Der elektronische Personalausweis kommt – Kabinett beschloss Einführung

Der elektronische Personalausweis kommt - Kabinett beschloss Einführung

Es gab viele politische Diskussionen um das neue Ausweisdokument, das die Bundesregierung plant. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hätte gerne eine Verpflichtung gesehen, den Fingerabdruck auf dem neuen Personalausweis zu speichern, insbesondere damit der Ausweis auch als Pass genutzt werden kann, betonte er. Doch diese Pläne scheiterten an der SPD, die darin eine Gefahr für den Datenschutz sahen. Heute beschloss das Kabinett die Einführung des elektronischen Personalausweises, dessen endgültige Leistung dank des Kompromisses der Parteien nun doch von dem Inhaber abhängt.

Zwar gibt es noch kein Muster für das neue Dokument, jedoch steht nun fest, was es können wird. Einerseits wird auf ihm ein biometrisches Bild, ein digitalisiertes Lichtbild des Inhabers gespeichert. Auch sind auf ihm die üblichen Angaben, wie beispielsweise Name, Augenfarbe und Geburtsort aufgedruckt. Diese Angaben müssen dort zu finden sein. Doch unter der Oberfläche befindet sich zukünftig viel mehr, denn der neue Ausweis wird auch ein Speichermedium sein.

So dient der neue Ausweis nicht nur in der bekannten Form als Ausweis. Er wird auf Wunsch auch ein elektronisch lesbares Dokument sein, auf dessen integriertem Chip weitere Angaben gespeichert werden können. Wenn der Inhaber es möchte, werden seine Fingerabdrücke als digitalisierte Daten gespeichert und machen den Ausweis damit zu einem vollwertigen Ersatz für den Reisepass, dessen neuere Modelle die Fingerabdrücke bereits seit November enthalten muss.

Es wird optional eine weitere Möglichkeit geben, das Dokument zur Identifikation zu verwenden. Dafür benötigt der Inhaber eine PIN zu seinem neuen Ausweis und ein Chipkarten-Lesegerät. Hiermit kann er sich elektronisch ausweisen, direkt an seinem Computer, zum Beispiel beim Onlinehandel, bei dem Kreditinstitut oder den Behörden. Welche Daten er dabei zum Auslesen freigeben möchte, soll der Inhaber entscheiden können. Der elektronische Personalausweis wird also auch ein Ausweis für das Internet sein.

Ebenfalls freiwillig ist die sogenannte qualifizierte elektronische Signatur. Die wird auf Wunsch auf den Chip des Ausweises gespeichert und dient als vollwertige Unterschrift des Inhabers. Allerdings reicht für die meisten Geschäfte und Verträge, die mit dem Ausweis abgewickelt werden sollen, die eben beschriebene Funktion des elektronischen Ausweises.

Alle gespeicherten Angaben auf dem neuen Ausweises sollen ausreichend geschützt sein und nur von den legitimierten Behörden oder Vertragspartnern ausgelesen werden dürfen. Zumindest soll das für das Inland gelten. Das neue Dokument soll ab dem 01. November 2010 erhältlich sein, ab Ausstellung 10 Jahre lang gültig sein und die alten Ausweise bei deren Ablauf ablösen. Was er den Inhaber kosten wird, ist noch unklar.

Weitere Informationen

Sicherheit im Internet
Im Internet einkaufen – Sicher handeln

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]