Wenn die Post nicht kommt – Kunden können Ärger jetzt der Bundesnetzagentur melden

Wenn die Post nicht kommt – Kunden können Ärger jetzt der Bundesnetzagentur melden

Viele Kundinnen und Kunden sind frustriert: Briefe kommen verspätet, Pakete verschwinden spurlos, und der Service reagiert kaum. Die Beschwerden über die Deutsche Post und ihren Paketdienst DHL haben in den vergangenen Monaten stark zugenommen.

Nun können Betroffene ihren Ärger direkt bei der Bundesnetzagentur melden. Im Rahmen einer Pilotphase steht ab sofort der „Mängelmelder Post“ online zur Verfügung. Über das neue Internetportal können Verbraucherinnen und Verbraucher Probleme mit Postdienstleistungen unkompliziert einreichen – etwa:

  • Schwierigkeiten bei der Zustellung von Briefen oder Paketen,
  • nicht erreichbare oder überfüllte Filialen,
  • fehlende Packstationen oder fehlerhafte Zustellinformationen.

Die Bundesnetzagentur will die eingehenden Beschwerden regelmäßig auswerten und veröffentlichen. Sollten sich strukturelle Probleme zeigen, kündigte die Behörde an, gezielt behördliche Schritte gegen Postdienstleister einzuleiten.

„Der Mängelmelder eröffnet einen einfachen Zugang, um Mängel bei der gesetzlich vorgeschriebenen Qualität und flächendeckenden Versorgung mit Postdienstleistungen zu melden“, so die Behörde.

Was der Mängelmelder leisten soll – und was nicht

Mit dem neuen Tool setzt die Netzagentur die Vorgaben des Postgesetzes um. Wichtig ist jedoch: Individuelle Ansprüche, etwa bei verlorenen oder beschädigten Sendungen, müssen weiterhin direkt gegenüber der Deutschen Post oder DHL geltend gemacht werden. Das Portal dient in erster Linie dazu, systematische Probleme sichtbar zu machen – also dort, wo sich Beschwerden häufen oder wiederholen.
In der ersten Jahreshälfte 2025 hatte die Behörde bereits einen Rekord bei Postbeschwerden registriert. Noch nie zuvor hatten sich so viele Verbraucher über Verspätungen, Zustellfehler oder mangelnden Service beklagt.

Was läuft bei der Deutschen Post schief?

Verzögerte Briefe und unregelmäßige Zustellung

Was früher selbstverständlich war – ein Brief, der am nächsten Tag ankommt –, ist heute keine Garantie mehr. Viele Sendungen benötigen mehrere Tage oder Wochen, und mancher Bezirk wird nur noch an bestimmten Wochentagen beliefert. Besonders problematisch: verspätete Behördenpost oder Fristsachen.

„Ein Einschreiben mit Frist kam fünf Tage zu spät – das kann ernsthafte Folgen haben“, berichtet ein Leser aus Hannover.

Pakete verschwinden oder werden falsch zugestellt

Im Paketbereich sind Fehlzustellungen das häufigste Ärgernis:

  • Pakete gelten als „zugestellt“, kommen aber nie an.
  • Benachrichtigungskarten fehlen.
  • Sendungen landen bei Nachbarn oder weit entfernten Filialen.

Zudem kritisieren Verbraucherschützer unklare Haftungsregelungen: Wer ohne Versicherung verschickt, bleibt im Zweifel auf dem Schaden sitzen.

Kundenservice mit Geduldstest

Viele Kundinnen und Kunden beklagen, dass Hotlines überlastet sind, E-Mails unbeantwortet bleiben und Beschwerden im Nichts verlaufen. Eine Entschädigung gibt es meist nur, wenn die Sendung versichert war – in allen anderen Fällen ist der Ärger groß, aber der Erfolg gering.

Hintergrund: Zu wenig Personal, zu viel Arbeit

Gewerkschaften berichten von Personalmangel und hoher Fluktuation. Zustellerinnen und Zusteller arbeiten unter Zeitdruck, viele Touren sind überlastet. Der boomende Onlinehandel verschärft das Problem zusätzlich: Mehr Pakete, aber kaum mehr Personal – das sorgt für Dauerstress und Verzögerungen.

Das sagt die Deutsche Post

Das Unternehmen spricht von „punktuellen Engpässen“ und betont, man arbeite an Verbesserungen. Gründe für Verzögerungen seien Krankheitswellen, Fachkräftemangel und die starke Paketnachfrage. Investitionen in automatisierte Sortieranlagen und digitale Zustellprozesse sollen langfristig für Entlastung sorgen.

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