
Wenn das eigene Kind regelmäßig zu viele Stunden vor dem Computer verbringt, sind Eltern oft hilflos. Sie selbst empfinden das Ausmaß der Nutzung von Computer und Internet durch ihr Kind oftmals als viel exzessiver, als der Jugendliche das tut. Die ausufernde Mediennutzung sorgt nicht selten für Streit in der Familie. Das gilt insbesondere dann, wenn die Eltern das Nutzungsverhalten des Kindes letztlich mit Zwang reglementieren müssen. Eine möglichst frühe Medienerziehung des Jugendlichen und ein gutes Familienklima helfen, dem Problem vorzubeugen.
Die Studie namens „Exzessive Internetnutzung in Familien“ (Exif) wurde mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums gefördert und untersuchte den Umgang mit den Medien durch Jugendliche. Dafür wurden bundesweit 1.744 Jugendliche und deren Eltern befragt. Die umfangreichen Studienergebnisse machen unter anderem deutlich, dass ein Zusammenhang zwischen dem Klima innerhalb der Familie und dem Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen besteht. Auch eine möglichst frühe Medienerziehung sei dabei ausschlaggebend, ob der Jugendliche die Medien übermäßig nutze.
„Damit es Jugendlichen gelingt, ihre Spielwelten mit den Anforderungen der realen Welt angemessen auszubalancieren, müssen sie Kompetenzen entwickeln, um virtuellen Spielwelten neben Familie und Schule, Beruf, Freunden sowie anderen Freizeitbeschäftigungen einen angemessenen Stellenwert im Leben einzuräumen, dabei durch Selbstbegrenzungen das Engagement für virtuelle Spielwelten angemessen einzugrenzen und das Geschehen in virtuellen Spielwelten mit der realen Welt sinnvoll in Beziehung zu setzen“, heißt es aus dem Bundesfamilienministerium bezüglich einer aufgrund der Studienergebnisse geplanten Präventionskampagne, die der Öffentlichkeit bei der Spielemesse gamescom im Sommer 2012 vorgestellt werden soll.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar