Warnung – Gefälschte Bankbriefe mit QR-Code im Umlauf

Warnung - Gefälschte Bankbriefe mit QR-Code im Umlauf

Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt vor einer neuen, besonders gefährlichen Betrugsmasche, bei der gefälschte Bankbriefe per Post versendet werden. Diese Briefe, die auf den ersten Blick vertrauenswürdig erscheinen, enthalten oft persönliche Daten des Empfängers sowie das offizielle Logo und die Anschrift der jeweiligen Bank. Dadurch wirken sie äußerst glaubwürdig und wecken wenig Verdacht bei den Empfängern.

Täuschend echte Bankbriefe

Die Betrüger setzen bei dieser neuen Masche auf den klassischen Postweg, da viele Menschen Briefe als sicherer und vertrauenswürdiger ansehen als E-Mails. Die gefälschten Bankbriefe sind professionell gestaltet und enthalten in vielen Fällen genaue persönliche Informationen wie den Namen und die Adresse des Empfängers. Dies verleiht den Schreiben eine zusätzliche Glaubwürdigkeit und macht es schwieriger, die Fälschung auf den ersten Blick zu erkennen.

„Gemäß den EU-Vorschriften zur Verhinderung von Geldwäsche (AML) und den Know Your Customer (KYC) Richtlinien sind wir als Kreditinstitut verpflichtet, die Identität unserer Kunden genau festzustellen und diese in regelmäßigen Abständen erneut zu überprüfen. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Daten unserer Kunden stets korrekt und aktuell sind…“ „Wir bitten Sie daher, Ihre aktuellen Daten zu überprüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren…“ „Um Ihnen diesen Prozess so einfach wie möglich zu gestalten, haben wir einen QR-Code beigefügt. Scannen Sie diesen bitte mit der Kamera Ihres Smartphones…“ „Wir bitten Sie, diesen Prozess bis zum 29.07.2024 abzuschließen…“ [Auszüge aus dem Brief der Täter]

Besonders gefährlich wird es durch den beigefügten QR-Code, der im Brief enthalten ist. Dieser Code führt den Empfänger beim Scannen auf eine gefälschte Webseite, die der echten Internetseite der jeweiligen Bank täuschend ähnlich sieht. Auf dieser gefälschten Seite werden die Opfer dann aufgefordert, sich mit ihren Bankdaten einzuloggen. Die Betrüger erlangen so Zugang zu den echten Online-Banking-Konten der Opfer. In manchen Fällen fragen die Täter auch sicherheitsrelevante TANs ab oder bitten um Bestätigungen über TAN-Apps, um finanzielle Transaktionen durchzuführen oder die Kontoeinstellungen zu ändern.

Gefahren beim Scannen von QR-Codes

Das Scannen des QR-Codes im Brief kann eine unmittelbare Gefahr darstellen, da viele Menschen die angezeigte URL nicht ausreichend überprüfen. Oftmals führen diese Links zu Webseiten mit verdächtigen Endungen wie „.ru“ oder nutzen Shortlinks, die das eigentliche Ziel der Webseite verschleiern. Einige Smartphones ermöglichen jedoch, vor dem Öffnen des Links eine Vorschau der Zielseite anzuzeigen. Diese Funktion sollte genutzt werden, um die URL genauer zu prüfen. Dennoch können Betrüger die URL so gestalten, dass die sichtbare Webadresse zunächst plausibel erscheint, während die tatsächliche Zieladresse erst weiter hinten im Link erkennbar ist, was auf einem Smartphone leicht übersehen werden kann.

Vorsicht und Prävention

Wer einen solchen Brief erhält, sollte besonders vorsichtig sein und den Inhalt genau prüfen. Es ist ratsam, nicht nur auf die offensichtlichen Merkmale wie Druckqualität und Rechtschreibfehler zu achten, sondern auch die Adresse und den Namen der Bank auf Übereinstimmung zu überprüfen. Sollte ein QR-Code enthalten sein, ist es empfehlenswert, diesen nur zu scannen, wenn absolute Sicherheit über die Echtheit des Briefes besteht. In Zweifelsfällen sollte der Empfänger seine Bank direkt unter einer bekannten Telefonnummer kontaktieren, um zu überprüfen, ob das Schreiben tatsächlich von der Bank stammt. Es ist wichtig, nicht die im Brief angegebene Telefonnummer zu verwenden, da auch diese gefälscht sein könnte.

Was tun bei Betrugsverdacht?

Falls der QR-Code gescannt und die eigenen Daten möglicherweise bereits eingegeben wurden, ist schnelles Handeln erforderlich. Der betroffene Bankkunde sollte umgehend seine Bank kontaktieren und den Zugang zu seinem Online-Banking-Konto sperren lassen. Ferner sollten alle Kontobewegungen aufmerksam überwacht und die Zugangsdaten schnellstmöglich geändert werden.

Es ist ebenfalls ratsam, verdächtige Briefe der Polizei zu melden und eine Anzeige zu erstatten. Die Polizei kann durch diese Meldungen über neue Betrugsmaschen informiert werden und andere potenzielle Opfer warnen. Auch die Nutzung der Onlinewache ist eine Möglichkeit, um solche Vorfälle bequem zu melden und die Polizei bei der Verfolgung der Täter zu unterstützen.

Wachsamkeit ist gefragt

Diese neue Betrugsmasche macht sich die vermeintliche Sicherheit von postalischen Briefen zunutze. Deshalb ist besondere Wachsamkeit gefragt. Empfänger sollten unerwartete Bankbriefe kritisch hinterfragen, insbesondere wenn sie QR-Codes oder Links enthalten, die auf eine Webseite führen. Nur durch Aufmerksamkeit und Vorsicht kann verhindert werden, dass Betrüger erfolgreich sind und Schaden anrichten.

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