Windows – seit 18 Jahren Sicherheitslücke in allen Versionen

Windows – seit 18 Jahren Sicherheitslücke in allen Versionen

Windows ist ein weitverbreitetes Betriebssystem, das immer wieder durch große Sicherheitslücken aufgefallen ist. Microsoft hat diese stets sehr zügig geschlossen. Auf eine Ausnahme machten gestern die Sicherheitsexperten von Cylance aufmerksam. Diese spürten eine Lücke auf, die seit 1997 in allen Windows-Versionen inklusive des kommenden Windows 10 enthalten ist. Über diese können Kriminelle Passwörter sehr leicht ausspähen und so dem Windows-Nutzer erheblichen Schaden zufügen. Nicht weniger brisant als die Lebensdauer dieser Sicherheitslücke ist die Tatsache, dass Microsoft diese Lücke seit nunmehr 18 Jahren nicht schließt. Betroffen sind neben Millionen von Endnutzern auch Anwendungen von über 30 Unternehmen wie Apple, Adobe, Oracle oder Symantec.

Lücke ermöglicht einen Redirect zum SMB-Server

Im Zentrum möglicher Angriffe steht das SMB-Protokoll. Dieses richtet vereinfacht gesagt einen virtuellen Server ein, über den Windows Dokumente und Ressourcen wie Drucker teilen kann. Die Attacke macht sich diese Funktion zunutze, indem eine Instanz zwischengeschaltet wird. Diese leitet Kommunikationsvorgänge über einen Redirect auf den SMB-Server um, wo die Kriminellen Nutzerdaten, Passwörter und Hashtags auslesen können. Das ist beispielsweise ganz simple mit einem eigenen WLAN in Reichweite von Hotspots möglich.

Mit dem Angriff ist es möglich, erheblichen Schaden anzurichten und zum Beispiel Bank- oder Kundenaccounts sowie Administratorenzugänge zu kapern. Die ganze Bandbreite und Gefahr wird aber erst daran deutlich, dass nicht nur die Kommunikation über Windows betroffen ist. Auch verbreitete Software von 31 Unternehmen ist betroffen. Dazu zählen u. a. Microsofts Internet Explorer, Excel, der Windows Media Player, Microsoft Baseline Security Analyzer, Apples Quick Time sowie das iTunes-Update-Programm, außerdem .NET Reflector, TeamViewer, GitHub, PHP Storm und sogar Sicherheitsprogramme wie Symantecs Norton Security Scan, die Freeware von AVG und BitDefender sowie Comodo Antivirus.

Microsoft seit 18 Jahren untätig

Während die Experten von Cylance seit einigen Wochen mit betroffenen Unternehmen an Lösungen arbeiten, bewegt sich Microsoft nicht. Denn erstaunlicherweise ist diese Sicherheitslücke bereits seit 1997 bekannt. Damals hatte der Sicherheitsspezialist Aaron Spangler darauf hingewiesen. Damals wurde allerdings noch eine andere Technik genutzt. Nach dem Bekanntwerden der neuen Angriffsmöglichkeit muss Microsoft nun schnellstens ein Sicherheitspatch veröffentlichen. Bis dahin sollten Nutzer die vom unautorisierten SMB-Server genutzten Ports TCP 139 und 445 blockieren. Administratoren können außerdem die Gruppenrichtlinien für NTLMv2 abändern oder alternativ eine Kerberos-Authentifizierung einrichten.

Mehr Informationen

Sicherheit im Internet – Datenhandel & Computerkrankheiten
Gratis Antivirus Programme – Vergleich
DSL Vergleich

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]