DSL – Forscher verleihen alten Kupferkabeln mehr Geschwindigkeit

DSL – Forscher verleihen alten Kupferkabeln mehr Geschwindigkeit

Forscher der University of Cambridge haben herausgefunden, dass sich mit einem alten und günstigen Bauteil eine massive Steigerung der Frequenz der Trägerwelle in Kupferleitungen erreichen lässt. Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass sich hierdurch Bandbreiten von drei Gigabit erreicht werden können.

Wie kann die höhere Bandbreite erreicht werden?

Mit der heutigen DSL-Technologie können wenige hundert Megabit pro Sekunde erreicht werden. Höhere Geschwindigkeiten funktionieren aus physikalischen Gründen nicht über eine größere Entfernung, da die Dämmung der Kupfer-Adern sehr stark ist. Um über die alten Kupferleitungen eine deutlich höhere Bandbreite zu erreichen, griffen die britischen Forscher zu einem alten Bauteil aus der Funktechnik namens Balun. Es handelt sich hierbei um ein in der Elektrotechnik gebräuchliches Bauteil, das günstig ist. Der sogenannte Balanced-Unbalanced-Wandler, wird zur Wandlung zwischen einem symmetrischen Leitungssystem und einem unsymmetrischen Leitungssystem verwendet. Mit diesem Billig-Bauteil sei es möglich, die Übertragungsrate in den bestehenden DSL-Infrastrukturen wesentlich auszubauen.

Theoretisch könnte die Leistung verfünffacht werden

Mit dem Balanced-Unbalanced-Wandler aus der Hochfrequenztechnik, ist es nach Angaben der Forscher möglich, dass die Frequenz des Trägersignals durch die Kupferleitungen theoretisch auf fünf Gigahertz gesteigert werden kann. Momentan liegt die Frequenz meist unter einem Gigahertz. Allerdings rechnen die Wissenschaftler damit, dass in der Praxis eher Bandbreiten von drei Gigabit pro Sekunde erreicht werden können, da in höheren Frequenzbereichen auch die Fehlerquote steigt. Die britischen Forscher sind demnach davon überzeugt, dass zumindest auf kurzer Strecke eine Verdreifachung der bisherigen Leistung möglich wäre.

Wer könnte davon profitieren?

Ein großer Vorteil davon, den alten Kupferkabeln mit einem Billig-Bauteil mehr Leistung zu verleihen, ist, dass nahezu in jedem Haus Kupferkabel verlegt sind.

„Diese Kabel sind eigentlich schon sehr alt, sie wurden von Alexander Graham Bell erfunden, und seither hat sich niemand mehr mit den theoretischen Grenzen befasst“, so der Leiter des Projekts Egin Dinc.

Mit dem alten Bauteil, könnten Bewohner hierdurch auch ohne eine teure Verlegung von Glasfaserkabeln bis in das Haus oder in die Wohnung höhere Internet-Geschwindigkeiten erreichen. Profitieren würden hiervon insbesondere Haushalte, bei denen zwar bis in die Nähe Glasfaserkabel, allerdings nicht bis in die Wohnung verlegt wurden und die letzten Meter aus Kupferkabel bestehen. Denn eine Bandbreite von bis zu drei Gigabit pro Sekunde, könne nur auf eine relativ kurze Distanz erreicht werden.

Weitere Informationen

1 Kommentar

  1. Sehr interessant. Ich habe Glasfaseranschluss im Keller eines 6 Familienhauses muss aber wieder auf V-DSL zturückgreifen. weil mit niemand sagen kann, was für Wandler es braucht. Alles was ich weiß ist, ich brauche einen, wo das Kupferkabel beginnt und wieder einen am NTBA oder anstatt des NTBA. Ist das richtig?

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Die aktuellsten telespiegel Nachrichten
Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf – Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Gefälschte Mail vom Zoll im Umlauf

Vorsicht vor dieser Spam-Mail

Aktuell kursiert eine gefälschte E-Mail, die angeblich vom deutschen Zoll stammt. Der Empfänger wird aufgefordert, vermeintliche Gebühren für ein Paket per Paysafecard zu bezahlen. Dahinter steckt jedoch eine perfide Phishing-Masche. […]

Prepaid-Zahlungen im Internet - Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungen im Internet

Ist Paysafe anonym und sicher?

Prepaid-Zahlungsmethoden wie die PaysafeCard gehören weltweit zu den beliebtesten Optionen für Online-Transaktionen. Besonders in Deutschland und Österreich erfreut sich die PaysafeCard wachsender Beliebtheit, da sie einfach zu nutzen ist und eine optimale Budgetkontrolle bietet. Ideal für alle, die Wert auf Datenschutz und Sicherheit beim Online-Shopping, Streaming oder Gaming legen. […]

Einheitlicher Look ab 15. Oktober – Google verändert Android-Design

Einheitlicher Look ab 15. Oktober

Google verändert Android-Design

Google macht neue Design-Regeln zur Pflicht für Android. Sämtliche Apps müssen themenbasierte Symbole unterstützen. So soll ein einheitliches Erscheinungsbild auf dem Startbildschirm geschaffen werden. Die App-Icons passen sich künftig automatisch dem gewählten Farbthema an. […]

Digitale Freizeitgestaltung – so verändern Online-Dienste den Alltag

Digitale Freizeitgestaltung

So verändern Online-Dienste den Alltag

Digitale Unterhaltung prägt unseren Alltag wie nie zuvor: Streaming-Dienste, Gaming-Plattformen und Musikangebote stehen rund um die Uhr bereit. Mit der Vielfalt wächst jedoch auch das Bedürfnis nach Sicherheit, Regulierung und Verbraucherschutz. […]