Glasfaser-Ausbau – Immer mehr Haushalte können schnelles Internet nutzen

Glasfaser-Ausbau – immer mehr Haushalte können schnelles Internet nutzen

Mit einer Rekordsumme von 11,6 Milliarden Euro, investierten Unternehmen in diesem Jahr seit der Liberalisierung der Telekommunikation 1989, so viel wie noch nie in den Telekommunikationsmarkt. Mittlerweile nutzen beinahe 60 Prozent aller Kunden in Deutschland eine Bandbreite von mindestens 50 Megabit pro Sekunde – dies zeigt einen Trend zu Anschlüssen mit mehr Geschwindigkeit.

Wie gehen Glasfaser- und Gigabit-Ausbau voran?

Die Mitbewerber der Telekom investierten insgesamt sieben Milliarden Euro in den Markt, wodurch unter anderem bis Ende des Jahres 3,8 Millionen neue Glasfaser-Anschlüsse direkt bis in das Haus oder die Wohnung gebaut werden. Die Zahl der Glasfaser-Anschlüsse steigt damit auf 12,3 Millionen an. Da die Fördermittel des Bundes für den Glasfaser-Ausbau für dieses Jahr bereits ausgeschöpft sind, geht die Förderung erst im nächsten Jahr weiter. Ab dann soll die Priorität verstärkt auf Gebiete gelegt werden, in denen noch keine 100 Mbit/s-Versorgung gegeben ist. Das meiste Kapital steht daher dem ländlichen Raum zur Verfügung. Auch im Gigabit-Ausbau hat sich 2022 einiges getan: deutschlandweit steht drei Vierteln der Haushalte ein Gigabit-fähiges Netz zur Verfügung. Das entspricht 38,1 Millionen verfügbaren Anschlüssen. Im Breitbandkabelnetz steigt die Zahl der Gigabit-Anschlüsse um 200 000 auf 25,8 Millionen. Bereits heute können somit rund 6,7 Millionen Kunden in Deutschland auf sehr schnelle Anschlüsse mit Bandbreiten von mehr als 250 Megabit pro Sekunde zurückgreifen. 2,2 Millionen Kunden können sogar einen Anschluss mit mehr als einem Gigabit pro Sekunde nutzen.

Wie hat sich die Nutzung des Mobilfunks entwickelt?

Insgesamt fast eine Milliarde Minuten wird täglich von Kunden in Deutschland telefoniert. Hiervon entfällt der Hauptteil – nämlich 456 Millionen Minuten – auf Gespräche, die mit dem Handy oder Smartphone geführt werden. Auf Video- und Audiogespräche über das Internet entfallen täglich 231 Minuten, der Rest wird über das Festnetz telefoniert. Die Deutschen verbrauchen immer mehr Datenvolumen, denn mit 11 Milliarden GB innerhalb eines Jahres, ist der Verbrauch um beinahe die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Dabei nutzen knapp 80 Prozent das LTE- oder das 5G-Netz. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von mehr als einem Drittel. Auch für die Vernetzung von Maschinen kommen immer häufiger SIM-Karten zum Einsatz. Dies führt dazu, dass bis Ende 2022 die Schwelle von 17 Millionen aktiven SIM-Karten in Deutschland erreicht wird.

Der Gesamtumsatz der Telekommunikationsanbieter steigt

Der Gesamtumsatz der Telekommunikationsanbieter liegt bei 560,3 Milliarden Euro und steigt damit um 1,3 Prozent. Erstmals steigt auch seit 2016 wieder der Festnetzumsatz – hier werden die Unternehmen 33,6 Milliarden Euro umsetzen: 60 Prozent entfallen auf die Telekom. Dennoch ist das Wachstum im Mobilfunkmarkt am größten und steigt um 0,4 Milliarden auf 26,7 Milliarden Euro. Im Mobilfunk haben die Telekom und die Mitbewerber ihren Umsatz um jeweils 0,2 Milliarden Euro gesteigert. Im Bereich der Geschäftskunden wird die Telekom 0,6 Milliarden Euro mehr umsetzen als im Jahr 2021. Die Wettbewerber müssen hier hingegen einen Rückgang um 0,8 Milliarden Euro einbüßen. Dies zeigt, dass das Unternehmen trotz Regulierung immer noch eine Machtposition besitzt, denn die Wettbewerber sind auf die Vorleistungen angewiesen. Alle Angaben stammen aus der Marktstudie Telekommunikation 2022 von VATM und Dialog Consult.

„Die Studie zeigt, wie wichtig Wettbewerb ist. Dass wir – inklusive Telekom – beim Glasfaserausbau so gut aufholen und an der Leistungsgrenze der verfügbaren Baukapazität arbeiten, ist eindeutig darauf zurückzuführen. […] Wir müssen mit Politik und Bundesnetzagentur genau schauen, wie offener Netzzugang und Fragen, wie etwa strategischer Überbau, so geregelt werden, dass Investitionen und Wettbewerb gleichermaßen gesichert bleiben“, resümiert VATM-Präsident David Zimmer.

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