Mahngebühren – häufig zocken Inkasso-Unternehmen zu viel ab

Mahngebühren - häufig zocken Inkasso-Unternehmen zu viel ab

Wie schnell passiert das nicht selbst den aufmerksamsten Verbrauchern: Eine Rechnung liegt im Postkasten und gerät anschließend aus irgendeinem Grund versehentlich in Vergessenheit. Für den Rechnungssteller bedeutet das: Mahnung schicken. Doch eine Mahnung kann schnell teuer für den Rechnungsempfänger werden. Die Mahnkosten machen einen wesentlichen Anteil der Gesamtsumme aus. Das gilt insbesondere, wenn ein Inkasso-Unternehmen mit dem Einzug des Geldes beauftragt ist. Dieses schlägt erhebliche Gebühren auf. Ein vor einigen Jahren erlassenes Gesetz sollte dem ein Ende setzen. Die Evaluierung zeigt jedoch, dass die Mahnkosten weiter hoch und sogar gestiegen sind. Verbraucherschützer kritisieren dies.

Trotz Gesetz steigen Mahnkosten

Bei der Evaluierung des Gesetzes kommen die Experten für das Bundesministerium für Verbraucherschutz zu einem desolaten Urteil. Dort heißt es: „In Hinblick auf die Erstattungsfähigkeit von Inkassokosten zeigt es auf, dass das gesetzgeberische Ziel, die Inkassokosten zu senken, nicht erreicht wurde. Die Gutachter schlagen daher einige Maßnahmen zur Begrenzung der Erstattungsfähigkeit von Inkassokosten vor.“ Zudem bringen die Gutachter weitere Maßnahmen wie ein vorgeschaltetes zweistufiges Mahnwesen sowie die Aufnahme von „Drohungen“ in den Katalog der unlauteren Wettbewerbsmethoden ins Spiel.

Verbraucherschützer fordern neue Regelungen

Der Verbraucherzentralen Bundesverband weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Inkasso-Unternehmen für Mahnungen in der Regel Gebühren in Höhe des 1,3-fachen Satzes der Rechtsanwaltsvergütungsverordnung berechnen. Allerdings gelte das Mahnwesen und Inkasso lediglich als kaufmännischer Forderungseinzug. Die Gebühren seien unberechtigt.

So summiere sich eine Inkassoforderung von 30 Euro Rechnungsbetrag in der Praxis schnell auf Summen von über 100 Euro beim ersten Anschreiben. Speziell Kleinbeträge wachsen schnell zu empfindlichen Summen heran, die kaum in Relation zum ursprünglichen Betrag stehen. Speziell die Kosten für solche Bagatellforderungen haben sich seit 2014 tatsächlich mehr als verdoppelt.

Betroffene können Inkasso widersprechen

Verbraucher sind verpflichtet, Rechnungen zu bezahlen. Allerdings können Sie gegen die ebenfalls berechneten zu hohe Mahn- und Inkassoforderungen schriftlich Widerspruch einlegen. Häufig ist eine Einigung auf einen niedrigeren Betrag möglich. Keinesfalls sollten Betroffene das Inkasso aussitzen, sonst droht eine Pfändung. Es lohnt sich jedoch, einen Blick in das Rechtsdienstleitungsregister. Dort muss das Unternehmen registriert sein. Darüber hinaus haben Betroffene die Möglichkeit, sich an eine Verbraucherzentrale oder ähnliche Einrichtung zu wenden.

Weitere Informationen

Inkasso – richtig auf unberechtigte Forderungen reagieren

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Kostenloser Vodafone-Tarif – 30 GB Datenvolumen pro Monat im 5G-Netz

Kostenloser Vodafone-Tarif

30 GB Datenvolumen pro Monat im 5G-Netz

Der Vodafone CallYa M-Tarif bietet 30 GB Datenvolumen im 5G-Netz und ist jetzt komplett kostenfrei und ohne Vertragsbindung verfügbar. Die Aktion geht noch bis zum 3. November und kann sowohl von Neu- als auch von Bestandskunden des Anbieters genutzt werden. […]

Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf – Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf

Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Aktuell kursiert eine gefälschte E-Mail, die angeblich vom deutschen Zoll stammt. Der Empfänger wird aufgefordert, vermeintliche Gebühren für ein Paket per Paysafecard zu bezahlen. Dahinter steckt jedoch eine perfide Phishing-Masche. […]

Prepaid-Zahlungen im Internet - Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungen im Internet

Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungsmethoden wie die PaysafeCard gehören weltweit zu den beliebtesten Optionen für Online-Transaktionen. Besonders in Deutschland und Österreich erfreut sich die PaysafeCard wachsender Beliebtheit, da sie einfach zu nutzen ist und eine optimale Budgetkontrolle bietet. Ideal für alle, die Wert auf Datenschutz und Sicherheit beim Online-Shopping, Streaming oder Gaming legen. […]

Einheitlicher Look ab 15. Oktober – Google verändert Android-Design

Einheitlicher Look ab 15. Oktober

Google verändert Android-Design

Google macht neue Design-Regeln zur Pflicht für Android. Sämtliche Apps müssen themenbasierte Symbole unterstützen. So soll ein einheitliches Erscheinungsbild auf dem Startbildschirm geschaffen werden. Die App-Icons passen sich künftig automatisch dem gewählten Farbthema an. […]