Google Glass – Prototyp der Datenbrille im Alltagstest

Datenbrille Google Glass im Test

Google Glass ist ein Minicomputer, der an ein Brillengestell montiert werden kann. Das Gerät ist mit einem Glasprima („glass„) ausgestattet, über das vor dem rechten Auges des Trägers Informationen eingeblendet werden. Zudem verfügt Google Glass über eine Kamera, mit der Aufnahmen aus der Sicht seines Trägers gemacht werden können. Internetkonnektivität ermöglicht es, dass Google Glass Daten in das Internet senden und auch Daten empfangen kann. Das aus dem Google Project Glass hervorgegangene Produkt wurde unter Googles Firmenchef und -gründer Sergey Brin entwickelt. Eigentlich sollte die Markteinführung bereits im Jahr 2012 erfolgen, wurde aber inzwischen auf 2014 verschoben. Zur Zeit hat Google weltweit etwa 1.500 Prototypen ausgehändigt. Eines der Geräte wurde im Auftrag des Computermagazins „c’t„ auf den Strassen von Hannover getestet.

Der Redakteur Jan-Keno Janssen fuhr mit dem Fahrrad durch Hannovers Nordstadt und liess sich von Google Glass navigieren. Um das Gerät aus dem Stand-by-Modus zu aktivieren, sagt der Nutzer die Worte „ok glass„. Dann folgt der Befehl, in diesem Fall „get directions to…„ für die Navigation. Google Glass projiziert nun Pfeile auf das Prisma, um seinen Nutzer zu navigieren. Auch andere Sprachbefehle beherrscht der Prototyp bereits: „google„ um die Internetsuchmaschine zu nutzen, „take a picture„ und „record a video„ um Aufnahmen mit der integrierten Kamera zu machen und „send a message to …„ um Emails zu versenden. Außerdem sind bereits soziale Netzwerke auf Google Glass vertreten, weitere Drittanbieter sollen folgen.

Janssen fasst seinen Eindruck von Google Glass gegenüber der HAZ so zusammen: „Ein Hypegerät, faszinierend. Aber man sieht damit auch aus wie ein Idiot. Wenn ich das aufhabe, ist mir das unangenehm.„ Bei seinen Mitmenschen sei er mit Google Glass eher auf wenig Interesse gestossen, technikaffine Menschen äusserten sich sogar eher negativ. Außerdem bemängelte er die geringe Akkuleistung. Nach 20 Minuten Nutzung sei der Akku von Google Glass leer, erklärte Janssen. Allerdings sieht auch er das grosse Potential von Anwendungen wie denen auf Google Glass. Wenn das Gerät auf den Markt komme, müsse jedoch zunächst eine breite gesellschaftliche Debatte bezüglich des Datenschutzes stattfinden. Zahlreiche Kritiker haben sich bereits gegen die Einführung von Google Glass ausgesprochen, weil damit unauffällig die Umgebung ausgespäht und die Daten auf den Google-Server übertragen werden können.

Update vom 17.06.2013

Auf der Internseite catwig.com wurde die Frage „What’s Inside Google Glass?” („Woraus besteht Google Glass?”) beantwortet. Dafür wurde ein Exemplar zerlegt.

Weitere Informationen

Betriebssystem Android

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]