WhatsApp Alternativen – Messenger-Apps im Vergleich

Whatsapp Alternativen

WhatsApp ist mit monatlich rund 2 Milliarden Nutzern weltweit im Monat Februar 2020 der beliebteste Messenger und hat sich zum SMS Nachfolger entwickelt. Neue Zahlen aus 2022 sprechen von 2,444 Milliarden WhatsApp-Nutzer weltweit. Nach der Übernahme durch Facebook haben sich immer mehr Nutzer nach einer Alternative umgeschaut.

Der Funktionsumfang anderer Dienste ist allerdings unterschiedlich, auch die Kosten sind nicht alle gleich. Einige liegen außerdem nur für bestimmte Betriebssysteme vor. Wichtig ist nicht zuletzt auch das Thema Sicherheit. Der telespiegel stellt an dieser Stelle einige interessante Messenger vor.

WhatsApp Alternativen Vergleich

Die aufgeführten Messenger-Apps sind beim Funktionsumfang fast alle mit WhatsApp vergleichbar. Wichtig wird der Blick auf das Betriebssystem, wenn noch Windows Phone verwendet, für den wird die Verfügbarkeit schnell zum Problem. Noch bedeutender ist das Thema Sicherheit. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Apps. Wer auf diesen Punkt großen Wert legt, findet aktuell mit Threema einen zwar kostenpflichtigen, aber leistungsstarken und sehr sicheren Messenger-Dienst. Bei den kostenlosen Angeboten ist und Chiffry ein guter Kompromiss.

BetriebssystemeFunktionsumfangKostenDatenschutzBewertung
Chiffry
Hike Messenger
Line Messenger
Telegram
Threema
Snapchat
WhatsApp
Signal
Die Bewertung im telespiegel.de Test: = neutral, = positiv, = negativ

WhatsApp – der bekannteste Messenger

WhatsApp ist der bekannteste und in vielen Funktionen auch umfangreichste Messenger. Die App ermöglicht alles, was SMS und MMS können, nur dass keine Verbindungsentgelte anfallen. Jedoch ist ein guter Datentarif sinnvoll. Vom Chat über Gruppendiskussionen bis hin zu verschickten Bildern ist alles mit der App möglich. Kritisch war lange Zeit das Thema Datenschutz. Das hat sich moderat verbessert, da die Programmierer seit Dezember 2014 eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung integriert haben. Dennoch ist das Thema weiter umstritten und insbesondere die Privatsphäreneinstellungen sind nicht ausreichend. Inzwischen wird die App dauerhaft kostenlos angeboten, im Gegenzug muss der Nutzer die Verwendung seiner Daten zustimmen.

Chiffry – sicher verschlüsselte Kommunikation

Mit der App Chiffry holt sich der Nutzer Sicherheit „Made in Germany“ aufs Smartphone. Die App ist für Android, iOS, Windows Phone und auch für Blackberry erhältlich.
Mit Chiffry ist es möglich, Nachrichten und Dateien zu übermitteln, Standorte zu übermitteln und abhörsicher zu telefonieren. Der Vorteil der App ist die sichere Verschlüsselung. Mit Chiffry werden Telefonate, Nachrichten und gesendete Bilder stark verschlüsselt übertragen. Dafür sorgen eine Datenverschlüsselung mit 256-Bit AES im GCM-Modus, ein hochsicherer Schlüsseltausch (512-Bit ECDH) und sichere Signaturen (512-Bit ECDSA) sowie Zertifikate. Sicherer dürfte derzeit kaum eine App die Nachrichten übertragen. Chiffry ist kostenlos, Premium-Funktionen wie Sperrbildschirm- und eine Backup-Funktion sind per In-App-Kauf erhältlich.

Hike Messenger – umfangreicher Konkurrent für WhatsApp

Der Hike Messenger ist vor allem in Indien sehr beliebt, findet aber auch in Europa immer mehr Anhänger. Er bietet alle Funktionen, die auch WhatsApp hat. Nachrichten lassen sich an Einzel- oder Gruppenkontakte übermitteln und beherrscht Voice-Messaging. Besonders vorteilhaft: Der Kommunikationspartner muss die App nicht installiert haben.
Beim Thema Sicherheit ist Hike ein Zwitter. Leider liest die App die Kontakte aus dem Smartphone aus und überträgt diese zum Anbieter. Dafür ist die Kommunikation zumindest innerhalb eines WLANs verschlüsselt. Genutzt wird dabei eine 128-Bit-Technologie. Als zusätzliche Sicherheit sendet der Hike Messenger die Gerätenummer (IMEI) nicht mit.
Die App ist für Android, Windows Phone und iOS verfügbar. Der Hike Messenger ist kostenlos.

