
Unsere Welt hat sich innerhalb kürzester Zeit rasant digitalisiert. Zunehmend digitalisierten sich auch städtische Dienste und immer mehr Bereiche in unserem Alltag. Doch damit ist auch der Schutz persönlicher Daten längst nicht mehr nur ein Thema für Großunternehmen oder IT-Experten. Auch auf kommunaler Ebene wächst diesbezüglich das Bewusstsein. Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Bürger setzen sich zunehmend mit Fragen der digitalen Sicherheit auseinander. Doch was genau vor Ort getan wird und wie sich Bürger selbst besser schützen können, zeigen wir am Beispiel von Gladbeck in Nordrhein-Westfalen.
Glasfaser in Gladbeck
Bis 2026 sollen 18.000 Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen sein. Dafür erfolgt eine Kooperation mit Westconnect*.
Dazu Bürgermeisterin Bettina Weist: „Wir möchten Gladbeck zukunftsfähig machen. Das Vorantreiben des Glasfaserausbaus ist ein wichtiger Standortfaktor sowohl für Unternehmen als auch für das Arbeiten im Homeoffice. Das Angebot von Westconnect bietet uns eine hervorragende Chance, die Stadt Gladbeck mit einer Glasfaseranbindung noch lebenswerter und attraktiver zu machen.“
Glasfaser ermöglicht nahezu unbegrenzte Bandbreiten, verbraucht bis zu 15-mal weniger Strom als Kupfernetze und steigert den Immobilienwert um bis zu acht Prozent. Voraussetzung für den Anschluss ist eine bauliche Verlegung bis ins Gebäude sowie eine unterschriebene Grundstückseigentümererklärung, damit Westconnect Termine koordinieren und das Kabel sicher auf privatem Grund verlegen kann.
IT-Sicherheit als Fundament einer modernen Verwaltung
Die Stadt Gladbeck hat schon früh erkannt, dass ein funktionierender und vor allem sicherer Verwaltungsapparat eine stabile IT-Infrastruktur braucht. Dies sorgt dafür, dass Sicherheitslücken frühzeitig erkannt und behoben werden können. Gleichzeitig geben entsprechende Maßnahmen Bürgern das Vertrauen, dass ihre Daten verantwortungsvoll behandelt werden. Hierbei geht es nicht nur um die Effizienz von Prozessen, sondern vor allem um den Schutz sensibler Bürgerdaten.
Dazu gehören:
- Zentrale IT-Dienstleistungen: Die Stadt stellt eine gebündelte IT-Infrastruktur bereit, die Hardware, Software und Telekommunikation umfasst.
- Sicherheitsrichtlinien: Es werden verbindliche Vorgaben entwickelt, die festlegen, wie Daten verarbeitet und geschützt werden müssen.
- Regelmäßige Schulungen: Mitarbeiter der Verwaltung werden im Umgang mit IT-Sicherheitsfragen geschult – von Passwortmanagement bis hin zur Erkennung von Phishing-Mails.
Wie Gladbeck das Bewusstsein der Bürger stärkt
Ein besonders interessantes Projekt ist Gladbeck Digital, das mit lokalen Partnern zusammenarbeitet, um digitale Kompetenzen in allen Altersgruppen zu fördern. Überdies spielt die Volkshochschule (VHS) Gladbeck eine zentrale Rolle bei der digitalen Förderung. Ihr Programm umfasst nicht nur klassische EDV-Kurse, sondern auch Veranstaltungen, die sich mit Fragen der digitalen Sicherheit beschäftigen:
- Workshops zu Datenschutz und Social Media: Hier lernen Teilnehmer, wie sie persönliche Informationen in sozialen Netzwerken schützen können.
- Vorträge über Cybersicherheit: Experten geben Einblicke, wie Cyberangriffe ablaufen und wie man sich davor schützt.
- Kooperationen mit Schulen: Auch Schülerinnen und Schüler werden frühzeitig sensibilisiert, etwa durch Projekttage oder spezielle Unterrichtseinheiten.
Praktische Tipps für Bürger für mehr Sicherheit im digitalen Alltag
Es sind oft die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen. Wer einige Grundregeln beachtet, kann sich selbst und seine Daten deutlich besser schützen:
- Sichere Passwörter: Vermeiden Sie einfache Passwörter wie „123456“ oder „Passwort“. Besser: Eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Noch besser: Passwortmanager nutzen, die komplexe Passwörter generieren und verwalten.
- Regelmäßige Software-Updates: Veraltete Software ist eines der häufigsten Einfallstore für Hacker. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Betriebssystem, Ihr Browser und alle Apps stets auf dem neuesten Stand sind.
- Vorsicht bei E-Mails und Links: Öffnen Sie keine Anhänge oder Links von unbekannten Absendern. Wenn eine Nachricht verdächtig wirkt, lieber direkt beim Absender nachfragen oder sie löschen.
- Sichere Zahlungsmethoden: Beim Online-Einkauf oder bei digitalen Transaktionen sollten Sie auf etablierte und sichere Zahlungsdienste zurückgreifen. Anonyme Methoden bieten zusätzlichen Schutz, da Sie keine Kreditkarten- oder Bankdaten preisgeben müssen. Es ist nicht ohne Grund, dass Prepaid-Gutscheine, wie zum Beispiel Paysafecard und Flexepin, häufig genutzt werden.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Viele Online-Dienste ermöglichen es, sich mit einem zweiten Faktor (z. B. SMS-Code oder App) anzumelden. Diese kleine Maßnahme erhöht die Sicherheit erheblich.
- Backups erstellen: Regelmäßige Datensicherungen – sei es in der Cloud oder auf einer externen Festplatte – schützen vor Datenverlust durch Hardwaredefekte, Viren oder Ransomware.
Lokale Unternehmen als Vorreiter
Auch Gladbecker Unternehmen engagieren sich zunehmend für digitale Sicherheit. So bietet etwa das COMCAVE.COLLEGE Weiterbildungen im Bereich IT-Sicherheit an, die nicht nur Fachkräfte, sondern auch interessierte Laien ansprechen. Auch die zuständige Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord-Westfalen veranstaltet Seminare und Netzwerk-Events, bei denen Betriebe sich über aktuelle Bedrohungen und Abwehrstrategien informieren können.
Ein weiterer Vorreiter ist auch die Viocom GmbH in Gladbeck. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit modernen IT-Lösungen, von Cloud-Computing über IT-Sicherheit bis hin zu IT-Infrastruktur und Support. Damit wird deutlich, dass digitale Sicherheit nicht nur eine Aufgabe für einzelne Bürger, Finanzdienstleister und Behörden, sondern ein gesamtgesellschaftliches Thema ist.
Fazit: Gemeinsam für ein sicheres digitales Gladbeck
Gladbeck beweist, dass auch eine mittelgroße Stadt wichtige Schritte unternehmen kann, um die digitale Sicherheit zu stärken. Durch eine kluge Kombination aus technischen Maßnahmen, Bildungsangeboten und praktischen Tipps entsteht ein umfassender Ansatz, der Bürger, Verwaltung und Unternehmen gleichermaßen einbezieht. Wer selbst aktiv wird und die eigenen digitalen Gewohnheiten überprüft, leistet einen wichtigen Beitrag zu einem sichereren Alltag – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Gemeinschaft.
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