Glasfaser oder DSL – Auf welchen Anschluss sollte die Wahl fallen?

Glasfaser oder DSL – auf welchen Anschluss sollte die Wahl fallen?

Wer sich für einen neuen Internetanschluss entscheidet, steht vor der Wahl: DSL oder Glasfaser. Hierbei handelt es sich um zwei unterschiedliche Übertragungstechnologien, die beide jeweils Vor- und Nachteile bieten. In Deutschland ist DSL am weitesten verbreitet – immer noch entfallen mehr als zwei Drittel aller Breitbandanschlüsse auf die DSL-Technologie. Und das, obwohl die Glasfaser-Technologie eine wesentlich höhere Übertragungskapazität bietet.

Was steckt hinter der DSL-Technologie?

Bei einem DSL-Anschluss (Digital Subscriber Line) kommt das Internet über das Telefonnetz in die Wohnung. Im Gegensatz zu einem Kabelanschluss verfügt jeder Haushalt über einen eigenen Netzanschluss. Bei der Übertragungstechnologie werden die Signale über Kupferkabel übermittelt. Grundsätzlich ist die Übertragungsgeschwindigkeit bei dieser Technologie im Upload meist deutlich langsamer als im Download. Es gibt jedoch vier verschiedene DSL-Varianten, die sich jeweils in ihrer Übertragungstechnologie und Geschwindigkeit unterscheiden. Der wohl größte Vorteil des Internetanschlusses via DSL ist die flächendeckende Verfügbarkeit. Dies wiederum bewirkt, dass es eine große Auswahl an unterschiedlichen Anbietern für DSL-Anschlüsse gibt, denn die Infrastruktur ist niederschwellig. Verbraucher können aus vielen Tarifen den für sich besten auswählen. Im Gegensatz zum Internet via Kabel, bietet DSL den weiteren Vorzug, dass das Internet sehr zuverlässig ist. Da jeder Haushalt einen eigenen Teilnehmeranschluss hat, kommt es beispielsweise auch am Abend, wenn viele das Internet nutzen, nicht zu einem Leistungsabfall.

Was steckt hinter der Glasfaser-Technologie?

Bei der Glasfaser-Technologie werden die Signale nahezu mit Lichtgeschwindigkeit durch einen dünnen Glasfaserkern übermittelt. Dieser ist dünner als ein Haar und fungiert als Lichtwellenleiter. Um den empfindlichen Kern zu schützen, ist er von einer Kunststoffhülle umgeben, die verhindert, dass Licht austritt. Durch diese Technologie sind wesentlich höhere Bandbreiten möglich und damit deutlich höhere Geschwindigkeiten im Download und im Upload. Da die Daten fast mit Lichtgeschwindigkeit übertragen werden, kann theoretisch jede Internetgeschwindigkeit ausgewählt werden. Anders als beim Internet via DSL sind die Upload- und Downloadgeschwindigkeiten zudem meist gleich. Die Glasfaser-Technologie bietet den entscheidenden Vorteil, dass es eine geringere Signalverzerrung gibt, wodurch die hohe Internetgeschwindigkeit möglich wird. Überdies ist die leistungsfähige Technologie nicht anfällig für Störungen. Dies gilt selbst dann, wenn viele Nutzer gleichzeitig auf das Netz zugreifen. Durch den niedrigen Energieverbrauch und den Wegfall elektromagnetischer Strahlung, ist das Glasfasernetz zudem ökologisch. Bei der Übertragungstechnologie wird zwischen drei Anschlusstypen unterschieden:

  • Fibre to the Home (FttH): das Glasfaserkabel reicht bis direkt in die Wohnung, wodurch eine maximale Geschwindigkeit von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde möglich sind.
  • Fibre to the Building (FttB): das Glasfaserkabel reicht bis in das Wohngebäude, von wo aus ein Kupferkabel bis in die einzelnen Wohnungen führt. Es können rund ein Gigabit pro Sekunde erreicht werden.
  • Fibre to the Cube (FttC): das Glasfaserkabel reicht bis zum nächsten Technikgehäuse auf der Straße, von wo aus ein Kupferkabel in das Wohngebäude und schließlich in die einzelnen Wohnungen führt. Bei diesem Anschlusstyp lassen sich nur gering höhere Geschwindigkeiten erzielen als bei einem DSL-Anschluss.

Welcher Anschluss ist der bessere?

Da der Internetanschluss über das Glasfasernetz durch seine hohe Sicherheit, Zuverlässigkeit und die enorm hohe Bandbreite überzeugt, handelt es sich hierbei um die empfehlenswerte Variante. Allerdings sollten Verbraucher zuvor überlegen, ob eine entsprechend hohe Übertragungskapazität überhaupt benötigt wird. Dies ist sicherlich dann der Fall, wenn mehrere Mitglieder eines Haushalts gleichzeitig auf das Internet zugreifen wollen. Insbesondere Verbraucher, die auf einen zuverlässigen Internetanschluss – beruflich oder aus anderen Gründen – angewiesen sind, sollten sich über einen Internetanschluss via Glasfaser informieren. Denn zunächst muss geprüft werden, ob ein entsprechender Anschluss am Wohnort überhaupt zur Verfügung steht. Nach aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur waren Ende letzten Jahres erst 25 Prozent aller Haushalte in Deutschland mit Glasfaser auf Basis der FttH/-B-Infrastruktur versorgt. Das leistungsfähigere Internet hat außerdem seinen Preis. Die Tarifpreise sind höher als für einen DSL-Anschluss und die Auswahl an Anbietern ist nicht ganz so groß. Es lohnt sich daher, dass sich Verbraucher für das Internet via Glasfaser Tarife von regionalen Anbietern wie swb anschauen. Grundsätzlich können sogar beide Anschlüsse gleichzeitig genutzt werden – der DSL-Anschluss fungiert in diesem Fall dann als Backup-Anschluss, sodass das Internet wirklich störungsfrei ist.

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