Line – What’s-App-Alternative für viele Oberflächen

Line ist ein japanischer Konkurrent von WhatsApp und hat weltweit eine große Zahl von Nutzern. Der Funktionsumfang ist optimal. Chatten, Nachrichten senden, Standorte übermitteln, Bilder und Video senden und sogar Sprachnachrichten und Videotelefonie, all das ist mit Line möglich. Sogar Statusmeldungen und Likes sind integriert. Nachteil ist die im Vergleich etwas schwerfällige Benutzerführung.
Ein klares Minus ist die fehlende Verschlüsselung des Line Messenge. Auch die Gerätekennung wird (verschlüsselt) gesendet. Selbst die WLAN-Kennung ist in Tests mitgesendet worden.
Ein Plus gibt es dagegen für die verfügbaren Plattformen. Neben Android, iOS, Windows Phone gibt es die Line-App auch für Firefox OS und Blackberry sowie als Programm für den PC. Die App ist kostenlos.

Telegram – Alternative mit starker Verschlüsselung auf Wunsch

Auch der Russland stammende Telegram kann im Prinzip alles, was WhatsApp kann, auch Sprachnachrichten werden inzwischen unterstützt. Die kostenlose App ist für Windows Phone, Android (Telegram) und für iOS (Telegram Messenger) verfügbar und zeichnet sich durch eine intuitive Benutzerführung aus. Interessant ist, dass Telegram auch als Webversion und als Desktopvariante für Windows, OSX und Linux angeboten wird.
Beim Thema Datensicherheit ist Telegram ein zweischneidiges Schwert. Einerseits gehört die Verschlüsselungstechnik nach 256-AES-Standard zu dem Besten, was derzeit möglich ist, aber die Verschlüsselung ist standardmäßig zunächst aktiviert. Alle gesendeten Nachrichten werden auf einem Server gespeichert, wo der Anbieter alles mitlesen kann. Auch ist der Serverstandort nicht eindeutig kommuniziert. Außerdem durchsucht die App bei der Installation die Kontakte und speichert diese auf dem Anbieterserver.

Snapchat – Bilder Messanger

Der Messenger Snapchat ist ein amerikanischer Kommunikationsdienst, bei dem hauptsächlich Fotos und Bilder mit Freunden zu teilen sind. Diese werden nicht gespeichert, sondern löschen sich nach wenigen Sekunden selbstständig beim Empfänger und auf dem Server des Dienstanbieters. Die Funktionalität ist simpel aufgemacht.
Anfang 2014 wurden 4,6 Millionen Nutzerdaten vom Snapchat veröffentlicht, was nicht unbedingt von Datensicherheit zeugte.
Für die Anmeldung ist eine Handynummer erforderlich, die Snapchat App ist für das iPhone und Android-Smartphones kostenlos erhältlich.

Threema – kostenpflichtige, aber ausgezeichnete Alternative zu WhatsApp

Anders als die anderen vorgestellten Messenger-Dienste ist Threema kostenpflichtig. Derzeit fallen bei der Installation einmalig 3,99 Euro (Android) bzw. 3,99 € (iOS) an. Threema ist für Android, iOS und als Desktopvariante verfügbar und erfreut sich stark wachsender Beliebtheit.
Threema stammt aus der Schweiz und beherrscht Sprachnachrichten, Chats, Kurzmeldungen, Standortübermittlung und der Versand von Dateien funktionieren ähnlich wie bei WhatsApp.
Was Threema im Vergleich zu einer echten WhatsApp Alternative lässt, ist die Datensicherheit. Diese beinhaltet den Datenaustausch zwischen Nutzern und den Datenfluss über den Anbieterserver. Genutzt wird bei Threema eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung durch eine ECC-Verschlüsselung mit 256 Bit. Das ist aktuell ein ausgezeichneter Sicherheitsstandard, der sogar verhindert, dass der Anbieter die Daten lesen kann. Bei den Kontakten besteht die Möglichkeit, diese via QR-Code einzuscannen, was die Sicherheit zusätzlich erhöht. Adressbucheinträge werden außerdem in Form eines Pseudonyms und nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers angelegt.

