
In den Nutzungsbedingungen von Facebook steht, dass Nutzer sich mit ihrem echten Namen anmelden sollen. Kommen Sie dieser Bedingungen nicht nach, droht der Accountverlust. Das führte in der Vergangenheit immer wieder zu Unmut. Sogar ein deutsches Gericht beschäftigte sich mit dem Thema. Obwohl das Unternehmen vor Kurzem gelobte, etwas lockerer mit dieser Regelung umzugehen, schreibt Facebook derzeit wieder gezielt Nutzer an. Wenn diese nicht ihr Profil auf ihren echten Namen ändern, könnte dieser gelöscht werden. Auf diese Weise würden Nutzer Ihre gesamte Timeline inklusive aller Kontakte, Chatverläufe, Online-Spiele und hochgeladenen Bilder verlieren.
Rechtlicher Hintergrund: Klarnamen in Deutschland nicht zwingend
Rein rechtlich gelten zunächst die eindeutigen Nutzungsbedingungen von Facebook. Demnach müssen die Nutzer sich unter ihrem echten Namen anmelden und nicht als „In Go„, „Anni K.„ oder mit anderen Kunstnamen. Allerdings gilt diese Regelung nicht in Deutschland. Denn hier greift das Telemediengesetz, das Kunstformen erlaubt. Zu dieser Diskrepanz zwischen Nutzungsbedingungen und Gesetzesgrundlage in Deutschland gab es sogar eine Klage. Dabei unterlag der schleswig-holsteinische Datenschützer Anfang des Jahres gegen Facebook. Dieser wollte die Plattform zum Zulassen von Kunstnamen zwingen. Die Entscheidung ist allerdings umstritten.
Facebook kündigte Lockerung an, droht nun aber mit Accountlöschung
In den vergangenen Tagen hat Facebook nach Medienberichten wieder verstärkt Nutzer angeschrieben, dass diese ihre Profile auf ihren echten Namen umstellen sollen. Der telespiegel kann dies in individuellen Einzelfällen bestätigen, das es zeitgleich dem Hinweis gleich zu einer Accountsperre gekommen ist. In der Konsequenz folgt bei Nichtbeachten der Nutzungsbedingung das Löschen dieser Profile. Das ist überraschend, denn Chris Cox von Facebook hatte sich erst vor wenigen Wochen bei Nutzern entschuldigt, die ganz bewusst keine echten Namen im Profil führen. Dabei ging es unter anderem um Drag-Queens und andere Personen, die Anfeindungen aus ihrer Umgebung erwarten, wenn sie ihre echten Namen preisgeben. Dass die Social-Media-Plattform nun doch auf Einhalten der Nutzungsbedingungen pocht, könnte damit zusammenhängen, dass die Datenzusammenführung aus Namen, Aktivitäten und dem Auslesen von Cookies für das Unternehmen bares Geld wert ist. Denn so lassen sich zielgerichtete personifizierte Anzeigen schalten, die deutlich mehr Profit bringen.
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