
Um die digitale Infrastruktur in großen Städten zu verbessern, greifen die Netzbetreiber immer wieder auf innovative Ideen zurück. Denn die Standorte für neue Mobilfunksäulen sind in Großstädten begrenzt. Neben 5G-Straßenlaternen tragen jetzt auch 5G-Litfaßsäulen dazu bei, schnellere Funksignale in den Innenstädten zu liefern.
Was steckt hinter den 5G-Litfaßsäulen?
Ziel ist eine höhere Netzstabilität sowie ein noch besserer Empfang, insbesondere in den Großstädten, in denen viele Menschen an einem Ort gleichzeitig surfen. Hierfür werden jetzt alte Litfaßsäulen zu modernen und innovativen Mobilfunksäulen umgerüstet, die mit der 5G-Technologie ausgestattet sind. Die Nutzung der bereits vorhandenen Säulen ist eine Win-win-Situation für alle. Denn beim Ausbau des 5G-Netzes ist eine der größten Herausforderungen das Finden von neuen und ausreichenden Standorten für die benötigten Mobilfunksäulen. Durch die Installation der 5G-Litfaßsäulen oder Straßenlaternen soll dieses Problem künftig gelöst werden. Denn genügend neue Standorte auf den Dächern zu finden, ist in den großen Städten kaum möglich. Gleichzeitig ergeben sich zentrale Vorteile für die Handynutzer. Sie profitieren von schnelleren Downloads und vom Surfen ganz ohne Unterbrechungen. Und das alles unabhängig davon, wie viele Menschen gerade zur gleichen Zeit im Netz unterwegs sind.
„[…] die Suche nach neuen Mobilfunk-Standorten ist vor allem in den Innenstädten schwierig. Deshalb nutzen wir jetzt auch Litfaßsäulen und statten sie mit modernsten und besonders kleinen 5G-Antennen aus. Das geht deutlich schneller als bei herkömmlichen Mobilfunk-Masten und das ist eine technische Renaissance für die gute alte Litfaßsäule“, so Michael Jungwirth, Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone.
Wie funktionieren die innovativen Mobilfunk-Säulen?
Die gesamte Technik inklusive der drei 5G-Antennen wird in das Dach der Litfaßsäulen integriert. Die Säulen, die bereits im Stadtbild vorhanden sind, bestehen aus einem Dach sowie einem Betonkörper, der 1,62 Meter breit und 4,79 Meter hoch ist. Die 5G-Antennen-Konstruktion vom schwedischen Netzausrüster Ericsson bedient dann einen rund 400-Meter-Radius, in welchem schnelles Netz zur Verfügung steht. Geschwindigkeiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde können hiermit erreicht werden. Eine Glasfaser-Anbindung leitet die Daten dann ins Internet.
Wo gibt es die 5G-Litfaßsäulen?
In Düsseldorf gibt es bis jetzt bereits über 100 solcher innovativen Mobilfunk-Säulen. Knapp 6 000 Verbindungen werden pro Tag und pro Säule mit 5G-fähigen Smartphones aufgebaut. Wöchentlich fließen rund 200 Gigabyte Daten pro Litfaßsäule durch das 5G-Netz von Vodafone. Der Netzbetreiber hat auch bereits in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg eine viermonatige Testphase durchgeführt, die erfolgreich war. Während dieser Zeit gab es mehrere tausend Verbindungen und mehr als 500 Gigabyte Datentransfer pro Monat. Vor wenigen Tagen wurde nach der Testphase jetzt die erste 5G-Litfaßsäule in Stuttgart gestartet. Das schnelle Funksignal steht jetzt für die Handynutzer in der schwäbischen Großstadt zur Verfügung. Bereits bis Ende dieses Jahres sollen fünf weitere dieser modernen Mobilfunk-Säulen folgen. Gemeinsam mit der Stadt Stuttgart stattet Vodafone die bereits vorhandenen, alten Litfaßsäulen mit der neuen 5G-Mobilfunktechnik aus. Um die Netzversorgung in den Städten zu verbessern, wird also genutzt, was bereits ohnehin schon da ist. Allein in Stuttgart sollen in den kommenden Jahren bis zu 100 dieser Säulen mit 5G-Technologie ausgestattet werden. Den Startschuss für die Verbesserung der digitalen Infrastruktur in Stuttgart setzte die Mobilfunksäule am Feuerseeplatz.
„Der Ausbau eines zuverlässigen Mobilfunk-Netzes ist entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung, die Sicherheit und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg. Die Leute wollen surfen, streamen, chatten, arbeiten – immer und überall“, betont Thomas Strobl, Stv. Ministerpräsident und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen in Baden-Württemberg.
Auch der Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Noppel zeigt sich begeistert von dem innovativen Projekt: „Die Litfaßsäule ist ein bestens bewährtes Element unserer Stadtmöblierung, das nun durch smarte Technik aufgewertet und ergänzt wird.“ Mit den 5G-Säulen wird der Platz in der Innenstadt optimal genutzt, um die Netzversorgung maßgeblich voranzutreiben.
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