Hackerangriff auf Radiosender – Cyberkriminelle fordern Lösegeld

Hackerangriff auf Radiosender – Cyberkriminelle fordern Lösegeld

Zuhörer des Münchner Radiosenders Geretsried müssen auf Live-Sendungen sowie den regulären Senderbetrieb vorerst verzichten – aktuell läuft nur ein Notband. Denn der Sender wurde Opfer einer Cyberattacke, bei der die Kriminellen sämtliche Musikdaten verschlüsselten. Die Hackerattacke ereignete sich bereits in der Nacht auf Sonntag und wird vermutlich noch bis Ende der Woche Auswirkungen haben.

Was steckt hinter dem Cyberangriff auf den Radiosender?

Dass Unternehmen oder auch Privatpersonen zur Zielscheibe von Cyberkriminellen werden, ist keine Seltenheit. Als der reguläre Senderbetrieb nicht mehr normal funktionierte, wurde jedoch zunächst ein technisches Problem angenommen. Man sei nicht direkt von einem Angriff ausgegangen. Doch dann folgte eine Lösegeldforderung, die bezahlt werden solle, damit die verschlüsselten Musikdaten wieder freigegeben werden.

„Die Angreifer haben sämtliche Dateien verschlüsselt und fordern Lösegeld vom Radiosender – zu senden als Bitcoin an eine russische Adresse“, erzählt Programmchef und Abteilungsleiter Felix Leipold.

Welche genaue Summe die Cyberkriminellen vom Radiosender für die Freigabe der Daten verlangen, ist jedoch nicht bekannt. Aktuell wird an einer Lösung gearbeitet, denn die geforderte Geldsumme an die Erpresser zu bezahlen, sei nach Angaben des Senders keine Option. Stattdessen werde momentan versucht, alles zu retten, was noch zu retten sei, und anschließend die Systeme neu aufzusetzen. Bis der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden kann, wird es jedoch vermutlich noch bis Ende der Woche dauern. Gegen die Attacke der Angreifer, die nach eigenen Angaben von Radio Geretsried aus „russischem Raum“ stammten, habe man jedoch keine Anzeige bei der Polizei erstattet. Der in München ansässige Sender ist nicht der Erste, der in diesem Jahr zur Zielscheibe von einem Hackerangriff wurde; auch der Radiosender Donau 3 FM war bereits betroffen.

Wie kann man sich vor Hackerangriffen schützen?

Einen 100-prozentigen Schutz vor Angriffen durch Cyberkriminelle gibt es nicht. Allerdings kann die Gefahr, Opfer einer Cyberattacke zu werden, durch einige wichtige Maßnahmen reduziert werden. Hierzu gehört insbesondere, dass sämtliche Betriebssysteme und Programme stets auf dem neuesten Stand gehalten werden sollten. So sollten Updates und Sicherheitspatches, die von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden, immer schnellstmöglich durchgeführt werden. Zudem sollten Downloads nur aus seriösen und sicheren Quellen durchgeführt werden. Grundsätzlich gilt wie immer auch, keine Links, Anhänge oder Dateien in E-Mails oder anderen Nachrichten zu öffnen. Um auch bei einem Angriff nicht sämtliche Daten zu verlieren und damit handlungsunfähig zu sein, ist es wichtig, regelmäßig Backups vorzunehmen. Durch ein gutes Backup gestaltet sich die Datenwiederherstellung einfach und unkompliziert. Sollte es dennoch zu einer Erpressung durch die Cyberkriminellen kommen, sollte das geforderte Geld auf keinen Fall bezahlt werden. Denn auch durch das Eingehen auf die Forderung kann nicht sichergestellt werden, dass die Daten wieder freigegeben werden und keine weiteren Lösegeldforderungen eingehen. Vielmehr wird den Kriminellen dadurch gezeigt, dass man bereit ist Geld zu bezahlen, weshalb dann oft noch mehr gefordert wird.

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