Jubiläum – 20 Jahre Amazon haben Einkaufsverhalten geändert

Jubiläum - 20 Jahre Amazon haben Einkaufsverhalten geändert

Am 15. Oktober 1998 startete in Deutschland der bisher erfolgreichste Online-Händler: Amazon. Der erste Bestellklick ging auf das englischsprachige Lehrbuch „Mastering Simulink 2“. Die Ware versendete der Online-Händler aus seinem ersten deutschen Lager in Regensburg.

Seit dieser Zeit hat sich das Internet deutlich weiterentwickelt und Amazon ist von einem kleinen Online-Buchhändler zu einem marktdominierenden Shop für Waren aller Art gewachsen. Mehr noch: Mit Produkten wie dem Kindle E-Book-Reader, Amazon Echo und ersten eigenen Läden in Nordamerika sowie einem eigenen Paketdienst in Deutschland forciert das Unternehmen die Entwicklung am Markt. Einen Teil des Erfolges verdankt Amazon jedoch auch der Öffnung seiner Plattform für andere Händler. Tausende Anbieter verkaufen über den Shop ihre Produkte und stärken so das Angebot von Amazon deutlich. Sie stehen für die Hälfte aller Artikel.

Vom Buchhändler zum Marktführer

Jeff Bezos hatte Amazon in den 1990er-Jahren gegründet. In den USA ging der Shop 1995 online. Bereits zwei Jahre später folgte die Börsennotierung und 1998 der Start des deutschen Shops. Damals kaufte das Unternehmen das deutsche Portal telebuch.de der ABC Bücherdienst GmbH aus Regensburg. Daher hatte das Unternehmen in der bayerischen Stadt auch sein erstes Lager. 900.000 Produkte konnten die Nutzer damals bereits online einkaufen. Heute sind es rund 300 Millionen.

Amazon hat das Einkaufsverhalten geändert

Abgesehen von der chinesischen Verkaufsplattform Ali Baba kann derzeit kein Konkurrent dem amerikanischen Unternehmen das Wasser reichen. Das Unternehmen hat durch eine gute Benutzerführung und eine kundenfreundliche Retourenpolitik deutlich zum heutigen Erfolg der Online-Shopping-Angebote beigetragen. Laut Branchenverband Bitkom haben 96 Prozent der Internetnutzer innerhalb des vergangenen Jahres online eingekauft. Eine beachtliche Zahl, die auch auf den Erfolg von Amazon zurückzuführen ist. Das verdeutlichen einige Zahlen der Bitkom: 82 Prozent der Nutzer kauften in den vergangenen zwölf Monaten Kleidung, 76 Prozent Bücher, 56 Prozent Medikamente und 28 Prozent Lebensmittel über Online-Plattformen. 19 Prozent der Nutzer kaufen inzwischen sogar mehrfach wöchentlich online ein.

Angetrieben vom Branchenprimus ist aus dem klassischen Versandhandel mit dicken Katalogwälzern in nur 20 Jahren das Bestellen auf Mausklick für jedermann geworden. Diese Entwicklung geht jedoch auch am stationären Handel nicht vorbei. Der Preisdruck steigt und Läden mussten schließen. Viele Händler haben kein zeitgemäßes Online-Konzept, um der Verlagerung des Einkaufsverhaltens zu begegnen. So begreifen laut Bitkom zwar zwei Drittel der Händler die Digitalisierung und E-Commerce als Chance. Aber 77 Prozent sehen sich als Nachzügler. 28 Prozent haben bisher noch gar keinen Online-Shop, immerhin 65 Prozent betreiben parallel zum stationären Laden bereits einen Shop. Es gibt beim deutschen Einzelhandel noch viel Luft nach oben, um attraktive Online-Angebote zu schaffen.

Bildquelle: „obs/Amazon.de“

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