Nach fast 30 Jahren – Telekom stellt den bekannten „11833“-Service ein

Nach fast 30 Jahren – Telekom stellt den bekannten „11833“-Service ein

1995 startete der Auskunftsdienst der Deutschen Telekom unter der Nummer „11833“. Während allein im ersten Jahr 550 Millionen Anfragen eingingen, ist der Service mittlerweile schon längst aus der Zeit gefallen. Die gewünschte Auskunft liegt heutzutage nur wenige Sekunden und Klicks entfernt – deutlich schneller als ein Anruf bei der Telefonauskunft.

Weshalb wird der Dienst abgeschaltet?

Der digitale Fortschritt ist der Grund, weshalb die „11833“-Nummer am 24. Dezember dieses Jahres abgeschaltet wird. Das Bonner Unternehmen informiert darüber, dass die „Dienste nicht mehr kostendeckend“ angeboten werden können. Immer weniger Menschen nutzen den Service – zuletzt waren es jährlich nur noch deutlich unter zwei Millionen Anfragen. Heutzutage kommen bei Fragen und Anliegen stattdessen Suchmaschinen wie Google und Co. zum Einsatz. Neben PCs, Tablets und Notebooks nutzen zudem allein in Deutschland 80 Prozent der Bevölkerung ein Smartphone. Dieses ist immer zur Hand, weshalb mit dem digitalen Hilfsmittel innerhalb von nur wenigen Sekunden Antworten auf nahezu alle Fragen zu finden sind. Das ist deutlich schneller als beim Auskunftsdienst anzurufen, weshalb sowohl die Inlandsauskunft, die Auslandsauskunft als auch der Weck-Service beendet werden.

„Das Angebot ist aus der Zeit gefallen. Digitale Services am Handy haben der Auskunft einfach den Rang abgelaufen“, erklärt Thomas Zähringer, Experte für Auskunftsdienste bei der Telekom.

In Zukunft will die Deutsche Telekom die Mittel, die durch den Wegfall des klassischen Services zur Verfügung stehen, beispielsweise in digitale Services oder den Ausbau des Glasfaser- und Mobilfunknetzes stecken.

Wie hat sich die Nachfrage seit Beginn des Dienstes entwickelt?

Obwohl im ersten Jahr 1995 550 Millionen Anfragen über die „11833“-Nummer eingingen, sank die Nachfrage bereits im Jahr darauf um 20 Prozent. Seither sind die Zahlen in jedem Jahr bis heute um jeweils rund 20 Prozent gesunken. Mit aktuell deutlich unter zwei Millionen Anfragen pro Jahr entspricht das insgesamt einem Rückgang von 99,6 Prozent seit 1995. Vom ursprünglichen Team des Auskunftsservices, die im Call-Center für die Anrufer zuständig waren, sind weniger als zehn Prozent übrig geblieben. Über die Jahre hinweg gab es teilweise kuriose Anfragen, von denen das Unternehmen einige in seinem Blog veröffentlichte: „Kann ich mit einem aufklappbaren Handy ins Ausland telefonieren?“ oder „Guten Tag. Ich habe gestern eine Urinprobe bei ihnen abgegeben …“. Die Mitarbeiter im Call-Center waren beinahe über drei Jahrzehnte hinweg stets bemüht, den Anrufern so gut es geht weiterzuhelfen. Hierzu zählte neben dem Heraussuchen von Rufnummern und Adressen von Personen und Unternehmen auch die Klärung von verschiedensten Fragen und Anliegen. Weitergegeben werden die Daten bei Auskunftsdiensten allerdings nur, wenn der Anrufinhaber dieser Weitergabe zugestimmt hat. Zuständig für die Daten ist die Datenredaktion, welche diese auch an andere Unternehmen weitergibt – denn alternative Auskunftsdienste bestehen auch noch weiterhin. Die Nummer „11880“ zählt zum Beispiel dazu.

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