Depressionen – EnkeApp soll Leben retten

Depressionen - EnkeApp

Robert Enke war einer der besten Fußballtorhüter des Landes. 2009 nahm er sich das Leben. Er litt unter Depressionen und hatte an seinem Todestag nicht genug Kraft, weiterleben zu wollen. Der DFB, der Ligaverband und Hannover 96 gründeten nach seinem Freitod die Robert-Enke-Stiftung, deren Vorstandsvorsitzende seine Witwe Terese Enke ist. Am 10. Oktober 2016 stellte die Stiftung ein neues Projekt vor, das depressiven Menschen vor dem Selbstmord retten soll: die EnkeApp. Diese ist steht ab sofort kostenlos bei Google Play und iTunes zur Verfügung.

Was ist die EnkeApp?

Die EnkeApp bietet depressiven Menschen viele nützliche Informationen. Es gibt jedoch zwei besondere Funktionen. Die wichtigste für Betroffene ist der Notruf-Button. Sind die Depressiven in Suizidgefahr, können sie häufig nicht mit anderen Menschen kommunizieren. Sie sind blockiert und neigen zur zwanghaften Selbstgefährdung. In diesen Fällen können sie die App dazu nutzen, einen Notruf abzusenden. Einsatzkräfte können dann über die GPS-Funktion den depressiven Menschen orten und sofort Hilfe schicken.

Ein zweiter Schwerpunkt der EnkeApp ist die enorme Wissensdatenbank. Die App informiert nicht nur Depressive, sondern auch Angehörige und Interessierte umfassend über die Krankheit. Zusätzlich erlaubt ein (Selbst-) Test eine erste Schnelleinschätzung über die Gefährdung einer Person. Das trägt zu einer frühzeitigen Behandlungsaufnahme und damit zur Linderung der lebensgefährlichen Symptome bei.

Was ist eine Depression?

Eine Depression ist nicht mit einem Burn-out-Symptom zu verwechseln, wie es beide in der Öffentlichkeit teilweise synonym gebraucht wird. Es handelt sich vielmehr um eine schwerwiegende psychische Krankheit, die dauerhaft erheblichen Einfluss auf das gesamte tägliche Leben hat. Die Belastung durch eine erhebliche negative „Stimmung“ ist bei den Betroffenen so stark, dass sie es nicht mehr aushalten und nach Auswegen suchen. Teilweise münden diese Symptome in andere Krankheiten wie das selbstzerstörerische Borderline-Syndrom oder Essstörungen.

In Deutschland sind rund vier Millionen Menschen durch Depressionen beeinträchtigt. Nicht immer nimmt die Krankheit jedoch einen schweren Verlauf. In diesem Fall kann die Belastung durch eine schwere Depression jedoch so stark sein, dass die Betroffenen den Lebensmut verlieren. Bei etwa jedem siebten Betroffenen dieser schweren Erkrankungsform ist ein Suizid die Folge.

EnkeApp soll Leben retten

Die Robert-Enke-Stiftung soll dazu beitragen, Leben zu retten. Sie ist ein niedrigschwelliges Angebot an Betroffene, sich behandeln zu lassen und im Notfall ohne weitere Angaben nur durch Knopfdruck auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Teresa Enke drückte dies bei der App-Vorstellung hoffnungsvoll aus: „Robert konnten wir nicht retten. Dich schon.„

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