Programmfehler „Acropalyse“ – Inhalte können wiederhergestellt werden

Programmfehler „Acropalyse“ – Inhalte können wiederhergestellt werden

Mit dem Markup-Tool von Google können Nutzer auf ihrem Pixel-Smartphone Screenshots bearbeiten und zuschneiden. So sind für die Person, an die der Screenshot gesendet wird, nur noch gewollte Daten und Inhalte sichtbar. Den beiden Sicherheitsforschern Simon Aarons und David Buchanan gelang es jedoch, die eigentlich weggeschnittenen Inhalte auf den bearbeiteten Screenshots wiederherzustellen. Auch bei dem Snipping-Tool von Windows 11 gibt es ein ähnliches Problem.

Weshalb stellt der Bug eine potenzielle Sicherheitslücke dar?

Wer Ausweisdokumente, Kontoauszüge oder andere sensible Inhalte über das Smartphone versenden muss, nutzt häufig zuvor ein Werkzeug, um bestimmte Teile zu schwärzen. Alle Informationen, die für den Zweck nicht wichtig sind, werden unkenntlich gemacht und sollen eigentlich auch unkenntlich bleiben. Die beiden Sicherheitsforscher tauften den von ihnen gefundenen Bug auf den Namen „Acropalyse“. Durch den Programmfehler lassen sich vermeintlich entfernte Inhalte wieder vollständig sichtbar machen. Auf Pixel-Smartphones werden die Informationen des ursprünglichen Screenshots nicht vollständig überschrieben, weshalb sensible Daten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, an Dritte gelangen können. Denn im Quellcode befinden sich noch die ursprünglichen Informationen. Mit ausreichendem Wissen lassen sich die zuvor abgeschnittenen Inhalte somit wieder vollständig herstellen. Bereits Anfang des Jahres meldeten die Forscher Google das Problem, woraufhin im März ein Sicherheitsupdate ausgerollt wurde. Zur vollständigen Problemlösung hat dieses jedoch nicht beigetragen. Denn Screenshots, die bereits vor dem Patch erstellt wurden, sind auch weiterhin auslesbar. Damit Pixel-User überprüfen können, ob und welche versteckten Daten in ihrem Screenshot stecken, haben die Sicherheitsforscher eine Website eingerichtet.

Auch Windows11 ist von dem Problem betroffen

Auch das Snipping-Tool in Windows 11 weist eine Sicherheitslücke auf, mit der verborgene Daten weiterhin einsehbar bleiben. Allerdings ist dies nur der Fall, wenn es sich um eine PNG-Datei handelt, die bereits gespeichert war, bearbeitet wurde und anschließend wieder unter dem gleichen Namen gespeichert wird. Bei JPG-Dateien besteht hingegen keine Gefahr der nachträglichen Manipulation. Um sich davor zu schützen, dass sensible Inhalte in die falschen Hände geraten, sollten Nutzer des Snipping-Tools die bearbeitete Datei unter einem neuen Namen abspeichern. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, erstellt von der bearbeiteten Datei erneut einen Screenshot oder ein Foto. Dies verhindert, dass die Daten, die geschwärzt werden sollen, sich erst gar nicht in der neuen Datei befinden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Betrugsmasche – Vorsicht bei Zahlung per PayPal „Freunde & Familie“

Betrugsmasche

Vorsicht bei Zahlung per PayPal „Freunde & Familie“

Aktuell ist eine neue, perfide Betrugsmasche im Umlauf. Die Täter machen sich dabei die Option „Freunde & Familie“ des beliebten Online-Bezahldienstes PayPal zunutze. Da durch das Vorgehen der Täter der Käuferschutz für den Betroffenen nicht greift, ist das Geld verloren. […]

Endlos surfen – das sind die neuen Prepaid-Tarife bei O2

Endlos surfen

Das sind die neuen Prepaid-Tarife bei O2

O2 hat neue Tarife im Portfolio. Die neuen Prepaid-Tarife bieten mehr Datenvolumen für eine niedrigere Gebühr. So kann bereits mit dem kleinsten Tarif für weniger als zehn Euro pro vier Wochen fast „endlos gesurft“ werden. Dies ist durch die „Weitersurfgarantie“ möglich. […]

Nach fast 30 Jahren – Telekom stellt den bekannten „11833“-Service ein

Nach fast 30 Jahren

Telekom stellt den bekannten „11833“-Service ein

Im Dezember dieses Jahres endet die Ära des Auskunftsdienstes der Deutschen Telekom. Der klassische Service, der bereits nicht mehr zeitgemäß ist, wird nur noch von sehr wenigen Menschen genutzt. Um entsprechende Anliegen und Fragen zu klären, wird heutzutage auf Suchmaschinen zurückgegriffen. […]

Fast hundertprozentige Highspeed-Abdeckung – schnelles Internet in der U-Bahn

Fast hundertprozentige Highspeed-Abdeckung

Schnelles Internet in der U-Bahn

Alle U-Bahn-Strecken deutschlandweit sind jetzt mit LTE-Netz versorgt. Denn der jahrelang verzögerte LTE-Ausbau in der Berliner Bahn wurde jetzt fertiggestellt. Kunden haben nun in allen U-Bahnen deutschlandweit schnelles Internet – der 5G-Ausbau ist bereits geplant. […]

Cybercrime – Schlag gegen internationales Callcenter-Betrüger-Netzwerk

Cybercrime

Schlag gegen internationales Callcenter-Betrüger-Netzwerk

Das vermutlich größte Callcenter-Betrugsnetzwerk in Europa wurde zerschlagen. Gemeinsam mit anderen nationalen und internationalen Ermittlungsbehörden war das LKA Baden-Württemberg maßgeblich an dem Erfolg beteiligt. Insgesamt wurden 20 Personen in fünf verschiedenen Ländern festgenommen. […]