Feuer kein Flächenbrand wird, der die gesamte Tech-Welt erfasst.“

Doch obwohl in Zukunft bei den Smartphones von Huawei demnach die Google-Apps fehlen dürften, hat das Ende der Zusammenarbeit zum aktuellen Zeitpunkt keine Auswirkungen auf die Huawei-Nutzer. Denn Besitzer eines Huawei-Smartphones können die Google-Dienste wie beispielsweise den Google Play Store auch weiterhin in Anspruch nehmen. In Zukunft muss Huawei warten, bis Google Sicherheits-Patches als Open Source veröffentlicht werden, um diese nutzen zu können. Dies bedeutet jedoch im Umkehrschluss, dass Huawei alles, was das AOSP (Android Open Source Projekt) betrifft, weiterhin nutzen darf. Aus diesem Grund muss der chinesische Konzern abwarten, bis das nächste große Update von Google in das ASOP eingeflossen ist. Huawei-Nutzern bleibt die Verwendung der Android-Version Q vorerst verwehrt. Die aktuellen Fakten machen deutlich, dass der Android-Bann in Zukunft große Auswirkungen auf Nutzer von Huawei-Smartphones haben wird. Auf Geräte, die sich bereits im Handel oder im Besitz der Nutzer befinden, wird sich der Entzug der Android-Lizenz hingegen vermutlich nicht auswirken. Da das mobile Betriebssystem unter eine Open-Source-Lizenz veröffentlicht wird, darf es auch weiterhin von Huawei genutzt werden. Dies ermöglicht dem chinesischen Konzern zudem selbst für Sicherheits-Updates zu sorgen. Nutzer von Huawei-Smartphones müssen sich zum gegebenen Zeitpunkt demnach keine Sorgen darüber machen, dass Ihre Smartphones unbrauchbar werden.

Die Auswirkungen des Banns auf die Konzerne

Für den Google-Konzern hat das Ende der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Konzern ebenfalls negative Auswirkungen. Durch die beendete Zusammenarbeit büßt das US-amerikanische Unternehmen Werbeeinnahmen ein. Sollte die Android-Lizenz dauerhaft entzogen bleiben, könnte dies verheerende Folgen für den chinesischen Konzern haben. Im schlimmsten Fall könnte dies sogar das Aus für Huawei bedeuten – zumindest in der westlichen Welt. Wenn der Bann weiterhin aufrecht erhalten bleiben, bleibt Huawei kaum eine andere Möglichkeit, als ein eigenes Betriebssystem zu entwickeln.

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