
Dass die Telefonauskunft der Deutschen Telekom nach knapp drei Jahrzehnten endgültig abgeschaltet wird, ist bereits seit einigen Monaten bekannt. Gestern, am 1. Dezember, war es jetzt so weit: Die 11833 ist für immer Geschichte und der Anschluss nicht mehr erreichbar.
Was steckt hinter der bekannten 11833-Rufnummer?
Die Rufnummer, die die Deutsche Telekom bis zur Abschaltung am 1. Dezember 2024 nutzte, erhielt sie bereits in den 1990er Jahren. Zu dieser Zeit wurde der Telefonmarkt privatisiert und im Zuge dessen der 118XX-Bereich als Rufnummernrauch für Auskunftsdienste jeglicher Art festgesetzt. Vor der Privatisierung war die Inlandsauskunft über die 118 erreichbar und damit genau wie die beiden Notrufnummern 110 und 112 sogar eine dreistellige Kurzwahlnummer. In den Anfängen des Dienstes war die Nummer auch als „Fräulein vom Amt“ bekannt, da die Anrufer bei einer Telefonistin landeten, die die Verbindung noch manuell durch gesteckte Kabel nach dem Wälzen in Telefonbüchern herstellte. Das händische Wälzen im Telefonbuch wurde im Laufe der Zeit dann durch den Einsatz von Computern ersetzt. Ihre Hochzeit erlebten die Auskunftsdienste im Zeitraum der 1990er Jahre – bei der Deutschen Telekom mit ihrer 11833 wurde der Spitzenwert von 550 Millionen Anrufen in einem einzigen Jahr 1995 erreicht. Bis zu 5 000 Personen arbeiteten derzeit für den Dienst der Deutschen Telekom. Seit diesem Zeitpunkt ließ die Nachfrage jedoch immer weiter nach. Jährlich um ungefähr 20 Prozent, bis es zuletzt im vergangenen Jahr nur noch zwei Millionen Anrufer waren. Anstatt bei Telefonistinnen an den Ortsvermittlungsstellen landeten die Anrufer jetzt hauptsächlich in einem Callcenter in Pasewalk. Dort arbeiteten 40 Angestellte, von denen die meisten nach Ende der Ära jetzt in den Ruhestand gehen.
Weshalb hat die Telefonauskunft ausgedient?
Am Ende kostete der Anruf des Auskunftsdienstes der Deutschen Telekom aus dem Festnetz 1,99 Euro – aus dem Mobilfunknetz sogar grundsätzlich noch mehr. Mittlerweile nutzen die meisten das Internet und dortige Suchmaschinen, um die Informationen zu erhalten, an denen sie interessiert sind. Die Telefonauskunft ist daher einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Internetsuchmaschinen sind kostenlos, jederzeit verfügbar und schnell. Daher sind auch die Nutzerzahlen der 11833 immer weiter zurückgegangen. Auch für andere Auskunftsdienste scheint die beste Zeit vorbei zu sein. Denn neben der Deutschen Telekom stellte auch Ventelo den Dienst zum 1. Dezember 2024 ein. Im Inland war der Dienst zuvor unter der 11822 und im Ausland unter der 11823 erreichbar. Die Abschaltung entsprechender Rufnummern wird jedoch teilweise auch kritisch betrachtet. Denn insbesondere ältere Personen oder Menschen, die über geringe finanzielle Mittel verfügen, haben nicht immer ein Smartphone. Ein Entsprechendes ist aber für die Nutzung der Internetsuchmaschinen notwendig. Befürchtet wird daher, dass diese Menschen durch die Abschaltung der Dienste noch mehr von der digitalen Teilhabe ausgeschlossen werden könnten. Obwohl mit der 11833 der Deutschen Telekom der vermutlich bekannteste Auskunftsdienst jetzt nicht mehr erreichbar ist, gibt es auch heute noch verschiedene Inlands- und Auslandsauskünfte. Diese Dienste können von allen genutzt werden, die nicht auf die eigene Internetrecherche zurückgreifen wollen.
ich kenne jemanden der die 11833 als telefonnummer nutzt .