
Häufig können Mobilfunkkunden auch Apps, In-App-Käufe, Bahntickets und Ähnliches über ihre Handyrechnung begleichen. Das ist einfach und bequem. Wie Teltarif zuerst berichtete, stoppt 1&1 Drillisch jedoch jetzt alle Drittanbieter-Zahlungen im 5G-Netz komplett. Kunden, die bislang diese Zahlungsmethode verwendet haben, müssen sich nun umstellen.
Was ändert sich für 1&1-Drillisch-Kunden?
Parkscheine, ÖPNV-Tickets, digitale Abos und andere ähnliche Services konnten unkompliziert über die Mobilfunkrechnung bezahlt werden. Diese Option entfällt indessen vollständig für alle Kunden, die im neuen 1&1 O-RAN-5G-Netz unterwegs sind. Wer bisher die Handyrechnung als Sammelstelle für externe Dienste nutzte, muss künftig auf andere Zahlungsmittel wie zum Beispiel Kreditkarte, Lastschrift oder PayPal zurückgreifen.
Warum beendet 1&1 die Abrechnung externer Dienste?
Der Hintergrund liegt unter anderem im Schutz der Verbraucher. Immer wieder sorgen unseriöse Drittanbieter für Ärger, etwa durch versteckte Abos für Klingeltöne, Chats oder Hintergrundbilder. Kunden können sich mit der gesetzlich verankerten Drittanbietersperre absichern, die unautorisierte Abbuchungen blockiert. Bei 1&1 waren entsprechende Sperren schon lange standardmäßig aktiviert, konnten jedoch gezielt aufgehoben werden, wenn Kunden seriöse Services wie ÖPNV-Tickets oder Ähnliches weiterhin nutzen wollten. Mit dem Start des eigenen 5G-Netzes geht der Provider jetzt allerdings noch einen Schritt weiter. Eine Freischaltung ist jetzt gar nicht mehr möglich. Selbst der Kundenservice kann die Sperre nicht mehr aufheben. Im Kundencenter heißt es:
„Mit Aktivierung der SIM-Karte sind Service-Dienste von Drittanbietern innerhalb Deutschlands automatisch gesperrt. Die Sperre kann nicht deaktiviert werden, auch nicht durch den Kundenservice. Drittanbieter bieten Services im eigenen Namen über das Mobilfunknetz an.“
Mit dieser strikten Entscheidung positioniert sich der Provider wesentlich strenger als die anderen Netzbetreiber in Deutschland. Für einige Nutzer dürfte das Wegfallen dieser Möglichkeit unbequem sein, dennoch wird hierdurch ein höheres Maß an Sicherheit gewährleistet. Denn potenzielle Abofallen, Streit um Rückbuchungen oder unklare Abbuchungen über die Mobilfunkrechnung gehören mit diesem Schritt endgültig der Vergangenheit an. Kunden, die weiterhin Bahntickets, Parkscheine usw. digital kaufen wollen, können dies auch weiterhin tun. Sie können die Bezahlung nur nicht mehr über die Handyrechnung abwickeln. Dauerhaft schützt die Umstellung vor dubiosen Diensten und gibt den 1&1-Drillisch-Kunden eine verbesserte Kontrolle über ihre Ausgaben.
Für wen gilt die neue Regelung und für wen nicht?
Die konsequente Trennung betrifft ausschließlich Kunden im 1&1-O-RAN-5G-Netz. Wer Verträge über die Hauptmarke 1&1, über GMX oder Web.de abgeschlossen hat, ist von keiner Änderung betroffen. Denn dort gab es ohnehin nie die Möglichkeit, Drittanbieter über die Handyrechnung zu bezahlen. Für Drillisch-Kunden gilt das ab jetzt auch: Die Abrechnung von Services wie Musikdownloads, Gewinnspielen per SMS, Wetterdiensten und Co. über die eigene Mobilfunkrechnung abzuwickeln, ist dauerhaft ausgeschlossen. Laut Unternehmenssprecher wurden alle betroffenen Kunden bereits per E-Mail informiert und gebeten, künftig auf andere Zahlungsmethoden zurückzugreifen.
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