Erziehungsmaßnahme – Virenautor musste Beseitigungsprogramm schreiben

Erziehungsmaßnahme - Virenautor musste Beseitigungsprogramm schreiben

Der Wurm W32.Fujacks, auch bekannt unter dem Namen Pandavirus, infizierte angeblich Millionen Computer. Das Schadprogramm mit dem chinesischen Namen Panda Shao Xiang und seine vielzähligen Varianten wurde auf die Computer in China losgelassen. Im November des letzten Jahres wurden die ersten Infektionen bekannt, im Februar diesen Jahres wurde der Virenautor Jun Li und fünf weitere Verdächtige von der chinesischen Polizei festgenommen. Damit war der Spuk aber noch nicht vorbei, denn der Autor hatte vor seiner Festnahme den Quellcode seines Wurms weitergegeben.

Um ein Exempel zu statuieren und vielleicht auch um der Lage Herr zu werden, verdonnerte die chinesische Polizei den Virenautor, ein Gegenmittel für seinen Wurm zu schreiben. Das Programm sollte den unerwünschten Gast von den infizierten Computern entfernen und die beschädigten Dateien auf deren Festplatte wiederherstellen. Auch das Sicherheitsunternehmen Symantec, Anbieter des Antivirenprogramms Norton AntiVirus, erhielt eine Kopie des so entstandenen Programms.

Das Unternehmen ließ es sich nicht nehmen, das Beseitigungsprogramm gegen acht Varianten des Wurms anzuwenden. Doch der Test zeigte die fast völlige Unwirksamkeit des Programms. In fünf Fällen wurden immerhin einige der von dem Wurm durchgeführten Veränderungen rückgängig gemacht, in drei Fällen passierte nichts. Ein Heilmittel gegen den Wurm, der die Dateien auf dem Computer als einen Panda oder ein goldenes Schwein (in China beliebte Symbole) anzeigt und dem Besitzer die Kontrolle über seinen Computer nimmt, wurde also nicht entwickelt. Weitere Einzelheiten sind ebenfalls dem Blog des Unternehmens Symantec zu entnehmen.

Update vom 26.09.2007

Li Jun, der Autor des Pandawurms, wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Seine drei Komplizen erhielten Freiheitsstrafen zwischen einem und zweieinhalb Jahren. Das von Li Jun unter dem Druck der Polizei geschriebene Tool zur Entfernung des Wurms wurde bisher nicht offiziell veröffentlicht. Mit dem Verkauf des Wurm-Quellcodes hatten Li Jun und seine Helfer insgesamt rund 27.000 Dollar eingenommen, von denen Li Jun selbst etwa die Hälfte erhielt.

Weitere Informationen

Sicherheit im Internet
Gerichtsurteile – Internet

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]