Anmeldung per FIDO2-Standard – Gibt es bald keine Passwörter mehr?

Anmeldung per FIDO2-Standard – gibt es bald keine Passwörter mehr?

Passwörter werden häufig für mehrere Konten verwendet, bestehen aus einfachen Buchstaben- und Zahlenkombinationen oder sind leicht zu knacken und bieten daher keine ausreichende Sicherheit. Die drei Tech-Riesen Apple, Microsoft und Google arbeiten an einer neuen Anmeldeverfahren, die sowohl sicherer und schneller als auch einfacher als Anmeldungen per Passwort oder eine Multi-Faktor-Authentifizierung sein soll.

Gibt es bald eine Welt ganz ohne Passwörter?

Bereits im Mai dieses Jahres haben die drei Unternehmen das neue sichere Anmeldeverfahren in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gegeben. Auch wenn eine Welt ganz ohne Passwörter wohl noch Zukunftsmusik ist, gibt es bereits jetzt viele Passwortmanager, die auf dem Smartphone das Entsperren per Gesichtserkennung oder Fingerabdruck statt auf ein Master-Passwort setzen. Passwortmanager werden dafür eingesetzt, die vielen verschiedenen Passwörter für sämtliche Konten zu verwalten. Sie bieten dem Nutzer eine sichere Merk- und Ausfüllhilfe für sämtliche Accounts. Auch der bekannte Passwortmanager „LastPass“ geht bereits einen Weg ohne die Eingabe eines Master-Kennworts, um den Passwortsafe zu gelangen. Stattdessen wird auf die App „LastPass Authenticator“ gesetzt. Die passwortlose Anmeldung ist jedoch nicht nur bei zahlreichen Passwortmanagern bereits jetzt möglich, sondern beispielsweise auch für viele Clients, die unter Windows laufen.

„Die vollständige Umstellung auf eine passwortlose Welt wird damit beginnen, dass die Verbraucher dies zu einem selbstverständlichen Teil ihres Lebens machen“, erklärt Alex Simons, Corporate Vice President, Identity Program Management bei Microsoft.

Was steckt hinter dem neuen Anmeldeverfahren der drei Tech-Riesen?

Google, Microsoft und Apple streben eine Zukunft ganz ohne Passwörter an. Stattdessen soll der sogenannte FIDO-2 Standard als neues Anmeldeverfahren zum Einsatz kommen. Im Zuge des neusten Betriebssystems iOS16 führte Apple die Unterstützung mit Passkeys bereits ein. In Zukunft wollen die drei Unternehmen das neue Anmeldeverfahren auf sämtlichen Geräten und Plattformen anbieten. Hierdurch soll zum einen der Anmeldevorgang vereinfacht werden und zum anderen den Nutzern mehr Sicherheit geboten werden. Bei dem FIDO-2 Standard kommt eine asymmetrische Verschlüsselung zum Einsatz. Hierzu gibt es einen privaten Schlüssel beim Nutzer und einen öffentlichen Schlüssel bei dem jeweiligen Dienst. Will sich der Nutzer nun bei dem Dienst anmelden, ist die digitale Signatur hierfür ausreichend – der Nutzer muss nichts mehr selbst eintippen. Die Abgleichung der Keys soll über die Clouds der jeweiligen Anbieter erfolgen.

„Dieser Meilenstein ist ein Beweis für die gemeinsame Arbeit, die in der gesamten Branche geleistet wird, um den Schutz zu erhöhen und veraltete passwortbasierte Authentifizierungen zu beseitigen“, betont Mark Risher, Senior Director of Product Management bei Google.

Für das Microsoftkonto ist dieses Anmeldeverfahren bereits jetzt möglich. In den Einstellungen des Kontos kann die Option „Kennwortloses Konto“ aktiviert werden. Für die Entschlüsselung wird die App „Microsoft Authenticator“ auf dem Smartphone benötigt. Sobald die App mit dem Microsoft-Konto verbunden ist, kann die passwortlose Anmeldung starten. Die Nutzer können sich dann ganz einfach über ihr Handy mit ihrem Fingerabdruck bei Windows einloggen.

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