
Immer wieder führt die EU neue Richtlinien ein, um die Nachhaltigkeit zu verbessern und den Verbraucherschutz zu stärken. Im August dieses Jahres tritt die EU-Batterieverordnung in Kraft, die einheitliche Standards im Rahmen der „European Product Registry for Energy Labels“ für alle Mitgliedstaaten vorschreibt. Nicht nur für Hersteller, sondern auch für Verbraucher ändert sich dann einiges.
Welche neuen Regeln gibt es ab August?
Die neuen Vorschriften sollen das Entsorgungsproblem von Batterien und Co. lösen. In Deutschland werden die EU-Regeln mittels eines neuen Gesetzes umgesetzt, das endlich Klarheit in das Entsorgungschaos von Batterien und Co. bringen soll. Denn immer wieder sind Verbraucher unsicher darüber, wie sie etwas entsorgen müssen, wodurch häufig Fehler entstehen. Im neuen Gesetz, das ab dem 18. August dieses Jahres gültig ist, ist klar festgelegt, dass in Zukunft sämtliche Batterien an kommunalen Wertstoffhöfen abgegeben werden können – und das kostenlos. Davon eingeschlossen sind sowohl sehr kleine Knopfzellen als auch schwere Batterien von E-Bikes und Co. Damit wird die Richtlinie der Europäischen Union umgesetzt, die vorschreibt, dass künftig alle Batterien einen „Personalausweis“ tragen müssen. Dahinter steckt das CE-Zeichen, das Pflicht ist und ausweist, dass ein Produkt zugleich umweltfreundlich und sicher hergestellt wurde. Mit der Zeit werden dann auch Schritt für Schritt QR-Codes auf Akkus und Co. zur Pflicht, die Verbraucher ganz einfach mit dem Smartphone einscannen können. Sie umfassen folgende Informationen:
- Welche Rohstoffe stecken in der Batterie?
- Wie umweltschädlich war die Herstellung der Batterie?
- Wie lange hält die Batterie?
- Wie gut ist die Batterie recycelbar?
Handelt es sich um Batterien von E-Autos, erhalten Verbraucher sogar Live-Daten zur Restkapazität. So können Käufer von gebrauchten E-Autos ganz einfach und transparent nachvollziehen, wie gut die Batterie noch ist.
Welche Sammelquote muss erreicht werden?
Die Europäische Union schreibt zudem eine Sammelquote vor, die von Deutschland nach und nach erreicht werden muss. Ab Ende 2027 müssen 63 Prozent aller Gerätebatterien gesammelt werden. Drei Jahre später muss der Anteil bei 73 Prozent liegen. Momentan weist Deutschland eine entsprechende Sammelquote von 50 Prozent auf. Erreicht werden soll dies, indem Hersteller mehr in Sammelstellen investieren müssen. Händler werden gleichzeitig dazu verpflichtet, Batterien zurückzunehmen und Kautionen für Batterien zu bezahlen.
Was ändert sich künftig bei Smartphone-Batterien?
Auch für die Smartphone-Hersteller gelten bald neue Vorschriften. Bis 2027 müssen diese ihre Geräte komplett umbauen und dafür sorgen, dass sich die Batterien in den Geräten mit handelsüblichem Werkzeug austauschen lassen. Konkret bedeutet das, dass für den Austausch der Akku von Apple, Samsung und Co. kein spezieller Schraubenzieher mehr notwendig sein darf. Zudem dürfen die Akkus nicht verklebt sein. Es muss Verbrauchern ermöglicht werden, dass sie die Batterien ihrer Smartphones in Reparatur-Cafés ganz einfach tauschen können. Diese Vorschrift gilt dann nicht nur für Smartphones, sondern auch für Tablets, Laptops, Kopfhörer, Spielekonsolen, Controller, Fernbedienungen und Uhren.
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