Bundesnetzagentur – Verlängerung für den Funkstandard DECT

Bundesnetzagentur - Verlängerung für den Funkstandard DECT

Der DECT-Standard (Digital Enhanced Cordless Telecommunications) wird für schnurlose Sprach-, Daten- und Multimedia-Kommunikation eingesetzt. Er wurde speziell für Festnetztelefone entwickelt, wird aber auch in anderen Bereichen eingesetzt, wie z. B. bei Alarmanlagen oder Industrieanwendungen. DECT arbeitet auf einer Frequenz von 1880–1900 MHz in Europa, was exklusiv für diesen Standard reserviert ist.

Europäischer Standard

Heute gab die Bundesnetzagentur bekannt, dass die Allgemeinzuteilung für den Funkstandard DECT bis Ende 2035 verlängert wird. Gleichzeitig werden damit Vorgaben zur europäischen Harmonisierung umgesetzt. Als Technologie, die aus Europa stammt, trägt DECT maßgeblich zur technologischen Souveränität Europas bei. Die Verlängerung der Allgemeinzuteilung bis Ende 2035 untermauert das Engagement für die nachhaltige Entwicklung und den Einsatz dieser innovativen Technologie in verschiedensten Anwendungsbereichen.

Entwicklung DECT-Standard

Der DECT-Standard wurde 1991 von ETSI (European Telecommunications Standards Institute) veröffentlicht. Seitdem hat sich der Standard kontinuierlich weiterentwickelt, etwa durch die Einführung von DECT 6.0 in den USA oder DECT ULE (Ultra Low Energy) für IoT-Anwendungen (Internet der Dinge).

Der direkte Vorgänger von DECT war CT2 (Cordless Telephone 2). CT2 war ein analoger Standard und hatte im Vergleich zu DECT begrenzte Reichweite und Qualität, keine Unterstützung für Handover (Übergabe von Gesprächen zwischen Basisstationen) und keine Verschlüsselung, was Sicherheitsprobleme verursachte. DECT übertraf CT2 in puncto Sprachqualität, Reichweite, Sicherheit und Kapazität.

Einsatzbereiche von DECT

  • Schnurlose Telefone: Häufigste Anwendung in Haushalten und Büros, bietet hohe Sprachqualität und Mobilität innerhalb eines Hauses oder Gebäudes.
  • Schnurlose Bürokommunikation: Für große Unternehmen mit mehreren Basisstationen, die eine vollständige Gebäudeabdeckung bieten, inklusive Handover zwischen Basisstationen.
  • Alarm- und Sicherheitsanwendungen: DECT ULE (Ultra Low Energy) wird in smarten Heimautomatisierungssystemen wie Alarmanlagen, Rauchmeldern und Türsensoren genutzt.
  • Industrie- und Medizinanwendungen: Schnurlose Steuerung und Überwachung von Maschinen oder Geräten, Nutzung in Krankenhäusern für die Kommunikation zwischen Mitarbeitern.
  • Breitbandanwendungen: Erweiterungen wie CAT-iq (Cordless Advanced Technology – internet and quality) ermöglichen Voice-over-IP (VoIP) und Breitbanddienste.
  • IoT-Anwendungen: Mit DECT ULE werden IoT-Geräte mit geringem Energieverbrauch vernetzt, was für Smart-Home und Industrie 4.0 wichtig ist.

DECT bietet Vorteile wie hohe Sprachqualität durch digitale Übertragung, verschlüsselte Kommunikation für mehr Sicherheit, Flexibilität durch Unterstützung von Mobilität in geschlossenen Umgebungen und Skalierbarkeit für größere Netzwerke. Es bleibt trotz der Konkurrenz durch WLAN- und Mobilfunklösungen aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Energieeffizienz in spezifischen Anwendungen eine beliebte Wahl.

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