Signal Private Messenger – top Verschlüsselung

Edward Snowden hatte bereits den Signal-Vorgänger TextSecure empfohlen. Grund ist die einfache, aber sehr effektive Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Denn die Nachrichten werden zum einen lokal auf dem Smartphone verschlüsselt, zum anderen auch bei der Übertragung. Das schafft eine große Sicherheit bei der Nachrichtenübermittlung. Nachrichten können sich mit nur einem Klick selbst zerstören. Die komplette App ist mitsamt Protokoll Open Source. Hinter Signal steckt eine amerikanische Stiftung, die keine wirtschaftlichen Interessen wie Vermarktung von Kundendaten oder Werbung hat.
Die App steht für Android und IOS zur Verfügung und ist der telespiegel Tipp.

telespiegel Nachrichten zu Messenger

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Bedenken gegenüber WhatsApp

Es gibt einige Bedenken und Kritikpunkte gegenüber WhatsApp, die von Datenschutz- und Sicherheitsfragen bis hin zu wettbewerbsbezogenen Anliegen reichen. Hier sind einige der Hauptgründe, die gegen WhatsApp sprechen:

  • Datenschutzbedenken: WhatsApp hat in der Vergangenheit Änderungen in seinen Datenschutzrichtlinien vorgenommen, die Datenschutzbedenken ausgelöst haben. Insbesondere die Möglichkeit, Daten mit dem Mutterunternehmen Facebook zu teilen, hat Bedenken hervorgerufen. Obwohl WhatsApp betont, dass die Nachrichten selbst Ende-zu-Ende verschlüsselt sind und sie diese nicht lesen können, können Metadaten und andere Informationen dennoch gesammelt werden.
  • Zwangsintegration von Facebook: WhatsApp hat begonnen, enger mit anderen Facebook-Diensten zu integrieren, was Datenschutzfragen aufwirft. Die Nutzer werden aufgefordert, ihre WhatsApp-Nummer mit Facebook zu verknüpfen, und es besteht die Sorge, dass dies zur Erstellung von umfassenden Nutzerprofilen verwendet werden könnte.
  • Sicherheitslücken: WhatsApp hatte in der Vergangenheit Sicherheitslücken und Angriffe auf seine Plattform. Obwohl die End-to-End-Verschlüsselung die Kommunikation selbst schützt, könnten Schwachstellen in der App oder auf den Geräten der Nutzer zur Gefährdung der Sicherheit führen.
  • Monopolstellung: WhatsApp hat eine starke Position im Messaging-Markt und ist in vielen Ländern die vorherrschende Plattform. Dies hat Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs und der Vielfalt in diesem Bereich aufgeworfen.
  • Eigentumsverhältnisse: WhatsApp gehört Facebook, einem der größten Technologieunternehmen der Welt. Die Marktmacht von Facebook und die Konzentration von Nutzerdaten haben regulatorische Bedenken ausgelöst.
  • Gefahr von Fake News und Desinformation: WhatsApp wurde für die schnelle Verbreitung von Fehlinformationen und Fake News kritisiert. Die Verschlüsselung erschwert die Überwachung und Bekämpfung solcher Inhalte.
  • Eingeschränkte Funktionen ohne Telefonnummer: WhatsApp erfordert die Verifizierung der Telefonnummer, was bedeutet, dass Personen ohne Mobilfunknummer die Plattform nicht nutzen können. Dies kann für Menschen ohne Zugang zu Mobilfunkdiensten oder für diejenigen, die ihre Telefonnummer nicht preisgeben möchten, problematisch sein.
  • Mangelnde Offenheit für Drittanbieter: WhatsApp ermöglicht nur begrenzte Integrationen mit Drittanbieter-Apps und -Diensten, was die Funktionalität für einige Nutzer einschränken kann.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Entscheidung, WhatsApp zu nutzen oder nicht zu nutzen, von persönlichen Vorlieben und individuellen Datenschutzanliegen abhängt. Einige Menschen haben möglicherweise keine Bedenken hinsichtlich der genannten Probleme, während andere diese als Grund sehen könnten, alternative Messaging-Plattformen zu bevorzugen. Die Wahl hängt von den individuellen Prioritäten und dem Komfort ab.