Handynutzung – Hawaii bestraft Fußgänger

handy-strasse

Es ist seit langem vielen Verkehrssicherheitsexperten klar: Die Zahl der Unfälle von Fußgängern steigt, da diese von ihrem Handy abgelenkt sind. Eine der Untersuchungen belegt, dass allein 2016 in den USA elf Prozent mehr Fußgänger durch Unfälle gestorben sind. Die hawaiianische Stadt Honolulu hat darauf reagiert und ein neues Gesetz erlassen. Dieses bestraft Fußgänger, die beim Überqueren der Straßen auf ihr Handy schauen.

Das Gesetz: bis zu 99 Dollar Strafe für Fußgänger mit Handy

Während in Deutschland die Strafen für das Nutzen eines Mobilfunkgerätes am Steuer noch immer viel zu niedrig sind, greift Honolulu bei Fußgängern durch. Ein neues Gesetz soll einen Gegenpol zu den extrem steigenden Unfallzahlen mit Fußgängern setzen.

Das Gesetz sieht sehr strikte Strafen vor: Handys, Tablets und Videospiele sind verboten. Ein erster Verstoß kostet wenigstens 15, maximal 35 Dollar. Ein zweiter Verstoß führt zu einer Geldbuße von 35 bis 75 Dollar und im erneuten Wiederholungsfall werden 75 bis 99 Dollar fällig. Ein Verstoß liegt vor, wenn der Kopf beim Überqueren einer Straße in Richtung Gerät gesenkt ist. Das reine Telefonieren ist nicht verboten. Das heißt: Alle Fußgänger, die auf ihr Handy oder Tablet sowie Game-Geräte schauen, zahlen zukünftig eine Geldbuße. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einem Routenplaner nutzen, ein Games spielen oder eine Nachricht lesen bzw. tippen.

Die Strafe ist jedoch in Relation zu setzen mit einer anderen Bußgeldverordnung des Regierungsbezirks Honolulu. Denn dort beträgt das Bußgeld für das Überqueren der Straße bei Rot oder das unachtsame Kreuzen der Straße bereits 150 Dollar.

Fußgänger mit Handy: Bußgelder ein Versuch, die Unfallzahlen zu senken

Bürgermeister Kirk Caldwell erklärte zum Gesetz:

„Manchmal wünschte ich, dass einige Gesetze nicht erforderlich sind, dass vielleicht der gesunde Menschenverstand siegt. Aber manchmal fehlt uns der gesunde Menschenverstand eben.“

Diese Aussage zeigt deutlich, wie machtlos bisher Städte und Gemeinden gegen die steigende Unfallgefahr der durch von Mobilgeräten abgelenkten Fußgänger sind. Die Zahlen sind weltweit erschreckend. Denn nach vielen Erhebungen steigt die Zahl von verletzten oder getöteten Fußgängern. In der Regel gehen die Verkehrsexperten derzeit davon aus, dass der größte Teil des Anstiegs durch das intensive Nutzen von Smartphones, Tablets und ähnlichen Geräten verursacht ist. Vor diesem Hintergrund ist die Bestrafung des Fehlverhaltens durch eine erhebliche Geldbuße eine dringend erforderliche Erziehungsmaßnahme, die Leben retten kann. Spätestens dann, wenn auf Hawaii die Unfallzahlen dadurch zurückgehen, wird dieses Gesetz auch in anderen Regionen eine Vorbildfunktion bekommen.

Weitere Informationen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Cloud statt Konsole – Die Zukunft der Unterhaltung

Cloud statt Konsole

Die Zukunft der Unterhaltung

Die Zeiten, in denen man für einen spannenden Abend eine teure Konsole, stapelweise Discs oder teure Kinotickets brauchte, sind vorbei. Ab 2026 könnte die beste Unterhaltung direkt aus der Cloud auf dem Fernseher laufen – […]

Fahrzeugschein jetzt digital – Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Fahrzeugschein jetzt digital

Kostenlose Bundes-App für Autofahrer

Die neue Bundes-App „i-Kfz“ bringt den Fahrzeugschein auf das Smartphone. Autofahrer können das Dokument digital verwenden, teilen und sogar offline vorzeigen. Innerhalb Deutschlands reicht der digitale Fahrzeugschein ab sofort aus. […]

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen für 2026

Gesetzliche Krankenkassen

Zusatzbeiträge für 2026

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen steigen seit Jahren – und auch 2026 müssen sich Versicherte auf höhere Abgaben einstellen. Neben dem festen Beitragssatz von 14,6 Prozent erhebt jede Krankenkasse individuelle Zusatzbeiträge, um steigende Kosten für Behandlungen, Medikamente und eine älter werdende Bevölkerung auszugleichen. Warum diese Aufschläge nötig sind und wie sie sich 2026 entwickeln sollen, lesen Sie hier. […]

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht – Streit um Porno-Websites

Zwischen Jugendschutz und EU-Recht

Streit um Porno-Websites

Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf stellt den Sperrzwang für Internetprovider infrage. Während der Schutz von Minderjährigen unbestritten bleibt, geraten deutsche Regelungen durch EU-Recht zunehmend unter Druck. […]

Digitale Steuerbescheide ab 2026 – Papier nur auf Wunsch

Digitale Steuerbescheide ab 2026

Papier nur auf Wunsch

Ab 2026 werden Steuerbescheide in Deutschland in der Regel nur noch digital bereitgestellt. Papier gibt es nur auf Wunsch. Was bedeutet das für Bürgerinnen, Bürger und Kanzleien? Hier erfährst du verständlich, was sich ändert – und wie du dich vorbereitest. […]

Scheinbarer App-Zwang – congstar wegen Irreführung verurteilt

Scheinbarer App-Zwang 

 congstar wegen Irreführung verurteilt

Die Telekom-Tochter congstar behauptete, ihr Online-Kundencenter werde 2025 abgeschaltet – und drängte damit Kunden zum App-Download. Doch das stimmte gar nicht. Ein Gerichtsurteil deckt nun auf, wie weit der vermeintliche App-Zwang wirklich ging. […]